Kinderhaus "Casa Don Bosco"

Hochmoderner Neubau in "schönem Kleid"

Xella Fassaden
Die Außenwände im Erd- und 1. Obergeschoss bestanden aus einer Betonwand mit einem aufgebrachten Multipor-Wärmedämmverbundsystem. Fotos: Xella Deutschland

München (ABZ). – Ein bauliches Schmuckstück der besonderen Art entsteht mit dem Kinderhaus "Casa Don Bosco" bis Mitte 2016 im Münchner Stadtbezirk Au-Haidhausen. Das fünfgeschossige Gebäude der Salesianer inklusive Untergeschoss mit Tiefgarage knüpft durch seine feingezeichnete Fassadengestaltung mit neoromanischen Stilelementen an das Erscheinungsbild des einst am Standort befindlichen Salesianum-Hauptgebäudes an.

Das Kinderhaus soll in dem sich in der Altersstruktur stark verjüngenden Stadtteil dem stetig wachsenden Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder gerecht werden. Bauträger ist die deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos, eine karitative Ordensgemeinschaft, die an über 25 Standorten in Deutschland und der deutschsprachigen Schweiz in der Kinder- und Jugendhilfe tätig ist.

Im 2. Weltkrieg wurden große Teile der Ursprungsbebauung des Salesianums aus dem 19. Jahrhundert zerstört, so insbesondere das einst zur Auerfeldstraße ausgerichtete und im neoromanischen Stil erbaute Hauptgebäude. Die beauftragten Architekten Helm Andreas Heigl und Guido Beckert folgten bei diesem Neubau dem, aus architektonischer Sicht, "kontextuellen" Entwurfskonzept, d. h. sie ließen sich von erhalten gebliebenen Unterlagen des Vorgängerbaus inspirieren und studierten eingehend Standort und Umgebung. "Ziel unseres Entwurfes ist ein unverwechselbares Gebäude, das wesentliche gestalterische Elemente des historischen Salesianums übernimmt und sich, im Konsens mit den Bürgern des Viertels, städtebaulich harmonisch in die Umgebung einfügt", erklärt Heigl.

Der Bauherr verlangte für den Neubau beim Energiebedarf neben der sicheren Einhaltung der Energieeffizienz-Anforderungen nach der aktuell gültigen Energieeinsparverordnung in den Wohngeschossen einen besonders Energie einsparenden KfW 70 Energieeffizienzhausstandard. Dies erforderte bei der Fassadenplanung neben der Berücksichtigung der schmuckvollen Gestaltungselemente die Gewährleistung eines hohen baulichen Wärmeschutzes. Nach Bewertung bauphysikalischer und wirtschaftlicher Aspekte entschieden sich Architekten und Bauherr in den ersten zwei Geschossen für Betonwände (d = 20,5 cm) und einem aufgebrachten, diffusionsoffenen Multipor Wärmedämmverbundsystem aus 22 cm dicken Mineraldämmplatten der Xella Deutschland GmbH. Die Mineraldämmplatten (l = 0,045 W/mK) erlaubten durch die unkomplizierte Fixierung per Klebeverfahren die besonders zügige Erzielung einer ausreichenden Wärmedämmung der Außenwand (Uw = 0,208 W/mK). Neben der Gewährleistung eines hohen Brandschutzes eigneten sie sich durch ihren leichten Zuschnitt zudem auch optimal zur Herstellung einer horizontalen und vertikalen sowie frei gerundeten Fassadengliederung durch Gesimse, Bögen und Lisenen.

In den weiteren Obergeschossen kamen bei den Außenwänden je nach Beanspruchung der Ytong-Planblock-Porenbetonstein PP4 oder der Planblockstein PP2-0,35 zum Einsatz. Letzterer konnte bspw. aufgrund seiner geringen Wärmeleitfähigkeit von nur 0,09 W/(mK) mit einer Mauerwerksstärke von 42,5 cm und einer beidseitigen Verputzung des Mauerwerks einen Wärmedurchgangswert von 0,20 W(/mK) sicherstellen.

Eine spezielle Herausforderung stellte die Einhaltung eines hohen Schallschutzes dar. Dies galt sowohl gegenüber Außenlärm (Lärmpegelbereich 4) wie angesichts der Nutzung insbesondere auch innerhalb des Gebäudes. Um die geforderten erhöhten Schallschutzanforderungen des Beiblattes 2 der DIN 4109 zu erfüllen, wurden ursprünglich im Leistungsverzeichnis Wände aus Betonfüllsteinen ausgeschrieben. Der für das Projekt zuständige Technische Ytong-Fachberater Sebastian Dietz konnte anhand durchgeführter Schallmessungen an Referenzgebäuden aber nachweisen, dass die wirtschaftlichere Kombination aus 42,5 cm dicken Ytong-Porenbetonaußenwänden und Kalksandstein Innenwänden (d = 24 cm, Rohdichteklasse 2,0) den hohen Schallschutzansprüchen im Gebäude ebenfalls problemlos gerecht wird. "Meine mit Hilfe des Xella-KS-Schallschutzrechners für alle sich ergebenden kritischen Raumsituationen ermittelten Werte belegten, dass die Wohnungstrennwände aus Kalksandstein in Kombination mit Ytong-Außenwänden erzielten Schalldämm-Maße R'w immer über 55 dB liegen würden", so Dietz. Das Nachweisverfahren und die umfassend durchgeführten Berechnungen der Schalldämmung nach DIN EN 12354 sowie den in der E DIN 4109-2 dargestellten Rechenverfahren überzeugten letztlich die für die Bauphysik des Gebäudes zuständigen Akustiker der Müller BBM GmbH. Deshalb erfolgten in Absprache mit Bauherrn und Architekten die endgültige Außenwandplanung der Obergeschosse mit Ytong Porenbetonsteinen und eine Festlegung auf Innenwände aus Kalksandstein.

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Die seitlichen Grifftaschen erleichterten die Handhabung der Porenbetonsteine.

Der nachweislich ökologisch empfehlenswerte Ytong-Porenbetonstein bot neben seinen bauphysikalischen Pluspunkten auch ökonomische Vorteile. "Die Planblocksteine ließen sich trotz des großen Formates von 499 x 425 x 249 mm durch ihre seitlichen Grifftaschen relativ leicht handhaben. Durch die planeben geschliffenen Lagerflächen konnte das Mauerwerk außerdem mörtelsparend in Dünnbettmörtel verlegt werden", erklärt Polier Michael Unger von der mit dem Rohbau beauftragten Michael Renner Bauunternehmung GmbH. "Meine Mitarbeiter achteten dabei vor allem auf einen vollflächigen Auftrag des Dünnbettmörtels." Die Nutzung von Ytong-Plankellen trug neben der dadurch exakt einzuhaltenden Lagerfugendicke zu einer zügigen Rohbauausführung bei. Ein wesentlicher Vorteil war speziell bei diesem Projekt das leichte und unproblematische Zuschneiden der Ytong-Steine. Sie erleichterten dadurch die schnelle und maßgenaue Herstellung der so wieder zeitgemäßen Rundbögen. Der konische Zuschnitt der einzelnen Steine erfolgte auf der Baustelle mit Hilfe einer Schablone. Bei der Verlegung genossen die Maurer zudem die hilfreiche Unterstützung durch Ytong-Vorführmeister. Anton Mayr und Simbert Fröhlich trugen damit zu einer hohen Ausführungsqualität des Mauerwerks bei. Die Lebenszeit des Gebäudes ist auf drei Generationen ausgelegt. Dazu wird die hohe nachhaltige Qualität des Rohbaus wesentlich beitragen. Projektleiter Helm Andreas Heigl lobte neben der erreichten wirtschaftlichen Effizienz insbesondere die gestalterischen Möglichkeiten der eingesetzten Fassaden-Baustoffe. "Mit den mineralischen Wandbaustoffen Ytong und Multipor wird uns Architekten ein wunderbar leicht zu bearbeitendes, multifunktionales Material in die Hand gegeben, um wieder Ornamentik auf die Fassaden unserer Städte zu bringen."

Das Kinderhaus wird nach seiner Fertigstellung Mitte 2016 dem zukünftigen Betreiber, der Katholischen Kirchenstiftung St. Wolfgang, die Betreuung von rund 220 Kindern verschiedener Altersgruppen in Kinderkrippe, Kindergarten und einem Kinderhort ermöglichen. Neben der Nutzung einiger Räume durch die Münchner Schulstiftung Ernst v. Borries sind die oberen zwei Stockwerke als Wohnraum für pädagogische Mitarbeiter des Salesianums vorgesehen.

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