Kommentar
Daueraufgabe
von: Kai-Werner FajgaDer jüngst von der Bundesregierung einberufene Fachkräftegipfel machte allerdings erneut klar, dass der Mangel an Fachkräften in der Branche latent vorhanden ist und keineswegs abnimmt, trotz der wachsenden Zahl an Auszubilden. "Im Jahr 2030 fehlen uns über 100.000 Bauarbeiter, besonders wegen unserer Altersstruktur", warf Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des HDB einen Blick in die Zukunft. Über verschiedene Maßnahmen will die Bunderegierung dem Mangel nun entgegenwirken und hatte unter anderem die Handlungsfelder Modernisierung der Einwanderung oder eine Verbesserung der Arbeitsqualität aufgezeigt.
Das ist den Verbänden nicht genug. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des ZDB, mahnte eine für die mittelständisch geprägte Bauwirtschaft "eine sinnvolle und passgenaue politische Flankierung zur Fachkräftesicherung" an und ergänzte: "Hierzu sind aus Sicht der Bauwirtschaft jedoch Änderungen an der bisherigen Einwanderungspraxis notwendig." ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer kommentierte: "Wichtig ist jedoch, dass eine Fachkräftestrategie eben nicht eine bloße Sammlung von Einzelprojekten ist, sondern vielmehr mittel- und langfristig konzipiert wird." Er monierte, dass die bisherige Strategie einen überzeugenden gesamtstrategischen Ansatz vermissen lasse.
Es fehle der "Kompass", der Verband fordert eine "Bildungswende". Nur wenn es gelinge, berufliche Bildung für junge Menschen wieder attraktiver zu machen, könne Nachwuchs gewonnen werden.