Metall-Unternehmen im Norden

Jedes fünfte Metall-Unternehmen will Produktion verlagern

Hamburg (dpa). –Alarmierende Daten aus der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie: Laut der Frühjahrs-Konjunkturumfrage der Arbeitgeberverbände plant inzwischen jedes fünfte Unternehmen seine Produktion ganz oder teilweise ins Ausland zu verlegen.

"Das ist einer der höchsten je in unseren Konjunkturumfragen gemessenen Werte", sagte der Präsident des Arbeitgeberpräsidenten Nordmetall, Folkmar Ukena. Das offenbare auf ganz dramatische Weise, dass viel zu hohe Arbeits- und Energiekosten sowie die weiter wuchernden Bürokratielasten treiben Unternehmen aus dem Land treiben würden, Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Norddeutschland vernichten würden.

An der Frühjahrs-Konjunkturumfrage von Nordmetall, AGV Nord und den Arbeitgeberverbänden Oldenburg, Ostfriesland und Bremen nahmen den Angaben zufolge im Februar und März 141 Betriebe mit rund 95.000 Beschäftigten teil. Die befragten Firmen haben ihren Sitz in Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, im nordwestlichen Niedersachsen und in Bremen. Produktionsverlagerungen ins Ausland erwägen laut Umfrage vor allem Unternehmen im Straßenfahrzeugbau, im Luft- und Raumfahrzeugbau sowie Gießereien.

Ursache dafür seien immer schwierigere Arbeitsbedingungen. So beklagten 80 Prozent der Firmen zu hohe Arbeitskosten, 72 Prozent zu hohe Energiekosten und 70 Prozent einen zu großen Bürokratieaufwand. 60 Prozent aller norddeutschen Metall- und Elektrobetriebe wiederum bewerteten den Arbeitskräftemangel als erschwerenden Wirtschaftsfaktor, etwas mehr als die Hälfte neue Gesetze und die internationale Politik.

Wenn mit 71 Prozent fast drei Viertel der Firmenleitungen angeben, dass sich die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland in den letzten sechs Monaten weiter verschlechtert hat, ist das ein Alarmsignal erster Güte", sagte Ukena. Entsprechend wollten nur noch 22 Prozent der Unternehmen ihre Investitionen im Vergleich zum Vorjahr erhöhen, dafür aber 31 Prozent einschränken oder 47 Prozent gleich halten. Verbessert habe sich aus Sicht der Unternehmen dagegen die Verfügbarkeit von Arbeitskräften.

Hatten vor eineinhalb Jahren noch 84 Prozent der Firmen eine schlechte oder unbefriedigende Verfügbarkeit beklagt, seien es nun noch 63 Prozent. Bei der Verfügbarkeit von Auszubildenden sei der Wert von 74 auf 63 Prozent gefallen. "Auch die norddeutsche Metall- und Elektroindustrie braucht dringend günstigere Energiepreise und eine Entlastungsoffensive in Sachen Bürokratie", sagte Ukena.

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