Nach langem Tauziehen
Kleine Gigaliner dürfen nun durch NRW rollen
DÜSSELDORF (dpa). - Gigaliner dürfen ab sofort auch durch Nordrhein-Westfalen rollen. Das Land steigt in den bundesweiten Test mit Riesen-Lastwagen ein – allerdings erlaubt es nur die kleine Variante mit 17,80 m langen Sattelzügen. Die entsprechende Verordnung trat kürzlich mit der Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft.
Nun dürfen die Gigaliner-Sattelzüge, die 1,30 m länger sind als bislang zulässig, im Rahmen des bundesweiten Testlaufs auf allen Straßen in Nordrhein-Westfalen fahren. Die 25,25 m langen Gigaliner, die in zahlreichen anderen Bundesländern unterwegs sind, lehnt Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) aber weiterhin ab. NRW hatte sich lange dagegen gesperrt, sich an dem Feldversuch mit den Lang-Lkw zu beteiligen. Mit der 17,80-m-Variante der Gigaliner sei es aber möglich, Güter effizienter von der Bahn auf den Lastwagen und umgekehrt zu verladen, sagte ein Ministeriumssprecher. Das unterstütze das NRW-Ziel, mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu bringen.
Die noch größeren Gigaliner, die aus einem Lkw mit Anhänger bestehen und 25,25 m lang sein dürfen, will Groschek in Nordrhein-Westfalen aber weiterhin nicht zulassen. Im Verkehrsausschuss des Landtags hatte er das zuletzt damit begründet, dass die Riesenlaster auf den dicht befahrenen Autobahnen zur Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer werden könnten.
Am Kölner Güterbahnhof Eifeltor bewertet man die NRW-Verordnung kritisch. Sie könne möglicherweise sogar kontraproduktiv für den kombinierten Verkehr auf Straße und Schiene sein, sagte Wolfgang Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene-Straße, die die Anlage in Köln betreibt.
Die 17,80-m-Laster seien nicht kompatibel mit den in Europa gebräuchlichen Eisenbahnwaggons. Müller sprach sich für die 25,25-m-Variante aus: "Das wäre aus unserer Sicht zielführender."
ABZ-Stellenmarkt
