Neue Fertigungshalle

Bauprojekt mit engem Zeitrahmen realisiert

Hallenbau
Die gute Entwicklung der Absatzzahlen bei der Aichinger GmbH in Wendelstein erforderte zusätzliche Kapazitäten. Zudem stand die Verlagerung einer außerhalb liegenden Produktionsstätte an den Stammsitz in Wendelstein vor den Toren Nürnbergs an, um so die Abläufe in der Fertigung optimieren zu können. Aus diesen Anforderungen wurde Anfang letzten Jahres das Baukonzept für eine neue Halle mit einer Länge von 90 m und einer Breite von 25 m bei einer Traufhöhe von 8,60 m entwickelt. Z Fotos: E.L.F.

Wendelstein (ABZ). - Die Aichinger GmbH in Wendelstein hat sich deutschlandweit und in zahlreichen Auslandsmärkten einen Namen als Einrichtungsspezialist für die Food-Branche aufgebaut."Erfolg lässt sich einrichten" ist das Versprechen des Unternehmens: Das Angebot reicht von der energieeffizienten Kühltheke für den SB-Verkauf über Edelstahlmöbel in Fleischerei-, Bäckerei- und Lebensmittelfachgeschäften bis hin zu kompletten Profi-Küchen für die Gastronomie.Die gute Entwicklung der Absatzzahlen erforderte zusätzliche Kapazitäten. Zudem stand die Verlagerung einer außerhalb liegenden Produktionsstätte an den Stammsitz in Wendelstein vor den Toren Nürnbergs an, um so die Abläufe in der Fertigung optimieren zu können. Aus diesen Anforderungen wurde Anfang letzten Jahres das Baukonzept für eine neue Halle mit einer Länge von 90 m und einer Breite von 25 m bei einer Traufhöhe von 8,60 m entwickelt. Ziel war es, die bisherige Produktionsfläche zu verdoppeln. Allerdings bereiteten den Planern zwei Aspekte des Projektes zunächst reichlich Sorgen: Die Zeit und der Platz. Der enge Zeitplan wurde von außen vorgegeben, denn die Maschinen aus der bisher auswärts liegenden alten Halle mussten schon am 1. November umgezogen sein und regendicht in der neuen Halle untergebracht werden können. Der Bauauftrag würde aber erst im Mai erteilt werden können. Es blieb nach den Vorplanungen für die Bauausführung selber lediglich ein Zeitfenster von weniger als zwölf Wochen.

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Hallenbau
Die Hallenbauspezialisten der Firma E.L.F stellten einerseits ein optimales Stahlhallenkonzept für den Bau des neuen Fertigungsgebäudes vor und sagten andererseits die termin- und fachgerechte Lösung dieser Herausforderungen zu.

Die zweite Herausforderung resultierte aus der Größe der neuen Halle und deren Einbettung in die bestehende Bebauung der Firma Aichinger sowie der Nachbarn. Die vorhandenen Gebäude schränkten schon beim Aufstellen der Hallenkonstruktion den Bewegungsraum der Baufirmen sehr stark ein. Nach der Montage des Tragwerks würde es dann noch enger werden. Die Baustelle würde dann sogar nur noch von einer Seite zugänglich sein, was den Einsatz von wesentlich größeren Kränen erfordern würde.Die Hallenbauspezialisten der Firma E.L.F stellten einerseits ein optimales Stahlhallenkonzept für den Bau des neuen Fertigungsgebäudes vor und sagten andererseits die termin- und fachgerechte Lösung dieserHerausforderungen zu. "Der Zeitplan war schon sportlich, aber aus unserer Sicht mit bewährten Teams und guter Abstimmung absolut machbar", stellt E.L.F-Geschäftsführer Klaus Brüggemann rückblickend heraus."Wir hatten mit bereits mehr als 4000 erfolgreich fertiggestellten Hallenbauprojekten reichlich Erfahrung, um die Leistung und den Termin guten Gewissens zusagen zu können." Das 2002 gegründete Unternehmen E.L.F beschäftigt 100 Mitarbeiter und produziert seine Stahlkonstruktionen am Firmensitz im südniedersächsischen Holzminden komplett selbst. Aichinger Geschäftsführer Norbert Schumacher vertraute mit seinen Kollegen den Holzmindener Spezialisten und erteilte Mitte Mai den Auftrag Bereits am 15. Juni konnten die Bauarbeiten mit dem Abtragen von 4500 m Boden beginnen. Am 29. Juni wurden die Punktstreifenfundamente mit Köcher hergestellt und am 4. Juli konnten schon die Fundamente betoniert werden. Am 13. Juli folgte das Einbringen der Mineralschicht als Unterbau für die Bodenplatte. Am 17. Juli, viereinhalb Wochen nach dem Baubeginn, kam die erste Stahllieferung an der Baustelle an. Dienstags begann die Montagefirma mit dem Aufstellen der ersten Stahlträger. Am Freitag war bereits die gesamte Stahlkonstruktion mit einem Gesamtgewicht von 136 t aufgestellt. Es folgte die Montage der Z-Pfette sowie der gesamten C-Wand-Profile. Parallel zur Hallenmontage wurde ein 0,50 m hoher isolierter Sockel hergestellt, der später mit der Bodenplatte vergossen wurde. Eine weitere Herausforderung aufgrund der Baustellenenge war dann der Einbau des Hallenkrans, der über das noch offene Dach in die Halle gehoben und dann eingebaut wurde. Die neue 5-t-Krananlage mit einem Spurmaß von 24,50 m kann jetzt Bauteile für die Fertigung über die gesamte Hallenlänge bewegen.

Auch die Arbeiten an der Außenfassade und am Dach blieben voll im Zeitplan: Am 21. August, rund neun Wochen nach dem Baubeginn, war die Halle komplett eingerüstet. Insgesamt 4300 m Sandwichpaneele waren termingerecht eingebaut worden, darunter 2062 m für die Außenwände und 2230 m auf dem Dach. Ein Giebel und eine Traufe wurden dabei mit speziellen Brandschutzpaneelen versehen. Dann folgten die zwei großen Lichtfirstbänder, je 35 m x 2 m, mit Rauch- und Wärmeabzugsanlagen. Parallel wurde der Hallenboden isoliert und die Armierung eingebracht. Schließlich konnten am 27. August 450 m Beton eingebracht, geglättet und imprägniert werden. So konnte das vorher als "sehr sportlich" bezeichnete Ziel, die Halle am1. September regendicht zu übergeben, problemlos eingehalten werden. In den ersten Septemberwochen wurden dann planmäßig die Innenarbeiten wie die Montage der vier Sektionaltoranlagen sowie der Türen und Fenster erledigt werden. Abschließend folgten die Installationsarbeiten für die Heizung und für die Stromversorgung.

In der Halle wurden acht Gaswärmestrahler montiert. Dies war nötig, weil in der neuen Halle die Sandwichelemente für die Kühltheken geschäumt werden und für diese Arbeiten eine konstante Temperatur von mindestens 8 °C herrschen muss.

Das "sportliche" Projekt einer neuen Fertigungshalle für die Firma Aichinger konnte in nur vier Monaten ab der Auftragsvergabe bis zur Fertigstellung realisiert werden. Die reine Bauzeit lag bei nur elf Wochen. Und das für eine Satteldachhalle mit 23.000 m umbauten Raum auf einer Grundfläche von 2350 m bei beengten Bauverhältnissen. Nicht nur ein sportliches, sondern auch ein spannendes Projekt für alle Beteiligten.

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