Schalungssysteme geliefert

Schrägseilbrücke soll irakische Städte verbinden

Schalungstechnik
Pilosio Schalungssysteme im Einsatz für die Errichtung von 22 Pfeilern der Schrägseilbrücke über den Fluss Schatt al-Arab zwischen Basrah (Basra) und Tannumah im Irak. Foto: Pilosio

Basra/Irak (ABZ). – Der italienische Hersteller von Schalungssystemen und Gerüsten, Pilosio, erhielt von der Firma Maeg Costruzioni den Auftrag für den Entwurf und die Lieferung diversifizierter Schalungssysteme zur Errichtung von 22 Pfeilern und zwei Widerlagern aus Beton für die große Schrägseilbrücke zwischen Basra und Tannumah im Irak. Das Bauunternehmen Maeg Costruzioni aus Treviso (Italien) expandiert zzt. stark und ist verantwortlich für den Bau der Brücke, die die zwei südirakischen Städte miteinander verbindet. Für beide Unternehmen ist es die erste Arbeitserfahrung im Irak. Die Zusammenarbeit bei diesem Projekt, heißt es vonseiten der Pilosio Spa, bestätigt die gemeinsame Vision in Bezug auf die Entwicklung in Regionen mit hohem Wachstumspotenzial, in erster Linie außerhalb Europas.

Die Brücke verbindet die Stadt Basra mit dem landwirtschaftlichen Gebiet um Tunnamah. Sie übernimmt eine wesentliche Rolle in der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der Stadt Basra und wird zu einem wichtigen Symbol des aktuell stattfindenden Modernisierungsprozesses in dieser Region. Weitere Projekte werden folgen, um die Infrastruktur mit neuen Brücken, Tunneln und Verkehrswegen zu verbessern. Die Brücke hat eine Gesamtlänge von 1188 m und besteht in der Mitte aus einer Schrägseilbrücke von 288 m Länge mit Trassenweiten von 69+150+69 m und zwei seitlichen Viadukten, wobei die gesamte Konstruktion von 22 Pfeilern mit variabler Höhe und zwei Widerlagern gestützt wird. Das Gesamtgewicht des Bauwerks beträgt ca. 5400 t. Die acht zentralen Hohlpfeiler sind mit Profilquerschnitt, während die anderen 14 Pfeiler einen kleineren Querschnitt mit hohler runder Form aufweisen. Die Fahrbahnplatten der Brücke sind aus Stahl und Stahlbeton bestehende Strukturen; die Pylone sind aus Stahl gefertigt. Im Anschluss an den gemeinsam von den Technikern von Pilosio und der Firma Maeg Costruzioni ausgearbeiteten Entwurf zur Bestimmung der optimalen Bautechnik hat Pilosio diversifizierte, schnell zu montierende und sicher zu verwendende Systeme geliefert, die als Kombination aus Standardmodulen und nach Maß projektierten Spezialschalungen zur Erfüllung der besonderen Anforderungen vor Ort betrachtet werden können. Für die Errichtung der zwei Widerlager und der Fundamentplatten hat man sich für das Standard-Schalungssystem P300 entschieden; eine Umwerbung aus Spundbohlen diente als Abgrenzung im Flussbett für die Fundamente der zentralen Pfeiler.

Das modulare Schalungssystem P300 in Kombination mit speziellen Winkelprofilpaneelen mit Kletterkonsole wurde auch für die Errichtung des Außenteils der vier Profilpfeiler mit konstantem Ø von 5 x 3,80 m und Höhen zwischen 23,76 m und 26,76 m ausgewählt. Für die Errichtung der 2+2 verjüngten zentralen Pfeiler wurde eine Spezialschalung hergestellt und mit dem Standard P300 kombiniert (Basis 7,80 x 4,10 m und 6 x 3,80 m, Pfeilerkopf 5 x 4,10 m und 5 x 3,80 m, H zwischen 27,78 m und 29,86 m). Für den Innenteil dieser acht Pfeiler wurden die P300 Schalungen mit einer Schnellausschalvorrichtung aus Stahl kombiniert. Dieses von Pilosio in den Werken von Tavagnacco (Provinz Udine, Italien) hergestellte System funktioniert nach eigener Aussage sehr einfach: Mit einem einzigen Zug durch den Kran wird die gesamte Schalung mit eingeklinkter mobiler Plattform abgebaut. Die vier speziellen kegelförmigen Winkelelemente werden beim Ziehen mit dem Haken des Krans herausgezogen, wobei sich der Durchmesser der Schalung verkleinert und somit die gesamte Schalung angehoben werden kann. Es wurden MP Servicetreppen für alle Zugänge auf die Arbeitshöhen, Abmessungen 150 x 250 m, bereitgestellt.

Für die Erstellung der 14 Pfeiler mit hohler runder Form von 2,83 x 2,98 m und variabler Höhe zwischen 7,42 und 22,04 m hat die technische Abteilung von Pilosio ein System aus Stahl-Spezialschalungen ausgearbeitet, die mit den Kletterkonsolen für den Außenteil kombiniert wurden. Eine weitere Serie interner runder Schalungen aus Stahl mit Schnellausschalvorrichtung und mobiler Plattform wurde ebenfalls nach Maß gefertigt, um die Errichtung zu vereinfachen. Die Besonderheit beim Lagerquader besteht darin, dass die Arbeits- und Stützstruktur für die Errichtung auf der Arbeitshöhe positioniert und am Schaft des Pfeilers verankert wird, anstatt eine Stützstruktur vom Boden aus hochzuziehen. Drei herausstehende, am errichteten Pfeiler verankerte dreieckige Rahmen stützen die Arbeitsfläche, die Schalungen P300 für die äußere Abstützung des Lagerquaders und das System Maximix für die Errichtung der oberen Elemente und der Arbeits-/Trittfläche. Es wurden umgekehrte Profile (Negative) aus Metall für die Realisierung der Abschrägungen in Entsprechung zu den Abschrägungen der Schäfte eingesetzt.

In einer nachfolgenden Bauphase hat Pilosio zwei MP Service-Treppentürme für den Zugang auf die Arbeitshöhen während der Montage der Spannseile bereitgestellt. Eine Plattform von am Pylonen befestigten Konsolen hat die Montage eines weiteren MP Turms parallel zum Treppenturm erlaubt, und zwar mit alle 2 m bis zur Spitze angeordneten Arbeitsplattformen, um die Arbeit der Fachkräfte an allen Spannseilen zu ermöglichen. Besondere Aufmerksamkeit wurde der unmittelbaren Umgebung und den lokalen Gegebenheiten geschenkt. Anstelle der Organisation eines normalen Basislagers für die Fachkräfte hat das Unternehmen entschieden, ein freies Gelände zu erwerben, zu erschließen und ein vollständig neues Quartier zu errichten, das nach Beendigung der Bauarbeiten der lokalen Behörde kostenlos übergeben wird. Das Projekt besteht aus einem zweistöckigen Gebäude für die Büros, einem Gebäude für die Kantine, Freizeitaktivitäten und Erholung sowie verschiedenen anderen Gebäuden als Schlafstätten.

Um eine hohe und konstante Qualität des Betons zu garantieren hat die Firma Maeg Costruzioni Spa entschieden, eine italienische Betonanlage vor Ort zu errichten.

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