Seilarbeitsbühnen und mehr

Technologische Sonderlösungen beim Kühlturmbau eingesetzt

GEDA GmbH Arbeitsbühnen und Aufzüge
Beim milliardenschweren Bau von zwei neuen Blöcken im polnischen Steinkohlekraftwerk Opole ist Bauaufzugspezialist Geda mit Aufzuglösungen beteiligt. Foto: GEDA

Opole (ABZ). – Schon seit einigen Jahren warnen Experten Polen vor einem Energiedefizit – doch das Land an der Weichsel hat Angaben der Geda-Dechentreiter GmbH zufolge einen Plan: Hohe Investitionssummen in konventionelle Energieerzeugung sollen die drohende Flaute verhindern, denn trotz entsprechender EU-Richtlinien steht das schwarze Gold als Energielieferant nach wie vor hoch im Kurs. Polen habe einiges vor, um die Energiesicherheit des Landes zu erhalten. Das momentan größte Projekt sei der Ausbau des Steinkohlekraftwerkes im südpolnischen Opole. Im Jahr 2014 sei der Spatenstich für zwei neue Blocks – Nummer 5 und 6 – mit jeweils 900 MW Leistung erfolgt. Investor sei die Polska Grupa Energetyczna (PGE), die den Projektwert wird mit 2,8 Mrd. Euro beziffert.

Den Zuschlag für die Erweiterungsarbeiten habe ein Konsortium aus den Firmen Rafako, Mostostal Warszawa, Polimex-Mostostal und Alstom Power erhalten. Die Mega-Baustelle stelle sämtliche am Ausbau des Kraftwerkes beteiligten Unternehmen vor immense Herausforderungen. Bezüglich der gesamten Höhenzugangstechnik haben die Verantwortlichen sich für Lösungen der Firma Geda-Dechentreiter aus Asbach-Bäumenheim entschieden. Von Transportbühnen über Personen- und Materialaufzüge bis hin zu Seilarbeitsbühnen – ein großer Teil der unternehmenseigenen Produktpalette ist auf der Baustelle in Opole vertreten. Für die Höhenzugangsspezialisten die Gelegenheit, dem Kunden in Polen sämtliche Aufzuglösungen aus einer Hand zu bieten. Für die Kraftwerkserweiterung seien individuelle Sonderlösungen entwickelt worden, welche die Bauarbeiten effizienter gestalten. Einen nicht zu übersehenden Teil der Erweiterung stellen die beiden neuen Kühltürme des Kraftwerkes Opole dar. Zur Errichtung des Außenmantels und, um den Mitarbeitern mitsamt Baumaterialien den Zugang zur Schalung zu ermöglichen, wurde pro Kühlturm ein Personen- und Materialaufzug Geda PH 2032 650 Single installiert. Vor allem die Geometrie der über 185 m hohen Kühltürme stellte die Montage der Aufzüge vor Herausforderungen: Aufgrund der Neigung der Fassaden mussten sowohl der Mast als auch der Aufzug selbst an die sich ändernde Geometrie der Türme angepasst werden. So wurde die speziell konstruierte Bühne des Geda PH mit zwei verschiebbaren Montagestegen ausgestattet, welche die Verankerung des Mastes an der sich ändernden Geometrie ermöglichen. Der Ausgang zur Schalung aus dem PH über eine zusätzliche "D"-Türe – auch das eine speziell vom Hersteller entwickelte Sonderlösung. Durch die beiden Kraftpakete mit einer Tragfähigkeit von je 2000 kg bzw. 25 Personen, eine Förderhöhe von 400 m und eine Hubgeschwindigkeit von bis zu 90 m/min habe sich ein zügiger Baufortschritt an den Kühltürmen garantieren lassen.

Ebenfalls an den Kühltürmen installiert: die Seilarbeitsbühnen vom Typ Geda AB 650. Mit einer Plattformlänge von je 6 bis 9 m und einer Aufbauhöhe von ca. 190 m. Mithilfe von vier Sätzen der vielseitig einsetzbaren Bühnen wurden Unebenheiten an den Außenwänden der Kühltürme beseitigt. Im Inneren kamen ebenfalls vier Sätze der Seilarbeitsbühnen für das Aufbringen einer speziellen, chemischen Beschichtung zum Einsatz. Die Außenwände werden außerdem nicht in Grau gestrichen, sondern später noch mit einem großflächigen Bild verziert.

Für diese vielfältigen Arbeiten bildeten Seilarbeitsbühnen aus dem Hause Geda die Lösung, denn diese ermöglichen gerüstfreies Arbeiten an Gebäudefassaden jeder Art. Auch hier wurde speziell für den Einsatz in Opole eine Sonderlösung konstruiert. Um den Neigungsausgleich bei den an der Außenfassade montierten Seilarbeitsbühnen zu bewerkstelligen, komme ein von Geda entwickelter Andruckrahmen mit einer dritten Winde, welche den Andruckeffekt erreicht, zum Einsatz. Damit konnte Geda eine technologisch verfeinerte und dennoch kostensparende Lösung bieten. Die Einzelteile der Seilarbeitsbühnen seien sehr leicht und können von einer Person transportiert werden, was auch das Umsetzen der montierten Bühne erleichtert. Dabei biete die Plattform ausreichend Platz für Personen und Material. Die Arbeitshöhe kann zentimetergenau eingestellt werden, wodurch sich immer in der ergonomisch günstigsten Haltung arbeiten lässt. Eckstücke und Winkel ermöglichen es, die Plattform an die verschiedensten Gebäudeformen anzupassen. Die feuerverzinkten Dachausleger sind durch Steckverbindungen schnell montier- und demontierbar. Außerdem ermöglichen der integrierte Neigungsausgleich und die Überlastsicherung ein sicheres Arbeiten. Für den reibungslosen Ablauf auf der Baustelle seien zudem Schwerlastkräne der Firma Sarens im Einsatz. Die beiden Kräne sind jeweils mit einem Kranführeraufzug Geda 2 PK ausgestattet. Dieser überzeuge durch eine Reihe von Vorteilen: Erstens werde der Kranführer innerhalb kürzester Zeit an seinen Arbeitsplatz in luftiger Höhe befördert, zweitens werden waghalsige, kräftezehrende Kletteraktionen hinfällig und drittens erreiche der Kranführer sicher seinen Arbeitsplatz. Der Geda 2 PK sei für den Transport von zwei Personen ausgelegt, wobei die Tragfähigkeit 200kg beträgt. So kann ggf. auch notwendiges Material für Wartungsarbeiten mit nach oben transportiert werden. Mit einer Hubgeschwindigkeit von 25 m/min befördere der Aufzug den Kranführer bis zu 150 m nach oben. Größere Höhen sind auf Anfrage möglich. Dabei dürfe nicht vergessen werden, dass der Kranführeraufzug zum Lebensretter werden kann: Innerhalb kürzester Zeit kann mit dem 2 PK nach oben gefahren werden, um im Notfall bewusstlose oder erkrankte Kranbediener zu bergen. Das spart viel kostbare Zeit, denn i. d. R. muss ein Hubschrauber angefordert werden, wenn kein Kranführeraufzug zur Verfügung steht.

Zur Errichtung der Blöcke 5 und 6 sind Personen- und Lastenaufzüge vom Typ Geda Multilift P12 im Einsatz. Zugelassen für den Transport von zwölf Personen bzw. 1500 kg bis in 150 m Förderhöhe und einer Hubgeschwindigkeit von 12–40 m/min hat der Geda Multilift P12 seine Position im Markt gefunden. Die Grundeinheit – bestehend aus Fahrkorb, Umwehrung, Flachkabeltopf und Antrieb – wird als eine Einheit mit Maßen zur Containerverladung und zum Lkw-Transport geliefert und vor Ort kann dann mit dem Aufbau des Geräts begonnen werden. Zusätzlich unterstützt eine Transportbühne vom Typ Geda 1200 Z/ZP die Bauarbeiten der neuen Blocks am Kraftwerk Opole.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Materialaufzügen, mit denen Personenbeförderung strengstens untersagt ist, dürfen bei den Geda Transportbühnen neben der Materiallast auch Personen mitfahren. Bei einer Tragfähigkeit von bis zu 1500 kg bzw. max. sieben Personen und einer Hubgeschwindigkeit von 12 bzw. 24 m/min ist der Einmaster Geda 1200 Z/ZP der Einsatzhelfer am Bau. Das bei dieser Transportbühne zum Einsatz kommende Geda Vario-Mast-System erlaubt eine Förderhöhe von bis zu 150 m. Verschiedene Bühnenmodule mit unterschiedlicher Tragfähigkeit und Größe machen die Transportbühne GedaGeda 1200 Z/ZP an die Gebäude- und Baustellengegebenheiten anpassbar. Laut PGE wird es sich bei dem fertig ausgebauten Kraftwerk in Opole im Jahr 2019 um eines der modernsten Kohlekraftwerke der Welt handeln. Nicht zuletzt dank der Unterstützung durch die bayerische Höhenzugangstechnik ist der "Kraftprotz" auf dem besten Wege dazu, dieses ehrgeizige Ziel auch zu erreichen.

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