Teleskoplader-Anbaumodul Litocran

Feuertaufe bei Neubauprojekt bestanden

Rosenfeld (ABZ). – Ein innovatives Anbaumodul für Teleskoplader und Ladekrane revolutioniert gerade laut dem Unternehmen Eurotech die Montagetechnik in der Fenster- und Fassadenbaubranche: der eT-Litocran700.
Fassaden
Knifflige Einbausituationen wie erst kürzlich vonstatten gegangen bei einem zeubauprojekt der Blickle GmbH & Co. KG in Rosenfeld, löst der eT-Litocran700 spielend leicht und spart der Bauherrschaft und Planenden im Zuge dessen viel Zeit und Geld – das verspricht das Unternehmen Eurotech. Der Hersteller teilt darüber hinaus mit, dass der eT-Litocran700 sich besonders als Unterstützung empfiehlt für größere Glas- und Fassadenbauunternehmen sowie für Betreiber von Maschinenparks und Verleiher. Foto: Eurotech

Er verbindet die praktischen Eigenschaften eines Teleskopladers nach Angaben der Verantwortlichen mit der Feinsteuerung eines Vakuumhebegerätes. Fassadenbauer erreichen dadurch mit wenig Personalaufwand eine bisher nicht da gewesene Geschwindigkeit, Präzision und Gelenkigkeit auf den letzten Zentimetern beim Einbau der empfindlichen Elemente in luftiger Höhe. Ihre Feuertaufe erhielt die "rote Gazelle" bei einem anspruchsvollen Neubauprojekt in Rosenfeld.

Die Idee, Vakuumheber auf Baustellen einzusetzen ist nicht neu. Es gibt zahlreiche Geräte, die an Krane gehängt oder sogar an Gabel- oder Teleskopstapler montiert werden können, um Lasten am Bau zu bewegen. Erfahrene Fenster- und Fassadenbauer wissen allerdings, dass ein erfolgreicher Einbau von Elementen auf den letzten Zentimetern beim Einsetzen entschieden wird. Hier fehlt gängigen Geräten oftmals die notwendige Präzision und 3D-Beweglichkeit um 360°. Bei Fensterelementen kommt hinzu, dass diese von innen nach außen eingefügt werden müssen. Das ist auch der Grund, weshalb häufig "Glasmanipulatoren" oder "Glasroboter" zum Einsatz kommen, die im Gebäude die Glaselemente aufnehmen und beim Setzen helfen. Zuvor bleibt nichts anderes übrig, als Elemente und Maschinen aufwendig in das Gebäude zu verfrachten. Im Rohbau ist dies noch ohne Weiteres möglich. Ist das Gebäude allerdings bereits fertiggestellt und verfügt dieses womöglich noch über Doppelböden für EDV- und Kommunikationstechnik, übersteigt das Gewicht der Maschinen in Verbindung mit dem Glas meist die Traglast des Bodens und dessen Belag.

Der Königsweg für das schnelle und einfache Setzen von Glas- und Fassadenelementen unter möglichst geringem Personaleinsatz führt demnach über die Außenmontage. Dafür wird ein Montagemodul benötigt, das vier Elemente zu einer funktionierenden Einheit verbindet. Zunächst sollte das Modul kompatibel sein mit einem Standard-Hubgerät mit entsprechender Ausladung, wie sie bei vielen Baumaschinenverleihern erhältlich sind (beispielsweise ein Teleskopstapler). Außerdem sollte es einen leistungsstarken Vakuumheber haben, der auch schweren Lasten von mehr als 500 kg gewachsen ist. Als drittes ist eine autarke Stromversorgung und ein eigenes Hydraulikaggregat erforderlich, um nahe der Endposition millimetergenau arbeiten zu können. Abschließend ermöglicht eine intuitive 3D-Steuerung und Lagerung sanfte Bewegungen in alle Richtungen. An die Eurotech-Ingenieure ist ein solcher Wunsch herangetragen worden. Der dänische Handelsvertreter bat um die Weiterentwicklung eines auf Teleskopstapler montierbaren Glashebegerätes. Es sollte so wendig und grazil sein wie eine Giraffengazelle. Die Ingenieure analysierten die bestehenden Lösungen und machten sich an eine Neuentwicklung, um endlich allen Anforderungen gerecht zu werden.

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Überkopfmontagen oder Schrägen, bei denen Fingerspitzengefühl und Präzision in großer Höhe gefragt sind, sind kein Problem für den eT-Litocran700. Foto: Eurotech

Heraus kam der eT-Litocran700, der laut Hersteller mit besonderer Wendigkeit und Flexibilität punktet. Ursprünglich ist die Maschine als ein autonomes Anbaumodul konzipiert worden, bestehend aus dem Vakuumhebegerät eT-Hover-univac und einem eigenen Teleskop-arm, der auf den letzten Zentimetern 360-Grad-Bewegungen ausführen kann. Die Tragfähigkeit ist auf 700 kg ausgelegt.

Die moduleigene Strom- und Hydraulikversorgung mit eigener Fernsteuerung macht das Gerät unabhängig und flexibel. Es kann sowohl an einem Teleskopstapler als auch an einem Kran befestigt werden. Wie einsatztauglich der eT-Litocran700 tatsächlich ist, zeigte sich dann bei einem Baustellenprojekt der Blickle GmbH & Co. KG. Das Wachstum des Unternehmens erforderte eine dringende Erweiterung der Kapazitäten. Nun sind vor Ort ein Verwaltungsgebäude und eine moderne Fertigung auf mehr als 37.000 m² entstanden.

Für die beauftragten Fenster- und Fassadenbauer stellte der straffe Zeitplan eine echte Schwierigkeit dar. Die Lieferung von speziell angefertigten Fensterelementen verzögerte sich. Als dann die ersehnten Elemente endlich da waren, ging es an den Einbau. Zum einen musste sichergestellt werden, dass die Einzelanfertigungen unter keinen Umständen beim Einbau beschädigt werden, zum anderen gab es eine knifflige Einbausituation. Der Einbauort befand sich unter einer Überdachung in 20 m Höhe. Das Fenster konnte nicht im 90-Grad-Winkel zur Fassade gesetzt werden, denn die Fensteröffnung befand sich rechts davon, unterhalb der Überdachung. Ein Kran schied also aus. Denkbar wäre ein Gerüstaufbau gewesen, auf dem dann ein Hubgerät platziert werden kann, aber dies würde erneut wertvolle Zeit kosten. Außerdem bereitete ein Lichtschacht der Tiefgarage Kopfzerbrechen, der sich unmittelbar unterhalb der Einbaustelle befand.

Im Zuge der anfallenden Arbeiten wurde der eT-Litocran700 auf einen geliehenen Teleskopstapler montiert. Dieser positionierte sich im Abstand zur Gebäudeüberdachung und dem Lichtschacht und beförderte den Litocran auf Montagehöhe. Ein Mitarbeiter nutzte die Litocran-Feinsteuerung zur Platzierung des Elements. Vorsichtig näherte er sich mit der 400 kg schweren Scheibe der Fensteröffnung. Der Spielraum zum Einbau betrug lediglich 1 cm – was jedoch kein Problem darstellte. Alle Beteiligten waren zufrieden mit dem Ablauf und sind froh, dass das Projekt so gut über die Bühne ging.

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