Hochfahrbare Module in Stahlkonstruktion
Schutz vor Hochwasser am Rhein
Als architektonischer Höhepunkt an der Rheinpromenade in Raststatt wird künftig die sogenannte "Plittersdorfer Welle" stehen. Unter einem wellenförmigen Dach verfügt die moderne Stahlkonstruktion über drei Module, in denen ein Kiosk, ein Lagerraum, öffentliche Toiletten sowie Infotafeln zu finden sind. Zudem dient das Bauwerk als wettergeschützter Buswartebereich und Akkuaufladestation für E-Bikes. Die Besonderheit: Die Raummodule können zum Schutz gegen Rheinhochwasser mittels motorbetriebenem Spindelhubwerk auf 1,5 m oberhalb des Geländes hochgefahren werden.
Die Idee des Architekten, den Kiosk und die Sanitäranlagen bei Hochwasser anzuheben, erforderte eine besonders stabile Konstruktion der Räume. Die Wahl fiel auf Raummodule in Stahlskelettbauweise. Im Vergleich zu konventionellen Bauten bieten sie einen tragfähigen Körper, der statisch die Lasten aufnehmen kann. So können die rund 4t schweren Räume an vier Befestigungspunkten problemlos hochgezogen werden. Mit der aus dem Bühnenbau adaptierten Technik lassen sich die Stahlmodule innerhalb von 90 Sekunden auf ihre Maximalhöhe hochfahren, so der Errichter.
Hersteller der Raummodule ist das Unternehmen deumoba, das die Module bereits schlüsselfertig anlieferte. "Neben den üblichen Anschlüssen und der Ausstattung der Sanitärmodule musste für die Warmküche im Kiosk auch viel Elektrotechnik auf engstem Raum verbaut werden. Hinzu kam ein komplexer Einbau vor Ort", berichtet Roland-Armin Risse, Geschäftsführer von deumoba. Durch den speziellen wellenförmigen Dachaufbau konnten die Module nicht wie üblich per Kran von oben eingesetzt werden, sondern mussten seitlich unter der Konstruktion eingebracht werden. Mit einem Spezialkran konnte diese Herausforderung jedoch präzise gemeistert werden, so das Unternehmen.
Die grenzüberschreitende Umgestaltung der Rheinpromenade in Rastatt Plittersdorf wird finanziell gefördert durch das Interreg-Programm, einer Gemeinschaftsinitiative des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.
Damit bringt die Europäische Union laut eigener Aussage die Zusammenarbeit von Städten und Regionen innerhalb ihrer Mitgliedsstaaten voran.
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