Virtueller Round-Table

Über den Tellerrand hinausblicken

Hannover. – Ende November lud der Finanzdienstleister BNP Paribas Leasing zu einem virtuellen Round Table, um mit Branchenexperten über das Thema "Quo vadis Baubranche 2023?" zu diskutieren.

Die Stimmung in der Baumaschinenbranche ist bislang gut, die Auftragsbücher sind auch für das kommende Jahr und teilweise noch darüber hinaus gefüllt. Hersteller arbeiten nach wie vor die Auftragsstaus ab und Händler müssen ihre leeren Lager auffüllen. Aufgrund steigender Preise und Zinsen verändern sich aber die Präferenzen bei den Finanzierungslösungen.

Jürgen Bidell, Vertriebsleiter der Kubota Baumaschinen GmbH, Dr. Claudia Conen, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen e. V. (BDL), Jürgen Küspert, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Baumaschinen-, Baugeräte- und Industriemaschinen-Firmen e. V. (bbi), Christoph Runde, Head of Partnerships bei BNP Paribas Leasing Solutions, und Marc Zimmermann, General Manager Sales and Product Management der JCB Deutschland GmbH, diskutierten am virtuellen Round Table die Themenbereiche "Allgemeine Wirtschaftslage und die Auswirkungen auf die Baumaschinenbranche", "Lieferkettenprobleme, Klimaschutz, Digitalisierung – die großen Herausforderungen" und "Inflation und steigende Zinsen hemmen die Investitionsbereitschaft".

Die Experten waren sich dabei einig, dass die Baumaschinenbranche trotz allgemein negativer Marktprognosen optimistischer in die Zukunft blickt. Die sehr hohen Wachstumsraten der vergangenen Jahre werden zwar nicht mehr erreicht, aber die Auslastung ist nach wie vor gut. "Seit 2008 sind die Umsatzzahlen sehr stark angewachsen, jetzt stabilisiert sich der Markt auf hohem Niveau", sagte Jürgen Bidell, Vertriebsleiter der Kubota Baumaschinen GmbH. Auch Marc Zimmermann, General Manager Sales and Product Management der JCB Deutschland GmbH, teilt diese Einschätzung: "Der Markt für Baumaschinen hat eine Boomphase erlebt, jetzt steuern wir auf ein normales Marktniveau zu."

Es seien vor allem die staatlichen Bauinvestitionen und öffentlich geförderte Projekte, die auch in Zukunft die Nachfrage nach Baumaschinen sichern sollen – vom Ausbau des Glasfasernetzes über die Sanierung der Verkehrsinfrastruktur bis hin zum Neubau von Schulen und Sozialwohnungen.

Eine stabile Nachfrage komme zudem vonseiten der Baumaschinenvermieter, informierte der Finanzdienstleister BNP Paribas Leasing, denn immer mehr Bauunternehmen mieteten Maschinen, um ihr wirtschaftliches Risiko zu verringern. Zudem hätten die Vermieter dringenden Erneuerungsbedarf, ergänzte Jürgen Küspert, Geschäftsführer des bbi: "Viele Mietparks haben aufgrund der geringen Verfügbarkeit ihre Maschinen länger laufen lassen als üblich. Gleichzeitig erhöht sich die Nachfrage nach Mietmaschinen. Entsprechend planen viele Vermieter ihre Parks schnellstmöglich zu erneuern."

Doch nicht nur steigenden Energiekosten, Inflation und höhere Zinsen würden sich auf die Investitionstätigkeit der Branche auswirken auch die Finanzierung werde teurer. Christoph Runde, Finanzierungsexperte bei BNP Paribas Leasing Solutions, gab zu bedenken, dass die Zinsen zwar gestiegen seien, sich aber historisch gesehen noch durchaus auf verträglichem Niveau bewegten.

"Unternehmen, die zukunftsfähig bleiben wollen, investieren natürlich weiter in einen modernen Maschinenpark. Auch höhere Finanzierungssummen sind hier kein Hindernis. Wir beobachten aber eine höhere Nachfrage beispielsweise nach Leasingangeboten, da diese die Liquidität schonen", so Runde. Leasing biete gegenüber der Kreditfinanzierung deutliche Vorteile, da die Maschinen immer auf dem neuesten Stand seien und die Liquidität geschont werden könne. "Die Leasingraten lassen sich in der Regel mit den erwirtschafteten Erträgen des Investitionsobjekts decken", erklärt Runde weiter. Auch auf die Herausforderungen Digitalisierung und Dekarbonisierung kamen die Experten der Runde zu sprechen. Dr. Claudia Conen, Hauptgeschäftsführern des BDL, wies darauf hin, dass man die disruptive Kraft dieser Veränderungen nicht unterschätzen dürfe: "Bei der Investition muss auch die technische Entwicklung beachtet werden. Ist eine langfristig finanzierte Maschine mit Hinblick auf Umwelt und auch Digitalisierungsstandards bereits mittelfristig veraltet, verlieren Unternehmen viel Geld oder aber ihre Wettbewerbsfähigkeit." Hierbei seien aber nicht nur die Unternehmen selbst, sondern auch die Finanzierungsanbieter in der Pflicht. "Leasing unterstützt den schnellen Wechsel zu modernen Technologien und hilft, innovative, nachhaltige Zukunftstechnik in den Märken zu etablieren."

Die Runde von BNP Paribas Leasing Solutions hielt es für unabdingbar, dass Finanzierungskonzepte auf den jeweiligen Bedarf der Betriebe und der Branche zugeschnitten sein müssten, es sei wichtig, über die nächsten beiden Jahre hinaus zu denken.

Wie die Round-Table-Runde resümierte, werden Leasing und Mietkauf inzwischen häufiger nachgefragt als in den Vorjahren. Die Experten waren sich auch sicher, dass künstliche Intelligenz und Autonomes Fahren den vorhandenen Fachkräftemangel der Branche teilweise ausgleichen könnten, und dass digitale Technologien auch in der Baumaschinenbranche helfen können, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren.

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