Industriedachsanierung in Gotha

Neuabdichtung dauerhaft elastisch und hoch alterungsbeständig

Dachbaustoffe
Insgesamt konnte mit der durchgeführten Flachdachsanierung den Prämissen des Bauherren in optimaler Weise entsprochen werden. Fotos: Carlisle

GOTHA (ABZ). - Innerhalb der voestalpine BWG GmbH wurden am Standort in Gotha/Thüringen im Mai/Juni 2015 Flachdach-sanierungsarbeiten an einem Produktionsgebäude durchgeführt.

Die voestalpine ist einer der führenden Partner der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Öl- und Gasindustrie. Der Konzern ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen.

Das sattelförmige Dach mit einer Gesamtfläche von ca. 3500 m² besitzt eine Stahlbinderkonstruktion und hatte folgenden Gesamtaufbau in einer Dachneigung von ca. 10°:

  • Holzschalung auf Sparrenkonstruktion,
  • mehrlagige Bitumenabdichtung, verklebt,
  • Polyurethan-Sandwichelemente mit beidseitiger Beplankung aus verzinktem Stahlblech.

Zwischen den einzelnen Sandwichelementen wurden Abdeckstege, ebenfalls aus verzinktem Stahlblech, angeordnet und in der Holzschalung mechanisch befestigt. Sie bildeten einerseits die Abdichtung dieser Fugenbereiche und dienten der Windsogsicherung der gesamten Sandwichkonstruktion. An den Längsseiten des Daches befindet sich eine außenliegende Entwässerung in Form einer sechsteiligen Dachrinne. Die Ortgangbereiche werden mit einem Dachrandprofil abgeschlossen. Innerhalb des Firstbereiches wurde bereits in den letzten Jahren ein neues Lichtband montiert und mit einer EPDM-Abdichtung wasserdicht an die Dachfläche angeschlossen.

Den Sanierungsarbeiten vorangegangen waren detaillierte Untersuchungen der werkseigenen Bauabteilung zur Einschätzung des vorhandenen Dachaufbaus einschließlich aller Detailpunkte und zu Festlegungen bezüglich der Sanierungslösung.

Innerhalb der Oberschalen der Sandwichelemente waren zahlreiche Korrosionserscheinungen erkennbar. Vereinzelt waren sogar mechanische Beschädigungen aufgetreten. Außerdem war der wasserdichte Verbund zwischen den Abdeckstegen und den Flächenelementen nicht mehr vollständig gewährleistet. Niederschlagswasser konnte bis in das Gebäudeinnere eindringen. Die bestehende PUR-Wärmedämmung war dagegen nicht durchfeuchtet und insgesamt funktionstüchtig. Die nach innen freiliegende Holzschalung war bereichsweise nicht mehr tragfähig bzw. verrottet. Sie wurde vor den Dachabdichtungsarbeiten in den betroffenen Bereichen ausgewechselt und insgesamt einer intensiven Reinigung unterzogen.

Ausgehend vom Gesamtzustand wurden seitens der Bauabteilung konkrete Prämissen für die geplante Komplettsanierung formuliert.

  • Aufgrund der zahlreichen Beschädigungen kam ausschließlich eine ganzflächige Neuabdichtung infrage, wobei der vorhandene Schichtenaufbau belassen werden sollte.
  • Es mussten zusätzliche mechanische Befestigungsmaßnahmen ergriffen werden, um die Lagesicherheit sowohl der vorhandenen als auch der neu aufzubringenden Einzelschichten zu gewährleisten.
  • Die Neuabdichtung musste also nicht nur windsogsicher verlegt werden können, sondern gleichzeitig in ihrem Werkstoffverhalten dauerhaft elastisch und hoch alterungsbeständig sein, um der bewegungsintensiven, metallischen Sandwichkonstruktion dauerhaft widerstehen zu können.
  • Bei der Ausführung der An- und Abschlüsse sollten die Abrissmaßnahmen vorhandener Konstruktionselemente auf ein Minimum beschränkt werden.

Im Ergebnis dieses Anforderungskataloges und nach intensiven Materialrecherchen sowie in enger Zusammenarbeit mit dem beauftragten Verlegeunternehmen, Firma Völker Schornstein & Dach aus Trügleben/Gotha, hatte sich der Bauherr entschlossen, eine elastomere Dichtungsbahn auf Basis des Synthesekautschuks EPDM des Herstellers Carlisle Construction Materials GmbH als Sanierungs-Dichtungsbahn einzusetzen. Die Verlegefirma hatte bereits umfangreiche, positive Erfahrungen bei der Verlegung dieser Dichtungsbahnen gemacht.

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Dachbaustoffe
Resitrix SK Partial Bond ist eine bitumenverträgliche, nahtverschweißbare EPDM-Dichtungsbahn.

Resitrix SK Partial Bond ist eine bitumenverträgliche, nahtverschweißbare EPDM-Dichtungsbahn mit zusätzlicher Verstärkungseinlage aus Glasgelege und unterseitig vollflächiger, selbstklebender Polymerbitumenschicht. Auf dieser Selbstklebeschicht sind zusätzlich partiell angeordnete, nicht verkleb bare Trennstreifen aufgebracht, die einen vollflächigen Verbund zum Untergrund verhindern und damit einen Bewegungsausgleich zum Klebuntergrund ermöglichen. Die Abdichtung vereint bei einlagiger Verlegung die bekanntermaßen stofflichen Vorzüge von EPDM bezüglich einer zu erwartenden Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten mit einer Reihe von verlege technischen Besonderheiten. Die Bahnen konnten nach Grundierung mit dem Spezialprimer FG 35 direkt auf die gesäuberten Sandwichelemente windsogsicher verklebt werden. Alle Überlappungen der Längs- und Querstöße wurden abschließend mit Heißluft verschweißt. Vorher wurden die überstehenden Befestigungsschrauben der Abdeckstege entfernt und durch Flachkopfschrauben ersetzt, die die Stege mit der Holzschalung verbinden. Damit wurde ein durchgehend ebener Klebuntergrund geschaffen. Zusätzlich wurden innerhalb der Längsbahnenüberlappungen Dachschrauben mit Haltetellern ebenfalls bis in die Holzschalung unterhalb der Sandwichelemente gesetzt. Diese zusätzlichen mechanischen Befestigungsmaßnahmen in Kombination mit der Selbstklebung der Dichtungsbahnen schafft die Voraussetzung für die erforderliche Windsogsicherheit des Gesamtdachaufbaus.

Alle An- und Abschlüsse wurden mit dem gleichen Bahnentyp und dem gleichen Primer wie innerhalb der Dachfläche, vornehmlich mit individuell zugeschnittenen Streifenbreiten, ausgebildet. Zusätzliche Verbundbleche zur Herstellung der Trauf- und Ortgangabschlüsse sowie des Lichtbandanschlusses wurden nicht benötigt. Die vorhandenen vorgehängten Dachrinnen waren noch funktionsfähig und konnten wie die Dachrandprofile belassen werden. Lediglich die Rinneneinhangbleche mussten erneuert werden. Die zusätzlich eingebauten Sekuranten konnten mit separaten EPDM-Stülpmanschetten eingedichtet werden. Dachseitig wurden diese Manschetten mit Heißluft auf die Dachabdichtung aufgeschweißt.

Bis auf die Verwendung verschiedener Schrauben bzw. Haltetellern wurde somit für sämtliche Sanierungsarbeiten lediglich ein Bahnentyp in Verbindung mit einem Primer benötigt.

Die Nahtfügung aller Bahnen und deren Zuschnitte sowie die Übergänge zu den Dachrandprofilen erfolgte ausschließlich mittels Heißluftverschweißung, also ohne offene Flamme. Da bei der gewählten EPDM-Dichtungsbahn die unterseitige Selbstklebeschicht in die Nahtverschweißung einbezogen werden kann, also keine besonderen Nahtfügebereiche benötigt werden, konnten Bahnenzuschnitte entsprechend der geometrischen Gegebenheiten in beliebiger Breite und Länge gewählt werden.

Insgesamt konnte mit der durchgeführten Flachdachsanierung den Prämissen des Bauherren in optimaler Weise entsprochen werden. Neben der Gewährleistung einer in allen Belangen hohen und dauerhaften Funktionssicherheit hatten die am Baugeschehen Beteiligten zusätzlich eine sehr wirtschaftliche Lösung gefunden und umgesetzt.

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