Kommentar
Tiefer Einschnitt
von: Kai-Werner FajgaAktuelle Zahlen vom Statistischen Bundesamt belegen, dass die Aktivitäten am Bau über denen anderer Wirtschaftszweige liegen. Der Überfall Russlands auf die Ukraine wird diese Entwicklung abbremsen, möglicherweise sogar unterbrechen. Denn die Folgen der deutschen Sanktionen gegen Russland sind bisher nicht absehbar, wirken sich dennoch schon jetzt massiv aus.
"Die deutschen und europäischen Sanktionen gegen Russland sind richtig und werden von der deutschen Bauwirtschaft nachdrücklich unterstützt", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), Felix Pakleppa dazu. Die Folgen des Kriegs werden laut Verband von Tag zu Tag sichtbarer, es drohen Lieferengpässe und deutliche Preissteigerungen. Ein signifikanter Anstieg der Preise vor allem im Straßenbau und bei Stahl sei schon jetzt erkennbar. Obwohl diese Meldung nur ein paar Tage alt ist, wurde sie mittlerweile von explodierenden Energiekosten und Spritpreisen eingeholt, denn diese haben seit Kriegsbeginn ein Niveau erreicht, das selbst von Verkehrsexperten nicht für möglich gehalten wurde. Und das Unternehmen nun in Existenznot bringen kann.
Der Dachverband der Mobilitäts- und Logistikbranche Rheinland-Pfalz etwa, sieht die gesamte Transportbranche in Gefahr. Angesichts solcher massiven Probleme werden die Rufe an politische Vertreter immer lauter, zeitnah zu reagieren. Es bleibt abzuwarten, wann und wie dies geschieht. Die Abhängigkeit zentraler Raffinerien von Lieferungen aus Russland und somit die Abhängigkeit der Industrie von Betriebsstoffen zeigt, dass langfristige, tiefe Einschnitte drohen – und dass diese Probleme nicht kurzfristig gelöst werden können.