Verbände warnen

Negativtrend im Wohnbau hält an

Berlin (ABZ). – "Der Jahresstart 2024 im Wohnungsbau zeigt an, wohin die Reise geht. Bei Neu- und Umbauten wurden nur noch 16 800 Wohnungen genehmigt, dies war ein weiterer deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat um 23,5 Prozent", kommentiert der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), Tim-Oliver Müller, die aktuellen Genehmigungszahlen, die das Statistische Bundesamt jüngst bekannt gegeben hat.

Besonders dramatisch sei die Situation im Eigenheimbau: Bei Ein- und Zweifamilienhäusern ist demnach ein Genehmigungsrückgang von 37,8 Prozent zu verzeichnen. "Ohne ein beherztes Eingreifen der Politik müssen sich viele Haushalte dauerhaft vom Traum der eigenen vier Wände verabschieden", sagte Müller. Auch der Zentralverband des deutschen Baugewerbes (ZDB) hat vor einem noch drastischeren Einbruch beim Wohnungsbau gewarnt. "Wenn sich an den Rahmenbedingungen nichts Grundsätzliches ändert, könnte die Anzahl neuer Wohnungen schon 2025 unter 200.000 fallen", habe ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa gegenüber Medien gesagt.

Nicht viel besser sieht es laut HDB im Mietwohnungsbau mit einem Rückgang von 20 Prozent aus. Müller: "Stand heute gehen wir davon aus, dass im laufenden Jahr nur noch 220.000 bis 230.000 Wohnungen fertiggestellt werden. Ohne Trendwende werden es im Wahljahr 2025 nur noch etwa 200.000 Wohnungen sein. Dann wäre die Wohnungspolitik der Bundesregierung krachend gescheitert."

Andere europäische Länder machten vor, wie es mit weniger Vorschriften besser gehe, sagte Pakleppa. "Wir müssen uns die Frage stellen ist es notwendig, dass wir jedes Mal eine S-Klasse bauen oder müssten die Leute nicht auch mal einen Passat bauen dürfen." Die Regierung sei zwar um Lösungen bemüht, brauche aber zu lange. "Insbesondere auf die so wichtige degressive Abschreibung warten Investoren und Hausbauer schon seit über einem halben Jahr", kritisierte der ZDB-Chef.

Aber auch die Bundesländer sieht Müller in der Pflicht. Diese müssten am 22. März dem Kompromissvorschlag des Vermittlungsausschusses zum Wachstumschancengesetz zustimmen, damit die degressive AfA nun endlich auf den Weg gebracht werden könne. Es gehe allerdings nicht nur um bessere Förderbedingungen. Müller erinnert daran, dass das Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen bereits 2015 einen deutlichen Abbau der vollkommen überzogenen Vorschriften und Vorgaben im Wohnungsbau gefordert hat. "Hier hat sich bis heute nichts bewegt. Den vollmundigen Worten müssen nun endlich Taten folgen", so Müller.

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