Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern

Dem Mangel zügig entgegenwirken

Schwerin (dpa). – Das Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern verstärkt seine Bemühungen, den eigenen Berufsnachwuchs zu sichern. Vor Kurzem öffneten die Werkstätten im Bildungszentrum der Handwerkskammer Schwerin ihre Türen für Schülerinnen und Schüler und deren Familien.

Wie eine Sprecherin berichtete, besuchten rund 800 Menschen das Bildungszentrum. Damit seien die Erwartungen mehr als erfüllt.

An mehr als 30 Ständen gaben Firmen Einblicke in ihre Tätigkeit und informierten über Ausbildungs- und Jobangebote. In den Lehrwerkstätten konnten sich Interessierte selbst handwerklich betätigen. Wie anderen Bereichen der Wirtschaft droht auch dem Handwerk der Nachwuchs auszugehen.

Die Gründe dafür sind unverändert geringe Geburtenzahlen und der anhaltende Trend zu akademischen Bildungswegen. Im Vorjahr nahmen nach Angaben der beiden Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern etwa 1700 junge Leute eine Ausbildung in einem der vielen Handwerksberufe auf. Dennoch blieben viele Lehrstellen unbesetzt. Die Kammern-Spitzen im Land fordern seit Längerem, schon in der Schule mehr über die Möglichkeiten und Perspektiven der dualen Berufsausbildung zu informieren.

"Betriebe, Innungen und Kammern werben aktiv für die Ausbildung im Handwerk", betont Uwe Lange, Präsident der Handwerkskammer Schwerin. Er sei zuversichtlich, dass die erst im Vorjahr von der Landesregierung eingeführte Praktikumsprämie mehr Jugendlichen den Weg ins Handwerk eröffnet. Schüler ab Klasse 8, die in den Ferien freiwillig ein Praktikum in einem Handwerksbetrieb absolvieren, erhalten dafür 120 Euro pro Woche. Die Förderung wird für maximal drei Wochen gewährt.

Vom Land wurden dafür insgesamt 220.000 Euro bereitgestellt. Allerdings war die Nutzung in den Sommerferien 2024 noch sehr verhalten. Doch liegen laut Lange auch für die bevorstehenden Winterferien Anträge von Schülerinnen und Schülern vor. Das Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern umfasst den Kammer-Angaben zufolge rund 20.000 Betriebe mit etwa 112.000 Beschäftigten und fast 6000 Auszubildenden. Die Betriebe erwirtschaften demnach im Land einen jährlichen Umsatz von rund 9 Milliarden Euro.

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