Sensorbasiertes Management
Geräte und Werkzeuge werden automatisiert geortet und verrechnet
In der Planung, Verwaltung oder im Bau gibt es noch immer analoge Prozesse. Genau diese bieten Potenzial zur teilweisen oder vollständigen Digitalisierung. Informationen mit wenigen Klicks erhalten, automatisierte Abläufe im Hintergrund und eine schnelle Kommunikation – all das sind Dinge, die den Arbeitsalltag in der Baubranche wesentlich effektiver gestalten können. Die Gesamtlösung vom Karlsruher Startup SenseING bietet nach eigener Aussage genau das: Geräte und Werkzeuge werden automatisiert geortet und verrechnet. Das reduziert Unproduktivzeiten sowie Suchzeiten.
"Unser Projektpartner Peter Gross Bau erzählte uns von den Problemen in der Baubranche. Vor allem bei gleichzeitiger Abwicklung von vielen Projekten kommt es hin und wieder vor, dass Geräte verloren gehen und ein großer Zeitaufwand mit der Verrechnung von Geräten verbunden ist", berichten die SenseING Geschäftsführer Sven Kruse und Kiryl Deschuk.
Diese Problemstellung überführte das Startup in ein Gesamtsystem. Das System besteht aus drei Komponenten: Trackern, Gateways und einer Plattform zur Verwaltung. Die Tracker können mit einem Adapter-System an alle zu trackende Geräte und Werkzeuge angebracht werden. Die Lager, Bauhöfe und Baustellen werden mit Gateways ausgestattet. Jedes Gateway deckt einen gewissen Bereich mittels "Geofencing" ab, was so viel wie geografischer Zaun bedeutet.
Geräte und Werkzeuge, die an Baustellen ankommen, werden in Echtzeit erfasst. So lässt sich für jede Baustelle, jeden Bauhof und jedes Lager digitales Live-Inventar einsehen. Zudem kann aus den Aktivitätsdaten abgeleitet werden, ob und wie lange ein Gerät im Einsatz ist. So können die Daten zusätzlich dazu verwendet werden, den Gerätepark bedarfsgerecht zu optimieren.
Da die meisten Baumaschinen wie Bagger oder Radlader herstellerseitig mit Telematik-Systemen ausgestattet sind, ist die Lösung von SenseING vor allem für Werkzeuge geeignet, die zwischen Akkuschrauber und Nutzfahrzeugen liegen. Dabei geht es um Geräte in der Größe von Rüttelplatten, Aggregaten oder Sägen. "Hier sind jedoch keine Grenzen gesetzt, aufgrund der Kompaktheit und dem robusten Aufbau, kann der Tracker nahezu für alle Geräteklassen eingesetzt werden", fügt Kruse hinzu.
"In Gesprächen mit unseren Kunden, hören wir oft, dass Unternehmen befürchten, nicht die nötige Kompetenz für die Integration von Sensorik zu besitzen", so Kruse. Schon von Anfang an setzt sich das junge Unternehmen für einen möglichst einfachen Zugang zu Sensordaten ein. Das System wird vorkonfiguriert geliefert und kann so in wenigen Schritten via Plug & Play in Betrieb genommen werden. Über standardisierte Schnittstellen wie AEMP 2.0 (ISO 15143-2) können die Daten in bestehende Systeme integriert werden.
Das Gesamtsystem wurde in enger Zusammenarbeit mit Peter Gross Bau entwickelt und wird schon in naher Zukunft fester Bestandteil ihrer Prozesse sein. "Die Erfahrungen und Kenntnisse eines Unternehmens, welches selbst in der Baubranche agiert, sind in einem Projekt wie diesem unerlässlich. Nur durch die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Peter Gross Bau konnte diese praxisnahe Lösung entwickelt werden", lobt Kruse die Kooperation.