Aufträge legten im Dezember 2021 zu, Bauwirtschaft baut weitere Kapazitäten auf

Plus 19.000 Beschäftigte im Bau

Belin (ABZ). – "Die Bauwirtschaft setzt den Kapazitätsaufbau fort. Wir haben wie im Vorjahr wieder deutlich Beschäftigte hinzugewonnen und die eigene Prognose übertroffen. Mit 911 418 Beschäftigten in 2021 haben wir fast 19.000 Arbeitskräfte für die Branche gewonnen. Das zeigt, die Bauunternehmen gehen von einer nachhaltigen Nachfrageentwicklung aus", kommentierte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des ZDB, die aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes zur Entwicklung der Baukonjunktur im Bauhauptgewerbe in 2021.

Die Branche strahle Zuversicht aus und gewinne damit auch Arbeitskräfte hinzu. Auch der Hauptverband der deutschen Bauindustrie (HDB) konstatierte, dass Bauunternehmen sich zum Jahresende 2021 noch über "einen warmen Auftragsregen" freuen konnten. Sie meldeten für den Dezember im Vormonatsvergleich ein reales Orderplus von 24,1 Prozent, zum Vorjahresmonat von 12,2 Prozent. Das Gesamtjahr schließt damit mit einem Plus von real 2,3 Prozent, nominal von 9,4 Prozent ab, teilte Verband mit.

"Für 2022 ist dies eine gute Basis", erklärte der Hauptgeschäftsführer des HDB, Tim-Oliver Müller, die aktuellen Konjunkturindikatoren. Es sei im vergangenen Jahr aber eine zunehmende Spreizung zwischen der nominalen und der realen, preisbereinigten Entwicklung zu beobachten gewesen. Die starken Preissteigerungen bei Baumaterialien hätten zu einem deutlichen Anstieg der Preise für Leistungen des Bauhauptgewerbes 2021 von 7 Prozent geführt.

"Aber auch Auftragseingänge und Umsätze entwickeln sich zunehmend auseinander. Der Umsatz legte im Gesamtjahr 2021 "nur" um nominal 1,2 Prozent zu, real ist dies ein Rückgang von 6 Prozent", erläuterte Müller die Lage. Demnach hätten die Betriebe des Bauhauptgewerbes 2021 einen baugewerblichen Umsatz von 144,8 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Müller weiter: "Die Bauunternehmen konnten aufgrund von Lieferengpässen bei Materialien ihre Aufträge nicht so schnell abarbeiten. Entsprechend lag die Reichweite der Auftragsbestände Ende 2021 mit 4,7 Monaten auf einem Dezember-Allzeithoch." Mitte Februar 2022 habe die Reichweite sogar bei historisch hohen 4,9 Monaten gelegen, weitere Verzögerungen seien somit vorprogrammiert.

"Wichtig bleibt, dass die Bauwirtschaft von verlässlichen Rahmenbedingungen ausgehen kann. Der überraschende Förderstopp bei den KfW-Programmen hat zu einem Vertrauensverlust geführt, der noch nachwirkt", sagte Pakleppa. Bauunternehmen, deren Geschäftsfeld schon seit Jahren der Bau klimaeffizienter Gebäude ist, hätten von einem Abbruch beim Auftragseingang berichtet. "Wir brauchen hier schnell Klarheit über die Fortsetzung der Förderpolitik beim energieeffizienten Neubau. Die Klimawende im Gebäudebereich wird auf den Baustellen entschieden," so Pakleppa weiter.

Am besten habe im Gesamtjahr 2021 der Wirtschaftsbau mit einem nominalen Umsatzplus4 von 2,3 Prozent abgeschnitten, so der HDB. Aber auch der Wohnungsbau habe nominal um 2 Prozent über dem Vorjahresniveau gelegen. Lediglich für den Öffentlichen Bau sei ein Rückgang von 1,2 Prozent ausgewiesen worden.

Hier hätte sich die fehlende Kompensation der Gewerbesteuerausfälle bei den Gemeinden durch Bund und Länder negativ ausgewirkt. Für das laufende Jahr sei der Verband aber optimistischer, schließlich habe die Öffentliche Hand im Dezember 2021 noch etliche Aufträge (nominal Plus 28,6 Prozent) vergeben, der Auftragseingang läge damit für das Gesamtjahr nominal endlich im Plus (2,7 Prozent), heißt es abschließend.

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