Pilotprojekt von Strabag in Eigenrieden

Erster klimaneutraler Steinbruch bis 2030

Köln (ABZ). – Strabag hat mit ihrer Tochtergesellschaft Mineral Baustoff im thüringischen Kalksteinbruch Eigenrieden ein Pilotprojekt zum klimaneutralen Rohstoffabbau gestartet, wie das Unternehmen jetzt mitteilte.
Strabag Baustoffe
Das Pilotprojekt zum klimaneutralen Rohstoffabbau wurde im thüringischen Kalksteinbruch Eigenrieden gestartet. Foto: Strabag

Köln (ABZ). – Bei einem Ortstermin Anfang Dezember informierte sich demnach Klaus Zunke-Anhalt, Bürgermeister der Gemeinde Rodeberg, über die Pläne. In mehreren gezielten Schritten, so das ambitionierte Ziel, soll der CO2-Ausstoß bei der Gewinnung und Produktion von Baustoffgemischen und Splitt in Eigenrieden bis 2030 auf null reduziert werden. Dazu werde unter anderem die Aufbereitung im Steinbruch von dieselbetriebenen Mobilgeräten auf eine hocheffiziente und stationäre Brech- und Siebanlage umgestellt, die zunächst mit grünem Strom aus Wasserkraft und mittelfristig mit Solarstrom betrieben werden solle.

Die Erdarbeiten für die neue Aufbereitungsanlage haben demnach bereits begonnen, im Herbst kommenden Jahres soll sie fertiggestellt sein. "Als Mineral-Gruppe stehen wir am Anfang der Bau-Wertschöpfungskette und sehen uns daher in der Pflicht, unseren Beitrag zu einem ressourcenschonenderen und klimafreundlichen Lebenszyklus von Bauwerken zu leisten. Dieses Projekt soll zeigen, dass es mittelfristig möglich ist, den Abbau von Rohstoffen CO2-neutral zu betreiben", erklärt Wolfgang Wagner, Projektleiter und Nachhaltigkeitsbeauftragter der Mineral Baustoff.

Die Dekarbonisierung des Steinbruchs sei ein wichtiger Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie der Strabag-Gruppe mit dem Ziel, bis 2040 über die gesamte Wertschöpfungskette des Bauens klimaneutral zu werden. Mit der Einführung eines optimierten, sohlengetrennten Abbauregimes und digitaler Planung zur effizienten umweltschonenden Flächennutzung habe die Mineral Baustoff GmbH die ersten Schritte in Eigenrieden bereits umgesetzt. Ein Herzstück auf dem Weg zur Klimaneutralität sei die Einführung elektrisch betriebener und autonom fahrender Mulden zur Rohstoffförderung im Steinbruch. Dies sei zugleich das zentrale Ziel des vom Bund geförderten Forschungsprojekts ELMAR (ELektrifizierung der SchwerlasttransportMAschinen in der Rohstoffindustrie), an dem neben der Mineral-Gruppe und dem Hersteller Volvo unter anderem federführend die RWTH Aachen beteiligt ist.

In Eigenrieden sollen insgesamt drei elektrische, autonome Mulden schrittweise in den Forschungsbetrieb gehen, die erste bereits im Winter 2023. Zum Nachhaltigkeitsplan für den Steinbruch zählen auch die perspektivische Umstellung auf klimaneutrale Kraftstoffe für Baumaschinen und die Nutzung von Photovoltaik. Der Kalksteinsteinbruch Eigenrieden gehört seit 2009 zum Verbund der Strabag-Gruppe. Der Steinbruch verfügt in den Schichten des unteren Muschelkalks aktuell über ein Vorkommen von zirka sechs Millionen Tonnen. Die jährliche Produktionsmenge an Baustoffgemischen und Splitt liegt bei rund 220.000 Tonnen.

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