Hamburg bohrt für grüne Fernwärme

Fortschritte beim Elbe-Tunnelprojekt der Energiewerke

Hamburg (dpa). - Durch einen Tunnel soll Fernwärme aus dem Hamburger Hafen in die Wohngebiete nördlich der Elbe strömen. Eine große Bohrmaschine ist seit einem Jahr im Einsatz - und kommt gut voran.
Energie Rohr- und Leitungsbau
Ein Bohrkopf der Hamburger Energiewerke für den Fernwärme-Tunnel unter der Elbe wird mit einem Kran in einen Schacht für den Tunnelbau gehoben. Wärme aus dem Hafen soll einmal Zehntausende Wohnungen im Hamburger Westen heizen, wenn das alte Kohlekraftwerk in Wedel vom Netz gegangen ist. (Aufnahmedatum: 28.09.2023 ) Foto: picture alliance/dpa | Daniel Bockwoldt

Ein Jahr nach Beginn des Baus eines Fernwärmetunnels in Hamburg sind 75 Prozent der Trasse unter der Elbe gebohrt. Die Tunnelbohrmaschine habe bis zum Ende der vergangenen Woche 870 Meter geschafft, teilte der Sprecher der Hamburger Energiewerke, David Kappenberg, mit. Der Vortrieb komme gut voran. „Wir gehen davon aus, dass wir im Dezember 2024 in den Zielschacht im Hindenburgpark einfahren werden”, sagte Kappenberg.

Der fast 1200 Meter lange Fernwärmetunnel soll ab Anfang 2026 klimafreundliche Wärme aus dem Energiepark Hafen zum Fernwärmenetz auf der Nordseite der Elbe bringen. Hamburgs rot-grüner Senat hat beschlossen, ab 2030 keine Kohle mehr zur Wärmeerzeugung zu verbrennen. Klimaneutral wird die Versorgung allerdings auch dann nur zu etwa 55 Prozent sein, wie die technische Geschäftsführerin der Energiewerke, Kirsten Fust, sagte.

Der Grund: Der Energiepark wird nicht nur die Abwärme aus nahegelegenen Industriebetrieben, einer Müllverbrennungsanlage und der Abwasserverwertung des Klärwerks Dradenau nutzen. Eine Gas- und Dampfturbinen-Anlage soll bei Bedarf zusätzliche Wärme erzeugen. Als Brennstoff wird Erdgas genutzt werden, solange sogenannter grüner Wasserstoff nicht verfügbar ist.

Pro Tag kommt die Tunnelbohrmaschine jetzt 10 bis 17 Meter voran. Ganz zu Anfang waren es nur 1 bis 1,5 Metern gewesen. Nach dem Bohren von etwa 970 Metern ist ein mehrtägiger Stopp geplant, um die Werkzeuge am Schneidrad zu wechseln. Anfang November dürfte es so weit sein. Danach soll es auf die Zielgerade für die letzten 200 Meter gehen. Die 280 Meter lange Bohrmaschine war am 2. November 2023 auf den Namen Hermine getauft worden. Der Name setzt sich zusammen aus den Anfangsbuchstaben von „Hamburger Energiewerke Röhre MIt Neuer Energie”.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Tiefbauleiter Laga (m/w/d), Lutherstadt Wittenberg  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen