Renovierte Intensivstation

Präzise Planung mit großformatigen Bauteilen

Fritzlar (ABZ). – Auf dem Campus des Hospitals "zum Heiligen Geist" im hessischen Fritzlar beten und arbeiten Franziskanermönche schon lange nicht mehr. Teile des im Mittelalter angelegten Klosters werden schon seit über 200 Jahren als Krankenhaus genutzt. Mitten im rund 15.000 Einwohner zählenden Ort sind hier 600 Mitarbeiter beschäftigt, um medizinische Grund-, Regel- und Notfallversorgung für Menschen in der Region zu leisten.

"Unser Krankenhaus ist ein sehr wichtiger Teil von Fritzlar. Anfang der achtziger Jahre hat die Stiftung den Erhalt des Geländes im Zentrum des Ortes grundsätzlich festgelegt. Seitdem ist eine Neubauvariante auf der grünen Wiese vom Tisch", erläutert Barbara Robert, die heutige Geschäftsführerin der Stiftung "Hospital zum Heiligen Geist", die das Krankenhaus in einer gemeinnützigen GmbH betreibt.

"Dafür müssen wir jetzt mit dem Platz umgehen, der uns zur Verfügung steht", erklärt sie die Umstände der Modernisierungs- und Renovierungsarbeiten der vergangenen Jahre.

Ein zentrales Mosaiksteinchen in der Zukunftsstrategie des Hospitals war die Neueinrichtung der Station für Intensivpflege, die im Jahr 2019 startete. Die Aufstockung des Gebäudes um ein zweites Obergeschoss bietet jetzt Platz für eine komplette Lüftungszentrale, die nahezu 70 % aller Räume auch in anderen Gebäuden des Krankenhauses versorgt.

"Der Umbau unseres alten OP-Traktes zu einer Intensivstation und Intermediate Care-Einheit mit 16 Bettplätzen zog auch die Modernisierung der darüber liegenden Technikzentrale nach sich. Mit dem Konzept einer aufgesetzten Etage überzeugte uns das Planerbüro Kirschner+ Partner", weiß Barbara Robert zu berichten.

"Unser Büro hat sich unter anderem auf Bauprojekte im Bestand von Krankenhäusern spezialisiert. Im Fritzlarer Hospital, in dem wir schon viele Bauprojekte in den vergangenen Jahrzehnten betreut haben, fanden wir die typische Aufgabenstellung mit einer technischen Erweiterungsfläche im Bestand", erklärt Roland Kremer, der verantwortliche Bauleiter für das Projekt.

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Die Gegebenheiten vor Ort waren eine Herausforderung. "Das Haus mit einer Grundfläche von rund 1000 m² atmete den Zeitgeist der 1970er Jahre. Der Architekt mochte Wabenformen – nicht eine Ecke im massiv gemauerten Grundriss hatte einen rechten Winkel", erinnert sich Roland Kremer. Den passenden Baustoff zur Fortführung dieser eigenwilligen Geometrie lieferten die Montagebauteile von Hebel. Diese wurden im Werk bereits montagefertig produziert und passgenau geliefert. "Das spart Zeit vor Ort und sorgt für Präzision", erläutert Roland Kremer das so optimierte Verfahren zur Ausstattung der Aufstockungsfläche.

In Fritzlar wurde für Wände und Decke der neuen Etage eine Tragkonstruktion aus Stahl montiert, in die die großformatigen Porenbeton-Wandelemente eingesetzt werden konnten. "Die Stahlkonstruktion sorgt für ein solides Tragwerk, um das Gewicht der aufgestockten Etage optimal und stabil zu verteilen. Die Porenbeton-Montagebauteile verfügen über eine geringe Rohdichte und setzen mit wenig Gewicht auf die Bestandskonstruktion auf", erklärt Mario Schmitz, Produktmanager für Hebel bei Xella.

"Das geringe Flächengewicht macht Porenbeton bei Bauplanern zum Favoriten für solche Dachausbauten und Aufstockungen. Solche Konstruktionen wie die in Fritzlar lassen sich mit einem einzigen System realisieren und Wände und Decke können so mit sehr hoher Präzision vorgefertigt montiert werden", sagt der Experte.

Für das Projekt in Fritzlar seien zudem auch die raumklimatisch positiven Eigenschaften des Porenbetons von besonderem Vorteil gewesen.

"Das Material ist dampfdiffusionsoffen, schadstofffrei, hoch wärmedämmend und wärmespeichernd. Damit können stabile Raumtemperaturen auch zu Temperaturspitzen im Sommer und Winter gehalten werden. Das ist ein wichtiger Aspekt für die Mitarbeitenden und den Schutz der im Fritzlarer Gebäude untergebrachten Technik gewesen. Die darunterliegende Etage mit der Intensiv- und Intermediate-Care-Station profitiert von den schallschutztechnischen Eigenschaften der Gebäudehülle. Geräusche aus dem Technikraum dringen nicht bis zu den Patienten vor. Und die hohen Anforderungen an der für diese sensible Einrichtung notwendigen Brandschutz sind ebenfalls erfüllt. Porenbeton gehört zur Brandstoffklasse A1, absolut nicht brennbar", nennt Mario Schmitz weitere Gründe für die Baustoffwahl zu diesem Aufstockungsprojekt im historischen Bestand.

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