MAN

Streit über Stellenabbau eskaliert

München (dpa). - Beim Lastwagenbauer MAN eskaliert der Streit über den geplanten Stellenabbau. Das Unternehmen will nach Angaben des Betriebsrats die eigentlich bis zum Jahr 2030 laufende Standort- und Beschäftigungssicherung schon zum kommenden Mittwoch kündigen. Betriebsratschef Saki Stimoniaris sagte auf einer Betriebsversammlung in München, das sei „unterste Schublade“. Konstruktive Gespräche über den angekündigten Konzernumbau könne es „nur geben, wenn betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen bleiben“, betonte er. „Wenn der Vorstand sagt, es gäbe keine Tabus, dann liegen für uns als Belegschaft auch alle Optionen auf dem Tisch.“Der zum VW-Konzern gehörende Lkw- und Bushersteller ist seit langem mäßig profitabel. Er muss wegen Vorgaben der EU jetzt kräftig in die Elektrifizierung und Digitalisierung investieren und plant, 9500 der rund 36.000 Stellen abzubauen. Die Werke Steyr, Plauen und Wittlich stehen vor dem Aus.Ein MAN-Sprecher sagte, über Standort- und Beschäftigungssicherung werde derzeit verhandelt. Die Betriebsrätin Karina Schnur, Generalsekretärin Mitbestimmung bei MAN Truck & Bus SE, sagte, bei einer Kündigung der jetzigen Vereinbarungen könnte MAN Mitarbeitern schon nächstes Jahr kündigen - den ersten schon zum 1. Januar.VW-Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh sagte, nichts werde so heiß gegessen, wie es gekocht werde. Sollte MAN tatsächlich Arbeitsplätze abbauen müssen, müssten alternative Beschäftigungsmöglichkeiten im Konzern geprüft werden. Stimoniaris sagte, die Existenz tausender Mitarbeiter stehe auf dem Spiel. Viele Kollegen seien enttäuscht und wütend.Die VW-Lastwagenholding Traton will die Markenvorstände von MAN, Scania und Volkswagen Caminhoes e Onibus stärker in die Pflicht nehmen, um ihre Profitabilitätsvorgaben zu erreichen. Sie bekämen mehr Eigenverantwortung, sagte der neue Traton-Chef Matthias Gründler auf der Hauptversammlung in München. Er führt die Gruppe seit Juli. MAN „ist heute nicht da, wo es sein könnte. Um das zu schaffen, ist eine Restrukturierung des Unternehmens unumgänglich“, sagte Gründler. Mit dem Betriebsrat wolle er so schnell wie möglich eine grundlegende Neuausrichtung von MAN vereinbaren.Auch bei der Entwicklung neuer Technologien müssten sich die Marken stärker fokussieren, um schneller und effizienter zu werden. Welche Marke welche Kompetenz am effektivsten aufbaue, werde gerade überprüft. „Alle aktuellen Entwicklungsprojekte werden in den nächsten Monaten hinterfragt und neu priorisiert“, sagte Gründler. Zudem müssten die Einkäufe besser gebündelt werden, „hier haben wir noch Luft nach oben“. Auch Scania plant, 5000 Stellen abzubauen.

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