Kommentar

Diversität

von: Kai-Werner Fajga
Die Verbände NABU, BUND und der Verband Güterbahnen haben jüngst eine Kehrtwende bei der Verkehrsplanung in Deutschland gefordert, die Planung basiere auf überalterten Gesetzgebungen und sei noch nicht im erforderlichen Ausmaß auf die Erreichung von Klimazielen ausgerichtet, hieß es.
Kommentar Verkehrspolitik
Ein Baustellen-Hinweisschild an der Autobahn-Ausbaustelle A13. ABZ-Chefredakteur Kai-Werner Fajga kommentiert die aktuellen Forderungen von NABU, BUND und Verband Güterbahnen zu einer Kehrtwende bei der Verkehrsplanung. Foto: picture alliance / dpa | Arno Burgi

Ein Dorn im Auge der Verbände ist der geplante Neu- und Ausbau im Bereich des Straßenbaus im Bundesverkehrswegeplan bis 2030 – Kostensteigerungen seien ebenso wie Vorgaben zum Schutz der Biodiversität nicht ausreichend berücksichtigt worden.

Nach Ansicht der Verbände müsse hinsichtlich des Sanierungsstaus bei Schienen und Brücken der zusätzliche Straßenbau unterbleiben, ein naturverträglicher Ausbau der Schiene müsse angegangen werden. "Wieviel Verkehr können wir uns überhaupt noch leisten?", müsse die leitende Frage bei Planungen lauten, so die Verbände. Die wiederholte Diskussion erscheint angesichts der fortschreitenden Klimakrise und der gebetsmühlenartigen Wiederholung, dass es die oberste Prämisse sei, CO2 zu reduzieren, berechtigt.

Dennoch muss insbesondere bei der Frage, wieviel Verkehr man sich leisten kann, die Gegenfrage erlaubt sein, wie viel Verkehr denn notwendig ist, um die Bevölkerung Deutschlands mit allen notwendigen Lebensmitteln, Rohstoffen, Energieträgern täglich zu versorgen?

Kai-Werner Fajga

Dennoch muss insbesondere bei der Frage, wieviel Verkehr man sich leisten kann, die Gegenfrage erlaubt sein, wie viel Verkehr denn notwendig ist, um die Bevölkerung Deutschlands mit allen notwendigen Lebensmitteln, Rohstoffen, Energieträgern et cetera täglich zu versorgen? Oder wieviel und welche Form an Infrastruktur notwendig ist, um diese täglichen Bedürfnisse zu befriedigen?

Spätestens dann sollte klar werden, dass auch bei blauäugigsten Betrachtungen die Schiene als Güter- und Personenverkehrsträger diese Leistungen auch in Zukunft nicht erbringen können wird. Selbst wenn das Kernnetz der Bahn saniert sein wird, wird dies keine nennenswerte Verlagerung von Güterverkehren von der Straße auf die Schiene zur Folge haben, sind sich Verkehrsexperten heute sicher.

Für die lokale Versorgung existieren zudem keinerlei leistungsfähige Umschlagplätze, die dies gewährleisten könnten, oder die sich aus dem Boden stampfen ließen. Die Straße ist und bleibt die wichtigste Versorgungs-Infrastrukturkomponente in Deutschland, an der auch alternative Verkehrsträger nicht vorbeikommen. Antworten auf die Frage, wie man diesen Verkehrsträger mit möglichst geringem CO2-Fußabdruck plant, baut, betreibt und erhält, stellen Unternehmen der Branche längst zur Verfügung.

Autor

Kai-Werner Fajga

Chefredakteur Allgemeine Bauzeitung

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