In Frankfurter Altstadt

Abbruch des ehemaligen Technischen Rathauses hat begonnen

FRANKFURT/MAIN (ABZ). - Mit einem symbolischen "Ersten Baggerbiss" begann der Abbruch des ehemaligen Technischen Rathauses in Frankfurt am Main. Auf dem Grundstück zwischen Braubachstraße und Schirn wird in den kommenden Jahren ein zentraler Bereich der 1944 zerstörten Frankfurter Altstadt wieder aufgebaut und in Teilen rekonstruiert. Oberbürgermeisterin Petra Roth sprach von einem wichtigen Schritt. "Wir heilen eine städtebauliche Fehlentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg, besinnen uns auf unsere Geschichte und bringen mehr Wohn- und Lebensqualität für die Menschen ins Herz unserer Innenstadt zurück."

Das ehemalige Technische Rathaus war seit 1972 der Arbeitsplatz von 550 Beschäftigten in fünf städtischen Ämtern, die mit Liegenschaften, Planung und Bau zu tun haben. Diese Ämter sind im November 2009 in das frühere Gebäude der Stadtwerke an der Kurt-Schumacher-Straße umgezogen. Bereits im Januar hatten Bauarbeiter damit begonnen, das ehemalige Technische Rathaus zu entkernen. Wertstoffe wie Kabel und andere Metalle werden wiederverwertet, so zum Beispiel auch die Stahlstreben im Beton der Gebäudehülle. Der Beton selbst kann im Straßenbau eingesetzt werden. Schadstoffe wie Asbest wurden auf eine Deponie für Sondermüll verfrachtet. Jetzt "fressen" sich kleine leichte Raupenbagger von oben nach unten durch die vier Türme des Rohbaus.

Dieser Teil des Abbruchs wird voraussichtlich bis November dauern. Abbruch und Wiederaufbau sind Aufgaben der DomRömer GmbH, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Stadt Frankfurt am Main. Sie ist für die Entwicklung, Planung, Realisierung und anschließende Vermarktung des Dom-Römer-Areals verantwortlich. "Wir wollen eine lebenswerte neue Frankfurter Altstadt entwickeln, die von den Bewohnern ebenso wie den Besuchern angenommen wird und eine gute Visitenkarte für unsere Stadt ist", betonte Michael Guntersdorf, Geschäftsführer der DomRömer GmbH. Aus diesem Grund suche die DomRömer GmbH auch während des gesamten Projektzeitraums den Dialog mit den Bürgern.

Das Projekt gliedert sich auf 7000 m² Gesamtfläche in zwei Bereiche: erstens die Neubebauung des freigeräumten Grundstücks und zweitens die Überbauung des Archäologischen Gartens mit einem Stadthaus und einer Häuserzeile aus sieben Gebäuden, von denen die beiden Eckhäuser ebenfalls rekonstruiert werden sollen. Dies sind das Rote Haus und die Goldene Waage. Auf dem Grundstück des ehemaligen Technischen Rathauses entstehen 29 Gebäude, von denen sechs nach historischem Vorbild rekonstruiert werden sollen, dies sind: Junger und Alter Esslinger, Goldenes Lämmchen, Klein Nürnberg, sowie optional das Haus Rebstock und die Braubachstraße 21. Durch die Absenkung des Straßenzuges "Markt", der sich zwischen der Häuserzeile am Historischen Garten und dem Grundstück des Technischen Rathauses befindet, kann der ehemalige "Krönungsweg" zwischen Dom und Römer künftig wieder barrierefrei begangen werden.

Für die zweite Aprilhälfte kündigte Michael Guntersdorf ein Nutzungskonzept für das gesamte zu bebauende Dom-Römer-Areal an, das die DomRömer GmbH derzeit parallel zur Masterplanung erarbeitet. Ziel sei ein Nutzungsmix aus Wohnen, Gastronomie und Handel, der das Bedürfnis der Menschen nach einer Verbindung der drei Lebensbereiche Wohnen, Freizeit und Arbeit berücksichtigt.

Es sei erfreulich, dass auch Bürger daran interessiert seien, in die Altstadt zu investieren und dort zu wohnen. "Über die Möglichkeiten sprechen wir mit jedem Interessenten persönlich", versicherte DomRömer-Geschäftsführer Guntersdorf. Unter den Interessenten seien auch solche, die eine Rekonstruktion weiterer historischer Gebäude in Betracht zögen.

Eine Aussage über die Preise für Grundstücke und Gebäude, die in Erbpacht vergeben werden sollen, sei derzeit noch nicht möglich, bis Ende Mai werde es darüber aber mehr Klarheit geben. Mit der Neubebauung des Dom-Römer-Areals soll 2013 begonnen werden. Voraussichtlich 2015 wird das Projekt abgeschlossen. Das Investitionsvolumen liegt insgesamt bei rund 100 Millionen Euro, darin enthalten sind 21 Millionen Euro für den Abriss des Technischen Rathauses.

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