iTWO World Conference in China

Großes internationales Interesse am Modulbau

Bau digital
Über 800 Teilnehmer aus 26 Ländern tauschten sich auf der iTWO 2018 über das Bauen der Zukunft aus. Foto: RIB iTWO

Guangzhou/China (ABZ). – Vor Kurzem fand im chinesischen Guangzhou die 6. iTWO World Conference statt. Über 800 Teilnehmer aus 26 Ländern, von Immobilienentwicklern und Bauunternehmungen über IT-Anbieter bis zu Universitäten und Verbänden, tauschten sich über das Bauen der Zukunft aus. Schwerpunkte der Konferenz, zu der RIB Software seit 2013 jährlich Branchengrößen und Vordenker einlädt, waren neben Unternehmensdigitalisierung, 5D-BIM und künstliche Intelligenz im Bau auch Immobilienentwicklung und Modulbau. Große Resonanz erfuhr der Vortrag von Günter Jösch, Geschäftsführer des Bundesverbandes Bausysteme, der Eigenschaften, Vorteile und Einsatzmöglichkeiten von Raumsystemen erläuterte. Vor allem Konferenzteilnehmer aus Europa nahmen sie als Bauweise der Zukunft wahr und signalisierten Interesse an Joint Ventures, um das deutsche Know-how in dieser Bauweise in künftigen Bauvorhaben umzusetzen. Die chinesischen Teilnehmer überzeugte an der Bauweise insbesondere Kostensicherheit, kurze Bauzeiten und die Möglichkeit, Gebäude in nahezu allen Größen und mit ganz individuellen Ausstattungsprofilen zu errichten.

Die meisten Bauschaffenden verbinden mit dem Begriff "Modulbau" bislang nach wie vor einfache mobile Raumzellen, die temporär errichtet werden. Die Wirklichkeit ist dieser Wahrnehmung weit voraus. Heute sind Modulgebäude, gefertigt aus Beton, Holz oder Stahl, konstruktiv, bauphysikalisch, produktions- und transporttechnisch kompromisslos hochwertig. Durch die industrielle Vorfertigung mit einem werkseitigen Fertigungsgrad von 90 % ist die hohe Qualität in jeder der drei Bauweisen sichergestellt.

In seinem Vortrag wies Günter Jösch, der zugleich den Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme im Bundesverband Bausysteme vertritt, darauf hin, dass bereits seit den 1920er-Jahren das serielle Bauen innovative Geister beschäftigt. Mobile Containergebäude, die ohne weitere Investitionen gemietet oder, individuell ausgestattet, gekauft werden können, bilden heute die eine Gruppe der Raumsysteme; sie eigenen sich bspw. für Veranstaltungen, als mobile Krankenhäuser in Krisengebieten oder als Ausweichräume für Kindergärten und Schulen. Aber auch Büro-, Wohn- und viele weitere Nutzungen werden realisiert.

Die zweite Gruppe, die sich immer weiter durchsetzt, ist die der individuell gestalteten, architektonisch überzeugenden, durch und durch soliden Modulgebäude. Diese weisen eine Lebensdauer von über 50 Jahren sowie niedrige Unterhaltskosten auf und lassen sich in jeder Größe und Form umsetzen – die Abmessungen können bis zu 4,25 m in der Breite und über 20 m in der Länge betragen. Selbstverständlich entsprechen sie der jeweils geltenden Bauordnung, aktuellen energetischen Vorgaben und Brandschutzvorschriften.

Jösch verglich in seinem Vortrag Wirtschaftlichkeit, Nutzungsdauer und Bauphysik beider Gruppen ebenso wie die Möglichkeiten der Grundrissgestaltung. Ergebnis: Jede Bauweise hat ihre Vorteile und kann für die jeweils spezifischen Anforderungen gewählt werden. Überzeugend ist insbesondere die um 70 % kürzere Bauzeit: Während vor Ort Gründung, Ver- und Entsorgungsleitungen sowie die äußere Erschließung entstehen, wird das eigentliche Gebäude anderswo gefertigt: wetterunabhängig, mit lückenloser Qualitätskontrolle und in effizienter Produktion mit nachhaltigem Materialeinsatz. En détail wurden die Bauweisen von Raumsystemen in Holz, Beton und Stahl gezeigt, von den konstruktiven Verbindungen bis zum Wandaufbau. Auch Hybridbauweisen sind möglich: Es ist dabei nur noch ein konventionell errichteter Kern notwendig, an den die Module angedockt werden. Klares Plus nach Ablauf der Nutzungsdauer: einfache Demontage der Module, konventioneller Rückbau nur des Kerns – oder Anbau neuer Module. Gebaute Beispiele zeigten die große Bandbreite der Möglichkeiten, sowohl in der inneren Ausstattung als auch in der Fassadengestaltung.

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