Kommentar

Alte Bekannte

von: Kai-Werner Fajga
Nach dem aktuellen Digitalisierungsbericht der Kreditanstalt für Wiederaufbau hält der durch die Corona-Pandemie ausgelöste Schub auf die Digitalisierung von Unternehmen weiter an. Der Anteil an mittelständischen Unternehmen, die Digitalisierungsvorhaben bereits abgeschlossen hätten, stieg in der Periode bis 2022 auf 33 Prozent, vor 2020 seien es noch 31 Prozent gewesen.

Um rund 100.000 mittelständische Unternehmen habe die Anzahl auf 1,2 Millionen zugenommen, insbesondere kleinere Unternehmen hätten Maßnahmen umgesetzt. Es gelte aber weiterhin, dass der Anteil der Unternehmen mit abgeschlossenen Digitalisierungsvorhaben mit zunehmender Unternehmensgröße steige. 62 Prozent der Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern habe "digitalisiert". Das gilt allerdings nicht für das Baugewerbe, denn im Branchenvergleich zeigten sich starke Unterschiede in den Entwicklungen.

Mehr als die Hälfte der Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe (54 Prozent) hätten Digitalisierungsvorhaben bereits umgesetzt, auch 37 Prozent der Dienstleister. Im Baugewerbe hat hingegen nur knapp ein Viertel der Unternehmen (23 Prozent) bereits Maßnahmen umgesetzt. Im Fokus der Digitalisierungsvorhaben von mittelständischen Unternehmen stehen laut KfW insbesondere "die Digitalisierung des Kontakts zu Kunden und Zulieferern". Spätestens an dieser Stelle verwundert es nicht, dass Unternehmen im Baugewerbe hier nicht mit "Digitalisierungsbemühungen" hervorstechen, denn der direkte Kontakt zu Kunden und Lieferanten wird in der Branche gelebt, nimmt höchste Priorität ein – weit entfernt von Massen-E-Mailings und Call Center-Terminvereinbarungen für "optimierte Kundenerlebnisse".

Um Digitalisierungsaktivitäten im Mittelstand anzuregen, böten sich laut KfW aber auch andere Ansatzpunkte, von der Verbesserung der digitalen Kompetenzen der Beschäftigten bis hin zum Ausbau der digitalen Infrastruktur hierzulande. Immerhin: laut VDI hat sich die Anwendung der Methode "BIM" in der Bau- und Immobilienwirtschaft etabliert. Damit rücke das Informationsmanagement von bauwerksbezogenen Daten in der Entwicklung, der Planung, dem Bau, dem Betrieb und dem Rückbau zunehmend in den Fokus.

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Autor

Kai-Werner Fajga

Chefredakteur Allgemeine Bauzeitung

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