Neufassung der TRBS
Bestehende Gerüste weiterhin verwendbar
Güglingen-Eibensbach (ABZ). – "Die bauma 2019 hat wieder gezeigt, wie groß der Informationsbedarf im Gerüstbau anlässlich der Neufassung der Technischen Regel für Betriebssicherheit (TRBS) 2121 Teil 1 ist", stellt Layher Geschäftsführer Wolf Christian Behrbohm fest. Hier herrsche immer noch Verunsicherung im Markt, die leider von manchen Marktteilnehmern bewusst für eigene wirtschaftliche Interessen instrumentalisiert werde. "Fakt ist, dass die Forderung nach einer Gefährdungsbeurteilung nicht neu ist, wenn auch der Stellenwert deutlicher hervorgehoben und das TOP-Prinzip im Fassadengerüstbau stärker eingefordert wird." Neu dagegen sei, dass auf der obersten Gerüstlage für den Horizontaltransport von Gerüstbauteilen bei durchgehender Gerüstflucht mindestens ein einteiliger Seitenschutz oder ein Montagesicherungsgeländer zu verwenden sei, sofern nicht bauliche Gegebenheiten, wie z. B. Balkone, Erker, oder besondere Gerüstbauarten, wie z. B. Hänge- oder Raumgerüst, diese Maßnahme der Absturzsicherung nicht ermöglichen. Wie gewohnt müssten im Fassadengerüstbau im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung geeignete technische, organisatorische oder persönliche Schutzmaßnahmen festgelegt werden. Dies gelte auch für alle weiteren Bereiche der vielseitigen Gerüstbautechnik – wie bspw. Raum- und Hängegerüste.
Die Arbeitssicherheit im Gerüstbau zu erhöhen, sei schon immer ein zentraler Fokus bei Layher. Dazu gehörten technische Schutzmaßnahmen für die bestehenden Layher Systeme, die ein regelgerechtes Rüsten im System ermöglichen. Dazu gehöre aber auch die Unterstützung bei der Umsetzung neuer Regeln. Deshalb biete der Gerüstbauspezialist seinen Kunden auch zum Thema TRBS 2121-1 ausführliche Informationsunterlagen als Teil der umfangreichen Technischen Dokumentation, bundesweite Informationsveranstaltungen sowie Webinare und Seminare als Baustein des Layher Seminarprogramms. "Die TRBS 2121-1 ist eingeführt und muss umgesetzt werden.
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Der Vorrang technischer Schutzmaßnahmen bedeutet eine Überprüfung der Montageabläufe im Gerüstbau – und in vielen Fällen auch eine grundlegende Umstellung der Montageabläufe. Als verlässlicher Partner stehen wir unseren Kunden natürlich auch hierbei zur Seite. Unser Seminarprogramm ermöglicht es Gerüstbauern darüber hinaus, ihre Mitarbeiter entsprechend zu schulen und zu qualifizieren. Denn nur durch das Zusammenspiel von technisch sinnvollen Lösungen, regelmäßigen Schulungen und Kontrolle können wir das Sicherheitsniveau im Gerüstbau nachhaltig erhöhen", unterstreicht Behrbohm.
Sowohl für das Layher Blitz Gerüst als auch das AllroundGerüst gebe es eine Auswahl an Sicherungsmaßnahmen für die sichere Montage und Demontage von Gerüsten. Damit ließen sich Vorschriften der neuen TRBS 2121-1 erfüllen. Das bedeute, dass bestehende Layher Gerüste auch weiterhin uneingeschränkt und unter Berücksichtigung der Vorschriften für den Arbeitsschutz verwendet werden könnten. Auf der bauma stellte Layher jetzt eine verbesserte Fassung des flexiblen Montage-Sicherungs-Geländers sowie integrierte Lösungen für das Blitz Gerüst und das AllroundGerüst vor. "Denn Investitionsschutz für unsere Kunden ist ebenfalls ein wichtiger Teil des Layher Sicherheitskonzepts", erklärt Layher Geschäftsführer Wolf Christian Behrbohm. "Wir stellen sicher, dass neue Produkte zusammen mit Bestandsmaterial verwendet werden können. Je nach Baustellenanforderung haben unsere Kunden immer die passende Lösung, mit der sich der im Fassadengerüstbau geforderte vorlaufende Seitenschutz bei durchgehenden Gerüstfluchten praxisgerecht und wirtschaftlich umsetzen lässt", so Behrbohm.
Eine bewährte Lösung sei das temporäre MSG von Layher. Das aus Montagepfosten und teleskopierbaren Montagegeländern bestehende MSG sei leicht und lasse sich von der gesicherten Lage aus montieren. Mit dieser Aufbaufolge könnten die Anforderungen der TRBS 2121-1 umgesetzt werden. Zur bauma habe Layher jetzt eine überarbeitete Version mit einem automatisierten Verriegelungsmechanismus und einer verbesserten Montagesequenz vorgestellt. Die universellen und flexiblen Einsatzmöglichkeiten böten darüber hinaus entscheidende Vorteile: Das MSG passe sich an verschiedene Feldlängen an und könne an der Außenseite wie an der Innenseite von Gerüsten angebracht werden – wie bei Stahlskelettbauten. Dabei sei keine zwingende Montage- oder Demontagerichtung oder -reihenfolge zu beachten. Außerdem lasse sich das MSG bei vielen verschiedenen Gerüstanwendungen einsetzen – also z. B. auch bei Raum- oder Bockgerüsten. Ergonomie sei ebenfalls gegeben: Gerüstbauer stünden bei Auf- und Abbau aufrecht, also ergonomisch optimal. Eine praktische Ergänzung sei das Stirn-MSG, das sich dank leichter Aluminium-Konstruktion und Federmechanismus schnell und einfach von oben wie von unten umsetzen lasse.
Das bewährte Montage-Sicherungs-Geländer von Layher sei überaus flexibel einsetzbar – nicht nur bei Fassadengerüsten. Auf der bauma habe Layher eine überarbeitete Version mit einem automatisierten Verriegelungsmechanismus und einer verbesserten Montagesequenz präsentiert.
Beim neuen systemintegrierten I-Geländer für das Blitz Gerüst handele es sich um ein vorlaufendes Geländersystem aus Geländer- und Zwischenholm, welches von gesicherter Lage schnell montiert werden könne und im Gerüst verbleibe. Die leichte, einteilige Rahmenkonstruktion diene als vorlaufende Absturzsicherung beim Auf- und Abbau des Blitz Gerüsts, alternativ zum bewährten Layher Montage-Sicherungs-Geländer (MSG). Anders als das temporäre MSG verbleibe das I-Geländer im Gerüst und ersetzt die Systemgeländer – ein zusätzlicher Montageaufwand entfalle. Zu den Vorteilen gehörten die sichere und einfache Ein-Personen-Montage sowie die Einsatzmöglichkeiten an der Gerüstaußen- und -innenseite – z. B. bei Stahlskelettbauten. Im Hinblick auf den geforderten vorlaufenden Seitenschutz bei Fassadengerüsten handele es sich beim I-Geländer im Markt zudem erstmalig um eine Lösung, bei der die Montagereihenfolge konstruktiv vorgegeben sei. Das heißt, das I-Geländer lasse sich nur montieren, bevor der Rahmen eingebaut wird. Gerüstbauunternehmer hätten so die Sicherheit, dass ihre Mitarbeiter eine Gerüstkonstruktion regelgerecht errichtet haben. Und dies sei auch im Nachhinein erkennbar. Für die Sicherheit von Nutzern sei ebenfalls gesorgt: Ein nicht bestimmungsgemäßer Umbau des Gerüsts könne nicht erfolgen.
Mit dem neuen I-Geländer für das Blitz Gerüst stellte Layher auf der bauma eine systemintegrierte Lösung für den laut TRBS 2121-1 geforderten vorlaufenden Seitenschutz mit einer konstruktiv vorgegebenen Montagereihenfolge vor. Nach Angaben des Unternehmens sei eine solche vorgegebene Reihenfolge erstmals auf dem Markt. Gerüstbauunternehmer könnten damit sichergehen, dass Gerüstkonstruktionen von ihren Mitarbeitern regelgerecht errichtet wurden. Für einen vorlaufenden Seitenschutz ohne zusätzliche Arbeitsschritte hat Layher das Allround Geländer System AGS entwickelt. Durch den AGS-Stiel und die bewährten Star-Geländer lassen sich Fassadengerüste im AllroundGerüst mit einem zweiteiligen, vorlaufenden Seitenschutz ohne die Verwendung von temporären Seitenschutzteilen errichten – sowohl innen als auch außen. Durch die Geländereinhängungen können die Star-Geländer den Unternehmensangaben zufolge von der darunterliegenden gesicherten Lage aus montiert und zusammen mit dem AGS-Stiel nach oben geschwenkt werden. Die Einhaltung einer Montagerichtung der Gerüstfelder sei dabei nicht notwendig, so Layher. Der AGS-Stiel erfülle die gleichen hohen Tragfähigkeitseigenschaften wie ein Standard-Allround-Stiel LW – die Anschlussmöglichkeiten für die vielfältigen Allround-Ausbauteile blieben ebenfalls erhalten. Damit sei das AllroundGerüst sehr flexibel.