Für den Gewässerschutz

Drainfugenpflaster filtert Schadstoffe

F. C. Nüdling Umweltschutz
Das Pflaster wird von Hand verlegt. Der Fugenabstand wird durch angeformte Nocken am Pflasterstein vorgegeben. Foto: FC Nüdling

FRANKFURT (ABZ). - Die Befestigung größerer Areale, wie beispielsweise Parkplätze oder Gewerbeflächen, wird von Umweltexperten als eher problematisch gesehen. Um einer Versiegelung entgegenzuwirken werden daher gerne spezielle Drainfugenpflaster aus Betonsteinen eingesetzt. Ein spezielles Pflaster dieser Art bietet jetzt die F.C. Nüdling Betonelemente GmbH + Co. KG mit dem Betonsteinpflaster Cheops SV Enviro Plus an. Eines seiner ersten Einsatzfelder fand das innovative Pflaster mit dem Fugenfilter auf einem Großparkplatz am Industriepark Höchst bei Frankfurt.Der Industriepark Höchst, in den 90er Jahren hervorgegangen aus der Höchst AG, kann auf eine lange Tradition im Chemie- und Pharmasektor zurückblicken. Heute beherbergt er mehr als 90 Unternehmen aus den Bereichen Chemie und Pharmazeutik mit insgesamt 22.000 Beschäftigten. Seit dem Jahr 2000 haben die ansässigen Unternehmen 5,2 Mrd. Euro in den Standort investiert. Neben 460 ha bebauter Fläche stehen z. Zt. noch ca. 50 ha voll erschlossener Fläche für Investitionen zur Verfügung.Durch das stetige Wachstum des Industrieparks muss der Betreiber Infraserv zunehmend Mitarbeiterparkplätze zur Verfügung stellen. Ein Großteil der 22.000 Angestellten kommt mit dem Pkw zum Betrieb. Entsprechend hoch ist die benötigte Stellfläche für Kfz. Die Verantwortlichen der Betreibergesellschaft entschlossen sich daher, am Rand des Werksgeländes südlich des Mains einen neuen Mitarbeiterparkplatz einzurichten. Das ca. 17.000 m² große Areal wurde zusammen mit dem Erweiterungsbereich für den Industriepark erschlossen und aufgrund seiner nahen Lage zum Mainufer durch spezielle Einbauten gewässertechnisch gesichert und abgedichtet, so dass mit Schadstoffen belastetes Wasser nicht direkt in den Fluss gelangen kann.Der Gewässerschutz spielte auch bei der Befestigung der Pkw-Stellflächen eine übergeordnete Rolle. Die Verantwortlichen aus dem Hause Infraserv wünschten sich für die zu befestigende Fläche eine Lösung, bei der die Versickerung des Oberflächenwassers im Mittelpunkt stehen sollte. So sollte einerseits einer Versiegelung der Fläche vorgebeugt werden, sodass der Wasserhaushalt in den oberen Bodenschichten ausgeglichen bleibt. Gleichzeitig kann auf einen Anschluss an die Kanalisation verzichtet werden. Damit lassen sich hohe Abwassergebühren vermeiden, da das relativ saubere Niederschlagswasser nicht der Kläranlage eingeleitet werden muss. Andererseits wollte man das Eindringen von Schadstoffen in den Boden und damit in das Grundwasser vermeiden. Während der Vorarbeiten für die Planungen wurde man auf den Betonpflasterspezialisten F.C. Nüdling aus Fulda und sein Angebot an ökologischem Pflaster aufmerksam. Das passende Produkt fand sich mit dem neu entwickelten Drainfugenpflaster Cheops SV Enviro Plus.Cheops SV Enviro Plus erlaubt laut Hersteller nicht nur die Versickerung des Oberflächenwassers durch aufgeweitete Fugen, es ist durch ein spezielles Fugenmaterial auch dazu in der Lage, Schadstoffe aus dem Sickerwasser herauszufiltern und diese an der Oberfläche zurückzuhalten. Im Gegensatz zum klassischen Sickerpflaster handelt es sich bei Cheops SV Enviro Plus um ein innovatives, wasserdurchlässiges Flächensystem zur Behandlung von Niederschlagswasser. Es verfügt über einen speziellen integrierten Schadstoff-Filter, der schädliche Substanzen wie Mineralöle und Schwermetalle bereits beim Versickern des Wassers an der Oberfläche zurückhält.Zum Einsatz kommt das Fugenmaterial Cheops Clean, ein Substrat aus Bestandteilen mineralischen sowie biologischen Ursprungs. So wird der natürliche Wasserkreislauf erhalten, Erdreich und Grundwasser bleiben unbelastet. Dadurch, dass auf den Anschluss der Fläche an die Kanalisation verzichtet werden kann, wird zudem der Erzeugung künstlicher Hochwasserspitzen vorgebeugt. Auch Gebühren für das Oberflächenwasser fallen so nicht an. Entwickelt wurde Cheops SV Enviro Plus in erster Linie zum Einsatz auf größeren Verkehrsflächen. Durch die Steindicke von 100mm lässt sich das Pflaster auch in stärker befahrenen Bereichen oder auf Parkplätzen einsetzen. Dank der Bauartzulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik DIBt muss beim Einsatz des Cheops-Systems kein Einzelnachweis für einzelne Baustellen erbracht werden.Insgesamt teilt sich die ca. 17.000 m² messende Fläche in unterschiedliche Segmente. Die Zufahrtswege wurden mit einem Spezialasphalt befestigt. Für die Fußgänger entstanden Bürgersteige, die mit Betonsteinpflaster befestigt wurden. Zwischen den Parkgassen wurden Versickerungsbereiche angelegt, die eine Füllung mit grobem Schotter erhielten. Sie dienen dazu, das bei starken Regenfällen oberflächig ablaufende Niederschlagswasser aufzunehmen um so eine komplette Versickerung zu ermöglichen. Das Gefälle der Parkabschnitte wurde bei der Flächenerstellung entsprechend berücksichtigt. Die Stellplätze selbst erhielten eine Befestigung mit dem Drainfugenpflaster Cheops SV Enviro Plus. Insgesamt kamen ca. 6000 m² des Spezialpflasters zum Einsatz.Der Einbau erfolgte wie bei Drainfugenpflastern üblich. Nach der Einbringung einer Schotterschicht wurde eine feinere Splittschicht mit Körnung gemäß Zulassung Z-84.1-3 des DIBt eingebaut. Auf diese Weise wird ein größeres Wasserhaltevermögen als üblich erzielt. Nach Erstellung des Pflasterbetts werden die 10 cm hohen Steine von Hand verlegt. Die manuelle Verlegung wurde aufgrund der relativ kleinen Abmessungen der Parkbuchten vorgezogen. Generell ist jedoch eine maschinelle Verlegung des Cheops-Pflasters möglich. Sind die Steine einer Fläche alle verlegt, erfolgt das Auffüllen mit dem speziellen Fugenmaterial. Das Objekt in Höchst zeigt, dass die Befestigung einer großen Fläche realisiert werden kann, ohne den Boden zu versiegeln. Das sickerfähige Pflaster Cheops SV Enviro Plus von F.C. Nüdling überzeugte hierbei durch seine Fähigkeit, vorhandene Schadstoffe aus dem Niederschlagswasser an der Oberfläche zurückzuhalten und damit das Grundwasser zu entlasten. Zudem ergaben sich geringere Baukosten, da auf den Anschluss der Pflasterfläche an die öffentliche Kanalisation verzichtet werden konnte.

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