Geringer Verbrauch
Hybridtechnik im Bahn-Praxistest
DORNSTADT (ABZ). - Rund 300 gemeinsame Arbeitsstunden haben Felix Tscholy und der Hybridbagger Cat 336 ELN H aus dem Mietpark von Zeppelin Rental inzwischen auf dem Buckel.
Baumaschine und Fahrer unterstützen die Heilit + Woerner Bau GmbH beim Neubau eines Teils der Bahnstrecke Wendlingen-Ulm. Doch wie gut ist die neue Hybridtechnik wirklich?
Es ist ein sonniger Dienstagvormittag im baden-württembergischen Dornstadt. In der Nacht ist Schnee gefallen, der die Landschaft leicht wie mit weißem Zuckerguss überzogen hat. Baumaschinenführer Felix Tscholy hebt nahe der Autobahn A 8 mit dem Hybridbagger Cat 336 ELN H von Zeppelin Rental eine Baugrube für ein Brückenwiderlager aus. Die Deutsche Bahn AG hat seinem Arbeitgeber zusammen mit der Hermann Kirchner Bauunternehmung GmbH den Auftrag für die Errichtung eines Teilstücks der neuen Fernverkehrsstrecke zwischen Wendlingen (Neckar) und Ulm erteilt. Es reicht von Temmenhausen bis Dornstadt und gehört zum Bauabschnitt 2.3, auch Albhochfläche genannt.
Die Strecke soll oberirdisch in Geländeeinschnitten sowie überwiegend parallel zur Autobahn A 8 verlaufen. Da letztere aktuell auf sechs Fahrstreifen ausgebaut wird, erfolgte ein gemeinsames Planfeststellungsverfahren für beide Projekte. Nach dem Beschluss wurde im August 2012 der Auftrag an die Arbeitsgemeinschaft vergeben, seit Januar 2013 laufen die Arbeiten an diesem ersten Abschnitt der Bahntrasse auf der Albhochfläche. Nach Inbetriebnahme sollen Fernverkehrszüge die Schwäbische Alb mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 250 km/h überqueren können. Reisezeiten werden so verkürzt, die Region an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz angebunden.
Heilit + Woerner treibt derzeit den Erdbau auf dem knapp 7 km langen Teilstück voran. Dafür hat das Unternehmen bei der Ulmer Mietstation von Zeppelin Rental den neuen Hybridbagger Cat 336 ELN H gemietet, der leistungsstark, effizient und umweltschonend arbeitet. Deshalb trägt er auch das grüne ecoRent-Siegel. Zeppelin Rental kennzeichnet damit besonders produktive und nachhaltige Mietmaschinen und -geräte in seiner Flotte.
"Die Deutsche Bahn setzt im Hinblick auf die bauausführende Technik hohe Standards", erklärt Oberbauleiter Matthias Bergmann die Anmietung des Cat 336 ELN H. "Der Fokus liegt dabei auf einem reduzierten Schadstoffausstoß und einem geringen Verbrauch. Durch den Einsatz der neuesten Baumaschinen-Generationen von Zeppelin Rental können wir diese Vorgaben erfüllen."
Auf Basis der Anforderungen des Bauherrn legte Zeppelin-Rental-Vertriebsrepräsentant Markus Lauber dem Bauunternehmen den Cat 336 ELN H ans Herz. Durch die sehr gute Kraftstoffausnutzung im Schwenkbetrieb und damit Senkung der Betriebskosten ist der erste Hybrid-Hydraulikbagger von Caterpillar führend auf dem Markt. Denn während der Bremsbewegung des Oberwagens füllen sich zwei Druckspeicher mit hydraulischer Energie. Diese fließt wieder zurück, sobald ein neuer Schwenkvorgang gestartet wird. Die Folge: eine Entlastung des Dieselmotors und damit ein reduzierter Verbrauch von bis zu 25 %.
"Bis zu 10 l weniger Dieselverbrauch pro Betriebsstunde", bestätigt auch Fahrer Felix Tscholy die Wirtschaftlichkeit der Baumaschine im Einsatz. Zum ersten Mal in seiner Laufbahn sitzt er auf dem Cat-Hybridbagger – und ist überzeugt von seiner Produktivität. "Mich beeindrucken vor allem die Leistung und der gleichzeitig geringere Spritverbrauch", erklärt er. Und das, obwohl die Heterogenität des Baugrunds und einsetzender Frost die Arbeiten an der neuen Bahnstrecke alles andere als erleichtern.
Um die Reduktion der Betriebskosten durch die Hybridtechnik voll auszuschöpfen, wird der Cat 336 ELN H von Heilit + Woerner möglichst zum Beladen von Lkw eingesetzt. Derzeit steht bspw. die Errichtung einer Baugrube für ein Brückenwiderlager an. Auf den knapp 7 km müssen aber auch ein Abrolldamm zwischen den Trassen der Neubaustrecke und der Bundesautobahn sowie mehrere Lärmschutzwälle entstehen. Die Inbetriebnahme der Strecke ist für das Jahr 2021 geplant. "Momentan liegen wir gut im Zeitplan", freut sich Oberbauleiter Matthias Bergmann. Und auch Felix Tscholy ist guter Dinge. Kein Wunder – darf er doch mit der Baumaschine seines Lieblingsherstellers arbeiten .