Neue Trägerverbauplattenwand in Neuss
Kürzere Einbauzeit bedeutet weniger Stillstand

Die beiden Baumaßnahmen befanden sich mit der Behandlungsanlage Weckhoven einmal südlich und mit der Behandlungsanlage Reuschenberg einmal nördlich der Erft. Während der Baumaßnahme wurde die Erprather Straße einspurig gehalten. Zudem mussten Zufahrten zu Anwohnergrundstücken freigehalten werden.
Diese Umstände stellten hohe Anforderungen an den Verbau, der ursprünglich als Trägerbohlwand ausgeschrieben war. Als Mindestbietende hatte die Martin Wurzel Baugesellschaft mbH aus Jülich den Auftrag erhalten.
Bereits in der Phase vor der Submission nahm der technische Geschäftsführer des Unternehmens, Raoul Duwenkamp, auf Vermittlung der BSO Bauservice Ossig GmbH aus Geilenkirchen Kontakt zur SBH Tiefbautechnik GmbH aus Heinsberg auf.
Auf Grund der vorliegenden Unterlagen des Bauherrn, der InfraStruktur GmbH Neuss, konnte SBH Tiefbautechnik als Alternative zur Trägerbohlwand die neu entwickelte und patentierte SBH-Trägerverbauplattenwand anbieten.
Das Besondere bei diesem System sind die Träger. Bei der klassischen Trägerbohlwand werden HEB 300 Standardträger genutzt, die die Holzbohlen waagerecht aufnehmen.
Um die HEB 300 Träger einzustellen, wird ein Schutzrohr eingebracht. In dieses wird der Träger eingestellt und anschließend wird das Rohr mit Sand ausgefüllt. Dann wird das Rohr wieder herausgezogen und der Träger steht. Auftretende Toleranzen müssen möglichst klein gehalten werden, um die zeitlich aufwändige Anpassung der Holzbohlen möglichst gering zu halten.
Bei der SBH-Trägerverbauplattenwand wird zunächst der SBH-Träger entweder mit einem Schutzrohr eingestellt, oder er wird gerammt. Das Besondere sind die in den Träger alle 30 cm einzubringenden Wellen, die die Auflage der Verbauplatten bilden und die Toleranz im Vergleich zu der normalen Flansch eines HEB Trägers um das 2,5-fache erhöhen.
ABZ-Stellenmarkt

Weitere Artikel zum Thema
Die bei den Neusser Maßnahmen vom Baugrundgutachten vorgegebenen Randbedingungen sowie die erstellte Statik für die Trägerbohlwand führten zum Einsatz von 2 m langen Gleitschienenplatten als Ausfachung zwischen den Trägern. Da die Verbauplatten schräg gefändert, das heißt versetzt und leicht überlappend in die Felder maschinell eingebaut werden, ist der Ein- und Rückbau im Absenkverfahren mit leichten Baggern möglich. Das bedeutete eine wesentlich kürzere Einbauzeit und damit deutlich weniger Stillstand der Baustelle.
Sowohl der Bauherr als auch Raoul Duwenkamp zeigten sich überzeugt von dem System. "Bei diesem Bauvorhaben wurde die SBH-Trägerverbauplattenwand auf Grund der kurzen Vorhaltezeiten interessant.
Sie ist im Vergleich zu der ausgeschriebenen Trägerbohlwand viel schneller im Handling beim Ein- und Ausbau der Verbauplatten.
Der Ein- und Ausbau der Verbauhölzer ist deutlich aufwändiger", so Duwenkamp. "Der erhoffte Vorteil hat sich in der Ausführung bestätigt. Unser Baustellenpersonal war vom Handling begeistert." Hinzu kommt der unschätzbare Wert der Wiederverwendung der Gleitschienenverbauplatten und Träger im Vergleich zu den Holzbohlen, die immer nur für eine Baumaßnahme eingesetzt werden können und danach entsorgt werden müssen.