Roche Learning Center in Kaiseraugst

Größtes modularen Laborgebäude Europas errichtet

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KAISERAUGST (ABZ). - Die Berufsausbildung hat bei der F. Hoffmann-La Roche AG, einem der führenden Unternehmen im forschungsorientierten Gesundheitswesen, eine lange Tradition. Seit 1957 bildet die Schweizer Roche Gruppe junge Menschen in unterschiedlichen Berufen aus. Am Standort Basel/Kaiseraugst wurde nun ein neues Aus- und Weiterbildungszentrum mit modernsten Laborräumen eingeweiht.Das "Roche Learning Center" ist in Konzeption und Ausführung wegweisend in Europa. Einzigartig ist auch die Bauzeit in der das hochwertige und perfekt auf den Bildungsplan des Pharmakonzerns zugeschnittene Gebäude erstellt werden konnte. Nur fünfeinhalb Wochen dauerte die Rohbauphase des fünfgeschossigen Neubaus in Modulbauweise. Das Learning Center ist das erste Gebäude, das auf dem weitläufigen Ost-Areal des Pharmakonzerns in Kaiseraugst errichtet wurde.Doch ist es nicht der erste Modulbau, den Roche mit Alho realisiert: Bereits im Jahre 2005 wurden drei dreigeschossige Büroriegel von Alho auf dem Firmengelände erstellt. 2012 folgte das Bürogebäude B228, das aus insgesamt 80 Raummodulen besteht und 200 moderne Arbeitsplätze be-reithält. "Exzellent ausgebildete und motivierte Mitarbeiter sind die Basis für unseren Geschäftserfolg", sagt Jürg Erismann, Leiter Roche am Standort Basel/Kaiseraugst. Er liefert damit die Begründung für die nicht unerhebliche Summe von 86 Mio. Schweizer Franken, die das Unternehmen in den hochmodernen Neubau mit den innovativen Laborräumen – nebst Erschließung und Infrastruktur, konventionell errichtetem Untergeschoss sowie der baulichen Umsetzung strengster Sicherheitsauflagen – investierte.

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Im Anschluss an die Modulmontage erfolgte der Innenausbau. Fotos: F. Hoffmann – La Roche AG

Nötig wurde das Bauwerk vor allem wegen der Ausweitung der Belegschaft. In den vergangenen fünf Jahren stieg die Zahl der Mitarbeiter am Standort um 30 % – und mit ihr auch der Bedarf an Weiterbildungsmög-lichkeiten, den das neue Learning Center nun räumlich perfekt abdeckt. 16 Labore – darunter ein Schullabor – sieben Hörsäle, ein E-Learning-Raum, 34 lichtdurchflutete, elegante Büros, geräumige Seminarräume, Werkstatt und Cafeteria, Umkleide- und Duschräume, Technikbereiche und Lagerflächen konnten in nur 13 Monaten Planungs- und Ausführungszeit realisiert werden. Nachträgliche Anpassungen an geänderte Nutzungen sind mit der modularen Bauweise leicht zu realisieren. Ihre Struktur mit erweiterbaren und austauschbaren Elementen berücksichtigt heute schon Bedürfnisse, die erst die Zukunft bringt. Die Alho Modulbauweise steht dabei für Flexibilität in einem auf lange Sicht anpassungsfähigen Gebäude, in das es sich zu investieren lohnt.Als Generalplaner und Generalunternehmer wurde die Alho Systembau AG in Wikon (Luzern) mit der Realisierung des Projektes beauftragt. Planer, die bereits mit Roche zusammengearbeitet hatten, ergänzten das GP-Team. Das neue Haus wurde von der ersten Skizze an mit den künftigen Nut-zern und Betreibern zusammen entwickelt. Das Ziel "kürzer planer, kürzer bauen" konnte so qualitativ hochwertig umgesetzt werden – denn genau hier liegt die Stärke der Alho Modulbauweise. Im Idealfall, wie hier bei Roche in Kaiseraugst, fällt die Entscheidung für Raummodule bereits sehr früh, so dass Architekten und Modulbauer bereits von Planungsbeginn an Hand in Hand arbeiten können. Die Gesamtkonzeption des wegweisenden "Laborgebäudes für die Lehre und die Weiterbildung" wurde von einem kleinen Team ausgewiesener Roche-Experten begleitet. Indem bereits Bewährtes übernommen und adaptiert wurde, entstand in einem dreitägigen Workshop die Grundstruktur des gesamten Hauses. Zeitgleich wurde das Konzept mithilfe erfahrener Alho Planungsexperten in modulare Einheiten umgewandelt – der Entwurf also sozusagen in einzelne Module "zerlegt".Systemgutachten, die bewährte Stahlmodulbauweise mit ihrer ausgereiften Tragkonstruktion und standardisierte Detaillösungen vereinfachten den weiteren Planungs- und Genehmigungsprozess. Grundlegende Installationsprinzipien wurden "aus dem Lehrbuch" übernommen. Mit dem enormen Vorteil, dass die Grundtypologie des Bauwerks den beteiligten Firmen auf dem Bau bereits bekannt war und Fehlerquellen damit effektiv vermieden werden konnten. Alho übernahm als Generalplaner die Koordination sämtlicher Gewerke.Der Modulbau mit seinen industriellen Fertigungsprozessen brachte bereits in der Planung eine hohe Qualität mit, da die Werks- und Montageplanung – im Gegensatz zu konventionellen Bauweisen – füralle Gewerke bereits vor Produktionsbeginn der Module vorliegen muss. Insbesondere die Positionierung von Versorgungsanlagen, Elektro- und Sanitärinstallationen und Trassenführungen haben einen entscheidenden Einfluss auf die Werksplanung der Module in der Raumfabrik.Im Alho Werk in Morsbach wurde die Hälfte der insgesamt 186 Raummodule für das insgesamt 11 900 m² Bruttogeschoss-fläche umfassende, siebengeschossige Gebäude industriell vorgefertigt. Die zweite Hälfte entstand im schweizerischen Alho Werk in Wikon (Luzern). Während auf dem Bauplatz das massive Untergeschoss fürdie technische Gebäudeausstattung, mit La-gerflächen und Garderoben in Stahlbetonbauweise erstellt wurde, gingen in den Her-stellerwerken bereits die ersten Module in Produktion. Und während noch die letzten "vom Band liefen", wurde bereits vor Ort montiert. Um gerade im Winter mögliche Lieferverzögerungen auszuschließen, erfolgte ein Teil der Modulanlieferung von Bonn nach Kaiseraugst per Schiff über den Rhein. Überhaupt stellte der Transport der bis zu 17 m langen und 4,10 m hohen Module auf 29 m langen Tiefbett-Sattelaufliegern eine besondere Herausforderung dar. Diese konnte nur mit der jahrzehntelangen Erfahrung des Alho Logistikteams bewerkstelligt werden. Die Parallelität der Fertigungs- und Montageabläufe im Modulbau macht in der Regel Bauzeitverkürzungen um bis zu 70 % möglich. Abgesehen von den Gründungsarbeiten und dem Zusammensetzen der Module erfolgt der Bau in der Alho Raumfabrik. Dank der Vorfertigung in Hallen hat die Witterung weder Einfluss auf Bauqualität noch auf Bauzeitenplan.

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Im Alho Werk in Morsbach wurde die Hälfte der insgesamt 186 Raummodule für das insgesamt11 900 m² Bruttogeschossfläche umfassende, siebengeschossige Gebäude industriell vorgefertigt.

Alle Gewerke finden konstant gute Bedingungen vor und lassen sich optimal koordinieren. Diese optimierten Rahmenbedingungen in Kombination mit stetigen werksseitigen Qualitätskontrollen schaffen die Basis für eine hochwertige Bauausführung. So konnte Alho seinem Bauherrn Roche eine feste Terminzusage geben und den Rohbau im Januar – also mitten im Winter – innerhalb von fünfeinhalb Wochen fristgerecht fertigstellen.

Im Anschluss an die Modulmontage erfolgte der Innenausbau. Die Lüftungsaggregate im Dach und Untergeschoss wurden über die jeweiligen Montageöffnungen ins Gebäude gehoben und das Dach über dem eingerückten Staffelgeschoss abgedichtet. Die vorgehängte, hoch wärmegedämmte und hinter lüftete Fassade erhielt eine Verkleidung mit weißen, pulverbeschichteten Alupaneelen. Sie passt sich so gestalterisch der bereits etablierten zurückhaltenden und zeitlosen Architektursprache der Roche-Gebäude am Standort Basel und Kaiseraugst optimal an. Das Technik-Staffelgeschoss setzt sich mit Aluminiumlamellen farblich und optisch ab. Die Sonneneinstrahlung ins Gebäude kann über Aluminiumraffstoren vor den linearen, großteiligen Fensterbändern automatisch einzeln und gesamtheitlich – und somit sehr energieeffizient – gesteuert werden. Neben seiner gestalterischen Qualität überzeugt das Gebäude auch mit seinen exzellenten energetischen Werten. Die einzelnen Komponenten des energetischen Konzepts sowie die Gebäudekonstruktion sind perfekt aufeinander abgestimmt: So ist das Gebäude an die werkseigene Hauptheizzentrale mit Rauchgasrückgewinnung angeschlossen. Heizung und Kühlung erfolgen über eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Die Dachfläche des Staffelgeschosses ist bereits für die Montage einer Photovoltaikanlage vorbereitet.

Die Fertigstellung des Gebäudes dauerte von Januar bis September 2014. 124 unterschiedliche Firmen wurden durch die Baustellenzutrittskontrolle erfasst und teilweise zeitgleich koordiniert. Im Schnitt arbeiteten täglich rund 220 Personen auf der Baustelle. Das hohe Qualitätsniveau, das Roche vorschreibt, setzte dabei vor allem auch ein hohes Maß an Know-how über spezielle Prozesse im Forschungs- und Laborsektor voraus.

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