WDVS-Markt im Wandel

Xella positioniert sich erfolgreich mit mineralischem System

Xella Bauwirtschaft
Cemile Özügül, Leiterin Marketing und Vertriebssteuerung bei Xella Deutschland, und Markus Blum, Geschäftsführer Xella Deutschland, führten durch die Zentrale in Duisburg, die mit hauseigenen Baustoffen erstellt wurde. Foto: Stoffregen
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Multipor Mineraldämmplatten sind gleichfalls für die Innendämmung von Außenfassaden geeignet, die bspw. aus Gründen des Denkmalschutzes nicht verändert werden dürfen oder weil es sich um Fachwerk handelt, nicht verändert werden sollen. Mit dem diffusionsoffenen, kapillaraktiven Innendämmsystem kann der Wärmeschutz von Bestandsbauten deutlich verbessert werden. Fotos: Xella
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Baustoffe für den Wohnungsbau sind das bedeutendste Geschäftsfeld der Xella Gruppe.

Mit 90 Werken in 30 Ländern und einem Jahresumsatz von 1,3 Mrd. Euro (2012) ist die Xella Gruppe einer der weltweit führenden Bau- und Rohstoffhersteller. Die Xella Deutschland GmbH ist für die Geschäftseinheit Baustoffe zuständig. Neben Ytong Porenbeton, ein Klassiker unter den Wandbaustoffen und als Marke des Jahrhunderts ausgezeichnet, zählen Silka Kalksandsteine und das mineralische Dämmsystem Multipor zum Portfolio der Sparte. Warum das Wärmedämm-Verbund-system (WDVS) Multipor bei Xella zunehmend in den Mittelpunkt rückt, erklärte Markus Blum, Geschäftsführer der Xella Deutschland GmbH, im ABZ-Interview.ABZ: Sie haben zur Messe Bau 2013 das neue Multipor WDVS für Außenfassaden vorgestellt. Wie hat sich das System im Markt etabliert?Blum: Das System hat sich sehr gut etabliert, die Nachfrage ist hoch, unser Vertrieb hat alle Hände voll zu tun. Der Markt befindet sich in einem starken Wandel, er erwartet verstärkt ganzheitliche, ökologische und rein mineralische Systemlösungen wie unser Multipor WDVS.ABZ: Welches sind Ihrer Meinung nach die Vorteile im Vergleich zu anderen Systemen?Blum: Unser System ist rein mineralisch mit den bekannten bauphysikalischen Vorteilen. Das Multipor WDVS brennt nicht, ist biozid- und formaldehydfrei, ist spechtsicher und darüber hinaus leicht zu verarbeiten.ABZ: Sie sind mit dem mineralischen System noch ein Nischenanbieter. Wie wollen Sie den Markt angehen?Blum: Ja, wir befinden uns momentan noch in einer Nische mit hohem Wachstum. Dies bringt uns in die komfortable Situation, unsere Vertriebsmannschaft personell weiter auszubauen. Wir suchen aktuell zwölf weitere Außendienstler deutschlandweit, um die WDVS Nachfrage überhaupt bedienen zu können. Im Marktangang ist uns zudem die Beratungskompetenz unserer Mitarbeiter sehr wichtig. Deshalb investieren wir hier regelmäßig. Und darüber hinaus bieten wir regelmäßig Kunden-Schulungen und Seminare an, so wie in den kommenden Wochen das Frühlingsforum. Im Fokus stehen das Multipor WDVS, die Wohngesundheit und rechtliche Aspekte. Referenten aus der Praxis und Wissenschaft informieren über die optimale Beratung, Planung und Umsetzung von Modernisierungsmaßnahmen.ABZ: Das Thema Wohngesundheit wird immer wichtiger. Welches sind die konkreten Argumente, warum Multipor wohngesund ist?Blum: Wohngesundheit fängt ja nicht erst in der Nutzungsphase eines Gebäudes an. Wir setzen da schon früher an, und zwar bei der Produktion und beim Verarbeiter. Das Multipor System – egal ob in der Innendämmung oder eben als WDVS – ist staub- und faserfrei zu verarbeiten und hat keine flüchtigen organischen Verbindungen (VOC). Die Platten sind leicht zu tragen und ebenso zu verarbeiten. Wir setzen den Verarbeiter auf der Baustelle keiner giftigen Chemie aus. Besondere Schutzmaßnahmen sind nicht erforderlich.Baufamilien, die sich für das Multipor Wärmedämm-Verbundsystem entscheiden, bekommen nicht nur einen hochwärmedämmenden und energiesparenden Baustoff. Sie erhalten auch die Gewissheit, ein System eingesetzt zu haben, dass gesundheitlich dauerhaft unbedenklich ist. Ein weiteres Argument für unsere Wohngesundheit sind zudem die Umweltzertifikate. So trägt Multipor das nature plus-Qualitätszeichen, ein europäisches Gütesiegel mit strengen Richtwerten für Schadstoffe und die Umweltproduktdeklaration vom Institut Bauen und Umwelt e. V. Diese Deklaration ist eine Umweltproduktdeklaration gemäß ISO 14025 und beschreibt die Umweltleistung von Multipor.Multipor wurde außerdem im Herbst 2013 durch das privatrechtliche ECO Umweltinstitut ausgezeichnet. Das Umweltinstitut hat Multipor auf den VOC Gehalt getestet, die Symptome, wie Unwohlsein, Kopfschmerzen oder Müdigkeit auslösen können. Die Untersuchung ergab, dass Multipor keine VOC enthält. Sowohl die Multipor Mineraldämmplatte als auch der Multipor Leicht- und Armierungsmörtel haben den höchsten A+ Standard erreicht.ABZ: Sind Sie mit den anderen WDVS Systemen konkurrenzfähig oder ist Multipor teurer? Was kostet das Multipor System in der Fassadendämmung?Blum: Stellt man die verschiedenen WDV-Systeme preislich gegenüber, so zeigt sich: das Multipor System ist vergleichbar mit Mineralwollplatten. Bewegt sich die Preisspanne bei Polystyrol zwischen 70 und 90 Euro je Quadratmeter, so liegen Multipor und Mineralwolle bei ca. 100 bis 120 Euro je Quadratmeter. Aber nur das Multipor WDVS vereint die positiven Eigenschaften wie Brandschutz, Algenschutz und Massivität in einem System.ABZ: Wärmedämm-Verbundsysteme sind durch kritische TV Berichte in Verruf geraten. Dabei ging es insbesondere um Brandgefährlichkeit, aber auch um Umwelt und finanzielle Aspekte. Hat die teils negative Berichterstattung Auswirkungen auf Multipor?Blum: WDVS ist medial in den Fokus geraten. Wir nehmen das Thema sehr ernst und haben uns intensiv damit auseinandergesetzt. Unsere Kunden sprechen uns verstärkt auf ökologisch sinnvolle Lösungen an. Unsere Wahrnehmung ist, dass Planer und auch Bauherren nicht immer die kostengünstigste Lösung suchen, sondern dass das Thema der Wohngesundheit zunehmend an Bedeutung gewinnt.ABZ: Wie schätzen Sie den WDVS-Markt ein?Blum: Ich will einen kurzen Einblick in den Markt geben. Es ist kein Geheimnis, das die Schere zwischen Neubau und Modernisierung weiter auseinandergeht, auch wenn sich die Tendenz ein wenig verlangsamt. Der Modernisierungsmarkt ist der Treiber in der Bauwirtschaft, natürlich möchte sich jeder ein Stück vom Kuchen sichern.ABZ: Wie groß ist das WDVS Marktvolumen in konkreten Zahlen?Blum: Konkrete Zahlen beziehen sich immer auf einen Rückblick. So lag das Volumen 2012 bei 40,1 Mio. Quadratmetern. Dies ist ein Rückgang von ca. 5 % zum Vorjahr und damit der erste Rückgang seit ein paar Jahren (Quelle: Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme e. V., Stand: 2012).ABZ: Wie unterstützen sie als Industrie die Verarbeiter und die Bauunternehmer hinsichtlich Multipor?Blum: Wir verfügen über einen sehr guten Außendienst, der den Bauunternehmen und den Planern beratend zur Seite steht. Wir bieten die vorhin bereits angesprochenen Schulungen und Seminare an. Nicht zuletzt haben wir unsere technische Hotline und Bauberater, die ebenfalls beraterisch zur Seite stehen.ABZ: Der gestiegene Anspruch an den Wärmeschutz fordert insbesondere bei Altbausanierungen einen sensiblen Umgang mit der Fassade. Wie können WDVS-Anbieter wie Multipor bspw. mit denkmalpflegerischen Aspekten umgehen?Blum: Soll die Fassade erhalten bleiben, haben Sie auch die Möglichkeit, von innen zu dämmen. Im Bereich der mineralischen Innendämmung sind wir der Vorreiter. Denn vor mehr als 15 Jahren haben wir die Innendämmung mit Multipor auf den Markt gebracht und dem System zur vollen Anerkennung verholfen. Unsere Marktführerschaft stellen wir auch immer wieder mit ungewöhnlichen Aktionen unter Beweis. So haben wir erst kürzlich in Finsterwalde live vor der Kamera eine 15 Jahre alte Innendämmung geöffnet ohne zu wissen, wie es dahinter aussieht. Das Ergebnis: das System ist auch nach 15 Jahren absolut fehlerfrei. Das hat auch die TU Dresden in weiterführenden Untersuchungen bestätigt. Ein eindeutiger Beleg dafür, dass unser Systeme funktionieren und wir keine leeren Marketingversprechen abgeben. Das macht uns stolz und wir freuen uns, dass wir ein verlässlicher Partner für alle Planer, Architekten und Baupraktiker sind.

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