20. Fachtagung Abbruch
Jubiläumsveranstaltung mit Rekord-Teilnehmerzahl
von:Burkhard BÜSCHER
BERLIN – Die 20. Fachtagung Abbruch, veranstaltet vom Deutschen Abbruchverband (DA), konnte in ihrem Jubiläumsjahr einen Rekord melden: Über 700 Teilnehmer und 80 Aussteller kamen zu Europas größter Fachtagung für Abbruch und Rückbau in das Hotel InterContinental nach Berlin.
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So freute sich denn auch Johann Ettengruber, Vorstandssprecher des DA, in seiner Begrüßung über die große Resonanz der Veranstaltung. Gerade in den letzten drei Wochen habe es noch einmal einen großen Ansturm auf die Geschäftsstelle wegen der Tagung gegeben. Auch die begleitende Fachausstellung sei mit 80 Ausstellern so groß wie nie, erklärte Ettengruber. "Angesichts dieser Zahlen bei den Ausstellern haben wir uns entschlossen, nicht mehr von einer begleitenden Fachausstellung zu reden, denn die große Vielfalt, die an den Ständen präsentiert wird, kann man getrost als Messe bezeichnen." Seit 1995 findet jedes Jahr im März die Fachtagung in Berlin statt. Die 20. Tagung stelle, so Ettengruber, ein kleines Jubiläum dar. Damit, dass sie sich zu dem jetzigen maßgeblichen Branchentreff entwickeln würde, hätte damals bei ihrem Start niemand gerechnet. In dem Zusammenhang dankte Ettengruber dem Gründer der Veranstaltung, Dr. Dietrich Korth, für sein Engagement. Dieser hatte 2011 die Fachtagung in die Hände des DA übergeben.
Dr. Korth informierte in einem kurzen Rückblick über die Anfänge der Abbruchtagungen. Ausschlaggebend für die Installation einer solchen Veranstaltung sei nach der Wende die große Bereitschaft vieler Fachkollegen aus der ehemaligen DDR gewesen, die neuen Regelungen und Bedingungen der Marktwirtschaft umfassend und aktuell kennen zu lernen. Als erfreulich bezeichnete Korth schon die damalige Zusammenarbeit mit dem Deutschen Abbruchverband, der nicht nur durch Fachreferate, sondern auch durch seine jeweiligen Vorsitzenden stets präsent gewesen sei.
Insgesamt 18 Referate konnten während der Fachtagung gehört werden. Dabei wurden unter anderem die über die neueste Technik, Schadstoffsanierung und Recycling sowie Arbeitsschutz und Unfallverhütung informiert.
Alexander Schürt vom Bundesinstitut für Bau- und Raumforschung, Bonn, erläuterte z. B. in seinem Vortrag "Abbruch und Neubau als Alternative zur energetischen Bestandssanierung" die Vorteile des Ersatzneubaus als Alternative zur energetischen Bestandssanierung. Henrik M. Nonhoff, Leinemann Partner Rechtsanwälte, Düsseldorf, gab Praxistipps zu unvorhergesehenen Schadstoffen beim Abbruch und Johannes Schlenter, Geschäftsführer der H.P. Schlenter GmbH, Aachen, berichtete über Neues aus der RAL Gütegemeinschaft Abbrucharbeiten. Praxisorientierte Informationen über wichtige rechtliche Neuerungen wie der Gründruck der VDI 6210 und spektakuläre Baustellenberichte wie der Rückbau des Ticona Chemiewerkes in Frankfurt gehörten ebenfalls zum Programm. Das Konzept zum Sprengabbruch des AfE-Turmes in Frankfurt – dem bisher europaweit höchsten gesprengten Gebäude – stellte Rainer Melzer vom Planungsbüro für Bauwerksabbruch, Dresden, vor.
Abgerundet wurde die Tagung am Freitag durch den traditionellen Dialogabend in einem nahe liegenden Industriedenkmal, um den persönlichen Kontakt untereinander zu pflegen. Am zweiten Veranstaltungstag erwartete die Teilnehmer eine angeregte Forumsdiskussion zu den Vorträgen vom Vortag sowie Exkursionen zu aktuellen Berliner Abbruchobjekten, darunter u. a. der Abbruch des Kurfürstendamm-Karrees und 'Universitäten-Campus' sowie der Erweiterungsbau der Deutschen Bank.
Ein vom Schwesterverband in England zur Verfügung gestellter Abbruchsimulator war stets dicht umringt, zumal auch Frauen das eine oder andere Mal ihre Geschicklichkeit als Baggerführerin beim Abbruch unter Beweis stellten.
Die 21. Fachtagung Abbruch wird am 6. und 7. März 2015 wieder in Berlin stattfinden.
