Axel-Springe-Zentrale

Nichtbrennbare Glaswolle isoliert Büroneubau

Baustellen
Ein Büroneubau ist auf dem rund 10.000 m² großen "Lindenpark-Gelände" in Berlin-Mitte entstanden. Seit Anfang diesen Jahres bildet er mit einer Gesamtnutzfläche von 52.000 m² die berufliche Heimat für rund 3500 Mitarbeiter der Axel Springer SE. Foto: Marcus Bischoff

Berlin (ABZ). – Seit Anfang diesen Jahres ist er die neue berufliche Heimat für rund 3500 Mitarbeiter der Axel Springer SE: ein 52.000 m² großer Büroneubau in Berlin-Mitte. Damit rückt die Berliner "Axel-Springer-Familie" zusammen, denn bislang waren die Angestellten des Medienkonzerns noch an verschiedenen Standorten in der Hauptstadt ansässig. Entstanden sind moderne Arbeitsplätze, für die ein neuartiges Raumluftkonzept umgesetzt wurde. Der Neubau hat die DGNB-Zertifizierung in Gold erhalten.

Der nach Entwürfen des Architekten Rem Koolhaas errichtete 13-geschossige Neubau prägt das Stadtbild im früheren Berliner Zeitungsviertel. Die Kubusform, eine goldeloxierte Aluminiumelement-Fassade und grau getöntes Glas heben das Gebäude nochmals hervor, so die Architekten. Das Atrium ist 45 m hoch und ein besonderes Highlight.

Um die neue Axel-Springer-Zentrale nicht nur optisch imposant zu gestalten, sondern auch ein nachhaltiges Bürogebäude zu schaffen, haben viele Gewerke zusammengearbeitet – so wie die Mitarbeiter der Caverion Deutschland GmbH, welche die Raumlufttechnik montiert haben. Caverion baute unter anderem Klima- und Lüftungsanlagen mit einer Gesamtleistung von circa 325.000 m³/h ein. Darüber hinaus verantwortete das Gebäudetechnikunternehmen aus München die Montage der Entrauchungsanlage. Um den Energieverbrauch für die Belüftung so gering wie möglich zu halten und die DGNB-Zertifizierung in Gold zu unterstützen, haben die Arbeiter 44 Wärmerückgewinnungssysteme mit Rotationswärmetauschern als Kreislaufverbundsystem installiert. Rund zwei Drittel der Klimakanäle, insgesamt etwa 24.000 m², wurden mit 30 mm starken Lamellenmatten aus nichtbrennbarer Glaswolle der Euroklasse A1 isoliert. "Wir haben hierfür die Climcover Lamella Mat von Isover eingesetzt", sagt Matthias Krause, verantwortlicher Bauleiter bei Prisma Bauisolierung GmbH aus Berlin. Prisma war mit den Isolierungsarbeiten betraut worden. "Die Lamella Mat bietet nicht nur optimalen Wärmeschutz, sondern stellt auch einen hohen Schallschutz sicher", so Krause.

Die Climcover Lamella Mat von Isover ist mit einer dampfbremsenden, hochreißfesten Aluminiumgitterfolie kaschiert. "Diese Aluminiumkaschierung wirkt durch ihre Dicke als Dampfsperre und verhindert eine Tauwasserbildung auf den Lüftungskanälen", teilt Krause mit. "Bei der Verarbeitung haben unsere Mitarbeiter von der 600 mm breiten Matte und den Eigenschaften der Glaswolle profitiert." Das habe vor allem daran gelegen, dass die Glaswolle im Vergleich zu Steinwolle weniger wiegt und das Handling auf der Baustelle dadurch erheblich erleichtert. Auch das Arbeiten über Kopf sei ohne große Anstrengungen möglich. "Gleichzeitig ist die Climcover Lamella Mat äußerst flexibel und eignet sich dadurch ideal für die Verarbeitung auf unregelmäßigen Oberflächen und bei unterschiedlichen Querschnitten", erklärt Krause. Die Mitarbeiter konnten die Lamellenmatten eigenen Angaben zufolge exakt auf das erforderliche Format zuschneiden und anschließend um den Lüftungskanal legen. Anschließend klebten sie die Aluminiumkaschierung an den Fugen und Stößen zusätzlich mit entsprechend geeignetem Klebeband (Coroplast AWX 1530) dampfdicht ab. Mechanisch befestigt wurde die Isolierung gemäß DIN 4140 mit bis zu neun Schweißstiften pro Quadratmeter.

Für ein nachhaltig geplantes und errichtetes Gebäude ist eine gute Raumluft mindestens genauso wichtig wie energetische Aspekte. Die Climcover Lamella Mat ist unter anderem mit dem "Eurofins Indoor Air Comfort"-Zertifikat in Gold bewertet worden, teilt der Hersteller mit. Das Zertifikat beschreibt die Einhaltung aller Grenzwerte in den Verordnungen über emissionsarme Produkte in Belgien, Frankreich (Klasse A+) und Deutschland (AgBB).

Bezüglich der DGNB-Zertifizierung hat Isover eigenen Angaben zufolge eine gesonderte Herstellererklärung über die in der Matte enthaltenen Stoffe bereitgestellt. Bei der Verarbeitung sei zudem darauf verzichtet worden, Sprühkleber zu verwenden.

Das Team um Matthias Krause habe darüber hinaus mit einem weiteren "Trick" dafür gesorgt, dass Emissionen in der Raumluft vermieden werden: "Aus optischen Gründen sollte die Isolierung der Lüftungskanäle eine schwarze Oberfläche haben. Bei in der Branche durchaus üblichen Beschichtungen der Aluminiumkaschierung mit schwarzer Farbe hätte man nicht vollständig ausschließen können, dass flüchtige organische Verbindungen, sogenannte VOCs, von dieser Farbe in die Raumluft abgegeben werden", so Krause.

Deshalb habe man sich dafür entschieden, die isolierten Kanäle vollflächig mit einem schwarzen Glasvlies zu verkleiden. "Dieses Vlies wiegt nur 60 g/m² und wurde mit Schweißstiften und speziellem, schwarzem Wickeldraht an den Lamellenmatten fixiert – da die Schweißstifte einen silberfarbenen Tellerkopf besitzen, wurde auch dieser noch separat mit schwarzem Aluklebeband abgeklebt."

Das neue Verlagsgebäude, in dem unter anderem ein Newsroom und Redaktionsteams von WELT und N24 untergebracht sind, wie modernes und nachhaltiges Bauen zusammen funktionieren können, so die Verantwortlichen.

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