Baumaschinen aus Wildeshausen

Weycor Radlader – in alter Tradition mit neuem Namen

Atlas Weyhausen Bagger und Lader
Atlas Weyhausen-Geschäftsführer Markus Niedermayer. Foto: Oschütz

"Weycor" steht ab sofort auf den neuen Maschinen aus der traditionellen Fertigung der Atlas Weyhausen GmbH in Wildeshausen. Über die Gründe des Namenswechsels und über die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung des norddeutschen Familienunternehmens sprach Rainer Oschütz, Chefredakteur der Allgemeinen Bauzeitung, mit Markus Niedermayer, Geschäftsführer der Atlas Weyhausen GmbH.ABZ: Herr Niedermayer, warum erfolgte die Namensänderung vom Traditionsnamen Atlas zum neuen Markenzeichen Weycor?Niedermayer: Den Namen Atlas tragen seit 50 Jahren Baumaschinen, die in Norddeutschland gefertigt werden. In den 70er Jahren trennten sich die Wege des Familienunternehmens Weyhausen. Unsere Gesellschaft, die heutige Atlas Weyhausen GmbH, erhielt durch einen Vertrag der beiden selbstständigen Unternehmen das Recht, den Namen Atlas 30 Jahre zu nutzen. Um diesen Schritt vorzubereiten, haben wir bereits zur bauma 2013 mit dem neuen Namen "Atlas Weycor" den Übergang zum neuen Markenzeichen geschaffen. Es ist ein Kunstname und setzt sich aus "Wey" nach dem Firmengründer Weyhausen und aus "cor" übersetzt mit Herz zusammen.ABZ: Wird mit dem neuen Namen die Tradition bewahrt?Niedermayer: Auf jeden Fall. Mit der kompletten Umbenennung unserer Radlader-Baureihe in "Weycor" vollziehen wir den zweiten logischen Schritt. Zur kommenden bauma im April 2016 in München stellen wir den größten und stärksten Radlader vor, der bisher in Wildeshausen gefertigt wurde. Spätestens zu diesem Zeitpunkt darf unser neuer Zwei-Kubikmeter-Radlader den traditionsreichen Namen "Atlas" aus den genannten wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht mehr tragen, weil ein ähnliches Produkt unter dem Namen "Atlas" auf den Markt kommt. Damit ist der Zeitpunkt gekommen, dass unsere Maschinen unter dem neuen Slogan "Weycor by Atlas Weyhausen" die Fertigungsstätte verlassen. Wenn man so will, ist das auch ein neues Qualitätssiegel für unsere Erzeugnisse. Um die Tradition des Hauses Atlas zu dokumentieren, haben wir ein Signet geschaffen, das die traditionsreiche Herkunft unserer Maschinen symbolisiert – eine Baggerschaufel hält die Weltkugel. Diese Wortbildmarke ist seit April diesen Jahres wie ein Patent urheberrechtlich eingetragen und damit als Warenzeichen geschützt.ABZ: Wie hat die angestammte Händlerschaft reagiert?Niedermayer: Nur positiv. Mit "Weycor" haben wir einen wichtigen Schritt in die Zukunft getan. Wir müssen ein Markenversprechen für unsere Kunden aufbauen, mit dem wir unter anderem neue Geschäftsfelder erschließen können. Mit einem Markennamen, der uns nicht gehört, ist das kaum möglich. Deshalb ist es für uns eine Chance und gleichzeitig eine Herausforderung uns als "Weycor" auf dem Markt neu zu platzieren. Das haben unsere Händler erkannt. Unter diesem Alleinstellungsmerkmal – ohne den Markennamen Atlas – gelten die markanten Radlader nach wie vor bei den Anwendern im Bauhauptgewerbe, in der Landwirtschaft, im Garten- und Landschafts- bau, beim Materialumschlag sowie im Recyclingbereich als Maschinen mit innovativer und leistungsfähiger Technik. Als Hersteller bleiben wir weiterhin ein zuverlässiger Partner für unsere Händler. Wir setzen als inhabergeführtes, mittelständisches Unternehmen nach wie vor auf Kontinuität, Verlässlichkeit und Innovationskraft. Diesen zur Philosophie eines Familienunternehmens gehörenden Qualitätsanspruch schätzen unsere Händler und Kunden. Auch durch den Unternehmensnamen Atlas Weyhausen GmbH bleibt die Tradition der Firmengründer in Wildeshausen erhalten. Das wird auch dadurch deutlich, dass unsere Maschinen die gleiche Farbe, das gleiche Design und die gleichen Eigenschaften haben wie bisher. Der einzige Unterschied: Auf der Maschine steht jetzt "Weycor" statt "Atlas Weycor". Um es anders zu formulieren, am Ende des Tages müssen wir unsere Kunden mit dem Produkt überzeugen und nicht durch unseren Markennamen.ABZ: Mit neuem Namen "Weycor" auf Erfolgskurs bleiben – welche Ziele haben Sie sich gestellt?Niedermayer: Wir haben kürzlich auf unserem Vertriebsworkshop unsere Ziele für einen kurz-, mittel- und langfristigen Zeitraum definiert. Perspektivisch über 36 Monate gesehen, denken wir über neue Produktgruppen für die Erdbewegung nach. Aktuell wollen wir zur bauma 2016 in München einen neuen großen Radlader der Baureihe AR 200 vorstellen, der 2017 auf den Markt kommt. Ebenso wird es kurz- oder mittelfristig für die Produktlinie im Bereich Verdichtungstechnik Neu- und Weiterentwicklungen geben. Es ist ja bekannt, dass unsere Walzenzüge mit einer soliden Technik ausgestattet sind und auch in puncto Bedienung und Service die Wünsche der Bediener erfüllen. Gleiches gilt auch für die Tandemwalzenzüge. Beide Produktgruppen werden in München dem Fachpublikum vorgestellt. Für alle unsere Erzeugnisse gilt, dass wir als mittelständisches Unternehmen erst mit Innovationen auf den Markt kommen, wenn wir sie erfolgreich platzieren können.ABZ: Atlas Weyhausen ist seit Jahren eine feste Größe im Baumaschinenbereich. Wo sehen Sie die Stärken des mittelständischen Unternehmens?Niedermayer: Z. B. können wir als solider Mittelständler anders als Großunternehmen schnell und flexibel auf Marktveränderungen reagieren. Außerdem sehe ich uns auf der Innovationsseite gut aufgestellt. Wenn es in den vergangenen Jahren um technische Neuerungen ging, so waren wir immer ganz vorn dabei. Definitiv auch dann, wenn man die Performance der Geräte im direkten Vergleich sieht. Dazu gehört auch die Strategie unseres Hauses, dass wir nur Premium-Komponenten verbauen. Damit hat der Kunde die Werthaltigkeit und gleichzeitig die Sicherheit noch nach Jahren eine leistungsfähige Maschine zu besitzen. Gerade deshalb erzielen Radlader aus Wildeshausen auch einen hohen Wiederverkaufswert. Als eine weitere Stärke sehe ich unsere alteingesessene, regionale Händlerschaft und damit den engen Kontakt zu den Kunden, der dadurch gepflegt wird.

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"Weycor" steht jetzt auf den Radladern aus der traditionsreichen Fertigungsstätte Atlas Weyhausen in Wildeshausen. Foto:Weycor

ABZ: Gibt es technische Details, die Radlader aus Wildeshausen von vergleichbaren Maschinen anderer Hersteller unterscheiden?Niedermayer: Als Beispiel möchte ich unsere Start/Stop-Automatik erwähnen. Ich glaube, wir sind die einzigen Hersteller, die dieses anwenderfreundliche Detail anbieten. Unsere Radlader haben außerdem die meisten PS unter den vergleichbaren Maschinen und können somit schnell und sicher im Straßenverkehr umgesetzt werden. Außerdem gelten wir als Full-Liner bei den kompakten Maschinen – eine Referenz, die nicht jeder Hersteller aufweisen kann.ABZ: Welche Rolle spielt Atlas Weyhausen auf den verschiedenen Märkten?Niedermayer: Wir sind weltweit vertreten, teilweise auch im OEM-Bereich. Z. B. in Nordamerika und Kanada. Dort werden die Radlader aus Weyhausen von Takeuchi und unsere Walzen von Hyundai vertrieben. Wir sind dort sehr erfolgreich und können große Zuwächse verzeichnen, was natürlich auch dem Dollar-Eurokurs geschuldet ist. Dagegen bleibt der südamerikanische Markt für Baumaschinen sehr kritisch. Das gilt ebenso für Russland. Leider sind wir dort der Sanktionspolitik ausgeliefert. Es hilft doch nichts, wenn die europäischen Staaten und ihre Partner Sanktionen gegen Russland verhängen. Hersteller aus Staaten, die sich nicht daran beteiligen, reiben sich die Hände und werden künftig die Lücken, die jetzt auf diesem Markt entstanden sind, schließen. Für uns ist damit ein wichtiger Markt zusammengebrochen. Schlechte Nachrichten kommen auch aus Frankreich. Dort ist der Absatz für uns um die Hälfte zurückgegangen. Insgesamt kann ich einschätzen, dass die Atlas Weyhausen GmbH in diesem Jahr Verluste auf den genannten Märkten durch die Geschäfte in Nordamerika und Kanada ausgleichen konnte.ABZ: Welche Rolle spielt der deutsche Markt?Niedermayer: Der deutsche Markt ist für uns nach wie vor der Kernmarkt. Im ersten Halbjahr haben wir Marktanteile dazu gewonnen. Leider zeichnet sich gegenwärtig eine verhaltene Entwicklung ab. Ich hoffe auf das kommende bauma-Jahr und damit unter anderem auch auf die dringen-den Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen im Lande, die natürlich auch Investitionen in Baumaschinen nötig machen. Davon werden wir sicherlich profitieren.

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