Bei Erstellung einer Baustellenstrecke

Wendigkeit und Dosiergenauigkeit ideal gepaart

von:

Rainer WIEGMANN

Heißasphalt Straßenbautechnik
Für die vorbereitenden Reinigungsmaßnahmen und das Aufbringen des Bindemittels setze die Firma Tell-Bau einen Unimog U300 ein, der mit Kehrbesen und Vorspritz-Gerät BSM-P 2.500 ausgestattet war. Fotos: Tell-Bau

HAMBURG – Auf dem Gelände des Berufsfach- und Fachoberschul-Zentrums in Hamburg-Wilhelmsburg stand die Tell Bau GmbH aus Norden kürzlich vor der Herausforderung, eine mit einer Heißasphaltdeckschicht zu versiegelnde Baustellenstrecke herzustellen. Die vielen kleinen verwinkelten Straßen und Parkbuchten der insgesamt ca. 4500 m² großen Oberfläche des Schulzentrums ließen überhaupt kein kontinuierliches Einbauen von Heißasphalt zu.

Vorbereitend hierfür musste die vorhandene Binderschicht zuerst mittels Kehrbesen einwandfrei von Staub und Laub gereinigt werden. Um einen idealen Schichtenverbund zwischen der Deckschicht und der darunter liegenden Binderschicht zu erzielen, wurde anschließend die Oberfläche gleichmäßig mit C60 Bindemittel genau dosiert vorgespritzt. Dies erfolgte mit einem Aufsatz-Spritzgerät Typ Schäfer BSM-P 2.500. Hierbei sorgte die geschwindigkeitsabhängige Steuerung "Easy-Control" des Spritzgerätes für eine exakte, konstante Bindemitteldosierung entsprechend den M-SNAR-Richtlinien. Gerade die o. a. Baustellensituation verlangte immer wieder wechselnde Arbeitsgeschwindigkeiten, wodurch ohne eine solche Steuerelektronik die Bindemitteldosierung kaum konstant hätte gehalten werden können.

Für beide vorgenannten Arbeitsgänge setzte die Firma Tell-Bau einen Unimog U300 ein, der mit Kehrbesen und Vorspritz-Gerät BSM-P 2.500 ausgestattet war. Auf Grund seines sehr kurzen Radstandes ist dieser Unimog prädestiniert dafür, selbst unter räumlich eingeschränkten Verhältnissen zielgenau zu manövrieren.

Das Schäfer-Vorspritzgerät BSM-P 2.500 ist mit einer Easy-Control-Bildschirmsteuerung im Führerhaus ausgestattet, die alle wichtigen Daten des Arbeitsvorganges anzeigt. Diese können vor und während des Anspritzens eingegeben bzw. verändert werden. Bei Verwendung eines Variomatik-Spritzbalkens können die Balkenteile auch separat angesteuert werden. Dank einer elektronischen Druckmessung und Wegstreckenerfassung sowie einer berührungslosen Fahrgeschwindigkeitsmessung erfolgt die Spritzdruckregelung vollautomatisch. Somit ist eine gleichmäßige Bindemitteldosierung auch bei wechselnder Fahrgeschwindigkeit jederzeit garantiert.

Eine weitere Herausforderung an die Einbaukolonne stellten die vielen seitlichen Zufahrten zu den einzelnen Gebäudetrakten dieses Ausbildungszentrums dar. Diese mussten individuell vorbehandelt werden: Nach Einbau der Deckschicht bei diesen Einfahrten musste deren Abschluss jeweils mit einer dauerhaft dichten Naht versehen werden, da es sich hier um einen klassischen Einbau "Heiß an Kalt" handelte. Auch dieses Verfahren wird explizit in dem M SNAR "Merkblatt für Schichtenverbund, Nähte, Anschlüsse und Randausbildung von Verkehrsflächen aus Asphalt" beschrieben.

Für diese Nahtbehandlung setzte Tell-Bau einen Schäfer Fugenvergusskocher Typ LS 500 F mit Tandemachse und Selbstfahrantrieb ein. Dieses Gerät ist zusätzlich ausgestattet mit einem Mehrfachspritzkopf mit drei pneumatisch zu betätigenden Spritzdüsen.

Diese Spritzdüsen können manuell jeweils einzeln zu- oder abgeschaltet werden, wodurch z. B. die Außenflanken einer Straßendecke bis auf ca. 40 cm Breite angespritzt und versiegelt werden können. Gleichzeitig werden alle Leitungen im Heißbitumenkreislauf elektrisch beheizt, um sicherzustellen, dass keinerlei Rückstände darin einen kontinuierlichen Zulauf zu den Spritzdüsen blockieren könnten.

In diesem speziellen Einsatzfall wurde mit nur einer Düse gearbeitet, um zielgerichtet die "Heiß-an-Kalt-Naht" mit 170 °C heißem PmB200 anzuspritzen. Bei dieser Temperatur hat das Heißbitumen die richtige Viskosität, um mit optimalem Spritzbild auf die "Heiß-an-Kalt-Naht" aufgetragen zu werden.

Auch hier spielte – wie beim Vorspritzen – erneut die Baugröße und Wendigkeit des anspritzenden Gerätes eine entscheidende Rolle: dank der Anhänger-Konfiguration und seines Selbstfahrantriebes dieses Vergusskochers konnte das Nahtanspritzgerät je nach Bedarf immer passend positioniert und verfahren werden – selbst in einer Position von 90° zum Straßenverlauf. Somit konnte gewährleistet werden, dass grundsätzlich parallel zur Nahtflanke verfahren und dadurch genau dosiert angespritzt werden konnte. Alternativ kann dieser Kocher jederzeit als normales Fugenvergussgerät verwendet werden.

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