BG Bau

Passende Beleuchtungsstärken verwenden

Berlin (ABZ). – Gerade in den Monaten, in denen es draußen schnell dunkel wird, müssen sich Baustellen in Sachen Beleuchtung ausreichend ausstatten. Nicht nur das Fortschreiten der Bautätigkeit, sondern auch die Sicherheit der Mitarbeiter stehen dabei besonders im Fokus.

Künstliches Licht ist die ideale Lösung, wenn durch das Tageslicht keine ausreichende Beleuchtung der Arbeitsumgebung mehr gewährleistet werden kann. Besteht eine unzureichende Ausleuchtung, sind Mitarbeiter maßgeblich Gefährdungen ausgesetzt. Besonders häufig kann es dann zu Stolper-, Rutsch- und Sturzunfällen sowie Fehlbelastungen der Augen kommen, wie die BG BAU (Berufsgenossenschaft Bau) bestätigt. Sie empfiehlt zugleich eine Reihe von passenden Schutzmaßnahmen, welche je nach Situation vor Ort angewendet werden sollten. Unterschieden werden dabei drei Aspekte einer sicheren Beleuchtung: Die Beleuchtungsstärke, die Auswahl der Lampen und die Anordnung der Leuchten.

Bei der Berechnung der passenden Beleuchtungsstärken spielt die Arbeitstätigkeit eine entscheidende Rolle. Laut der Arbeitsstättenverordnung (ASR A3.4) muss die Allgemeinbeleuchtung mindestens durch eine Beleuchtungsstärke von 20 Lux gesichert werden. Steigen die Anforderungen an die Augen durch bspw. filigrane Arbeiten, so erhöhen sich auch die Vorgaben an die Beleuchtungsstärke.

Tabelle 1 und 2 weisen auf die Richtwerte der Beleuchtungsstärken je nach Baustellenart und Tätigkeit des Arbeiters hin. Die Allgemeinbeleuchtung beschreibt dabei die Ausleuchtung eines gesamten Gebietes, während die gerichtete Beleuchtung einzelne Arbeitsbereiche hervorheben kann.

Obwohl die künstliche Beleuchtung einen wesentlichen Part zur Sicherheit auf Baustellen beiträgt, kann sie mit dem natürlichen Licht nicht mithalten. So können etwa Baustrahler "nur" einige 100 Lux erreichen, während das natürliche Licht bei guten Wetterbedingungen um die 100.000 Lux hervorbringt. Gleichzeitig spielt auch die Grundfläche eine entscheidende Rolle bei der passenden Beleuchtung. Bei einer größeren Fläche werden grundsätzlich mehr Leuchten benötigt.

Dennoch muss beachtet werden, dass nicht die reine Quadratmeterzahl entscheidend für die Leuchtenanzahl ist. Befinden sich Einbauten wie Wände oder Gerüste auf dem Baustellengelände, so sollte die Grundfläche in Teilbereiche untergliedert und dementsprechend beleuchtet werden.

Welche Lampen erfüllen diese Vorgaben bestmöglich? Allgemein empfehlen sich Leuchten, die eine breitstrahlende und asymmetrische Lichtstrahlung bewirken und Räume somit gleichmäßig ausleuchten. Für Großflächen eignen sich besonders Hochdrucklampen mit kräftigen Lichtleistungen wie z. B. Strahler. In kleineren Umgebungen eignen sich hingegen vor allem Halogen- oder Leuchtstofflampen.

Insgesamt muss darauf geachtet werden, dass die Lampen und Leuchten keine Behinderung anderer Sicherheitsmaßnahmen wie Beschilderungen darstellen, indem diese bspw. überblendet werden. Auch für die Anordnung der Lampen gibt es Richtlinien, die die Arbeit auf Baustellen durch beste Sichtverhältnisse einfacher und sicherer gestalten. Zum Einen hilft es, Leuchten höher gelegen anzubringen, um eine gleichmäßige Beleuchtung sicherzustellen und Blendungen zu vermeiden. Zum Anderen ist es oft sinnvoller, seine finanziellen Mittel in mehrere kleinere Leuchten mit geringerer Leistung als in wenige Leuchten mit hoher Leistung zu investieren. Da die meisten Baustellen durch Barrieren aufgeteilt sind, können so alle Teilräume optimal beleuchtet werden. Darüber hinaus sollten Gefahrenstellen und Zonen zusätzlich mit einer höheren Beleuchtungsstärke ausgeleuchtet werden. Gerade dort, wo die Verkehrswege von Fußgängern und Baustellenfahrzeugen aufeinandertreffen, kann so Gefahrenpotenzial minimiert werden.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die richtige künstliche Baustellenbeleuchtung von immensem Wert für die Sicherheit der Mitarbeiter und einen kontinuierlichen Arbeitsfluss ist. Durch ein paar einfache Regeln ist es möglich, als Arbeitgeber BG Bau konform zu agieren und damit Un- oder Ausfälle zu minimieren. Besonders die Beleuchtungsstärke, eine gleichmäßige Lichtverteilung und die Ausweisung von Gefahrenzonen durch Sicherheitsbeleuchtung sollten dabei abhängig von der Baustelle und den Tätigkeiten der Mitarbeiter ordnungsgemäß angepasst werden.

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