Ebensfeld–Erfurt

ICE-Neubaustrecke bleibt im Zeitplan

RÖDENTAL (dpa). - Die Bauarbeiten für die ICE-Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt liegen im Plan. "Die ersten Züge zwischen Nürnberg und Leipzig werden pünktlich am 8. Dezember 2017 fahren", versprach Gesamtprojektleiter Olaf Drescher bei einem Baustellenbesuch von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in Rödental (Landkreis Coburg). Dort "fressen" sich zurzeit gigantische Maschinen von beiden Seiten durch den Reitersberg. Der Durchschlag für den knapp 3000 Meter langen Tunnel ist für Frühjahr 2011 geplant.

Insgesamt werden auf dem 107 Kilometer langen Abschnitt durch den Thüringer Wald 22 Tunnel und 27 Talbrücken errichtet. Auch der harte Winter kann die Spezialisten nicht aufhalten. Bei gleichmäßigen zwölf Grad über Null wird im Tunnel rund um die Uhr gearbeitet, erläutert Oleg Sorkin, der den Baufortschritt überwacht.

"So teure Maschinen dürfen nicht stillstehen." Bis zu fünf Sprengungen pro Tag und Seite brechen jeweils rund einen Meter tief Gestein aus dem Berg, das von überdimensionalen Kippern auf eine Deponie in der Nähe Südportals abgelagert wird. Auf 526.000 Kubikmeter werden sich die Ausbruchmassen summieren. Bis zu sieben Meter pro Tag arbeiten sich die Bagger voran. "Die Maschinen sind so kräftig, die können sich regelrecht durch das Gebirge fressen", erläutert Sorkin. Der Tunnelquerschnitt beträgt 177 Quadratmeter. Stück für Stück wird die Tunnelröhre mit Beton ausgespritzt, damit die Arbeiter nicht durch lose Gesteinsmassen gefährdet werden.

Auf der fünf Milliarden Euro teuren Neu- und Ausbaustrecke Nürnberg–Erfurt sollen von Dezember 2017 an rund 40 ICE und doppelt so viele Güterzüge pro Tag fahren. Wegen der Güterzüge beträgt die maximale Steigung zwölf Meter pro Kilometer. Um die jeweils 400 Meter Höhenunterschied zwischen dem Maintal und dem Erfurter Becken sowie dem höchsten Punkt bei Masserberg im Landkreis Hildburghausen zu überwinden, geht es auf einer Streckenlänge von jeweils 50 Kilometern fast nur bergauf.

Bei seinem Besuch hob Herrmann die europäische Bedeutung der Strecke hervor. Zusammen mit dem Brenner-Basistunnel sollen die Neubauabschnitte Ebensfeld–Erfurt und Erfurt–Leipzig/Halle die Verbindung zwischen Berlin und Rom wesentlich beschleunigen. Um mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene bringen zu können, müsse auf bayerischer Seite auch das Nadelöhr zwischen München und Rosenheim ausgebaut werden, betonte Herrmann.

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