Fester Boden für Porsche

Untergrund für Standortausbau geschaffen

Bodenstabilisierer Erdbau und Grundbau
Bodenstabilisierung im Stehr-System. Foto: Stehr

LEIPZIG (ABZ). - Leipzig ist neben dem Stammwerk in Stuttgart die zweite eigene Fertigungsstätte von Porsche. Hier werden inzwischen fast zwei Drittel aller Neuwagen gebaut. So rollten im vergangenen Jahr rund 107.000 Fahrzeuge in Leipzig vom Band: knapp 82.000 Cayenne, 24 800 Panamera und die ersten 312 Macan. Von letzterem sollen künftig 50.000 Stk. pro Jahr hergestellt werden. Porsche hatte erst im Februar dieses Jahres seine neue Fabrik für den kleinen Geländewagen Macan in Leipzig offiziell eingeweiht. Der Neubau kostete ebenfalls rund 500 Mio. Euro und war das bisher größte Bauvorhaben in der Geschichte des Sportwagenherstellers. Die Fläche des 2002 eröffneten Porsche-Standorts wuchs von 76.000 auf 259.000 m², die Zahl der Mitarbeiter von 1000 auf 2500. Im Zuge des Werksausbaus soll die Zahl der Ausbildungsplätze in Leipzig in diesem Jahr verdreifacht werden. Die Tiefbauarbeiten wurden von dem sächsischen Unternehmen Süß GmbH aus Taucha durchgeführt. Bei diesem Bauvorhaben wurde der Untergrund mit der Bodenstabilisierungsfräse SBF 24/6 'staubfrei' befestigt.

Für den weiteren Ausbau des Standortes investiert Porsche nochmals 500 Mio. Euro. Dafür entstehen im Norden Leipzigs zusätzliche Hallen für Montage, Lackiererei und Karosseriebau, um ab 2016 die Fahrzeugreihe Panamera fast komplett in Leipzig herzustellen. Die Tiefbauarbeiten werden wiederum von der Fa. Süß ausgeführt. Da der Boden – wie auch bei den vorherigen Baumaßnahmen – nicht tragfähig ist, muss dieser mit hydraulisch wirkendem Bindemittel verfestigt werden. Auch hier wurde wieder das Stehr-System vorgeschrieben. Um die Arbeiten termingerecht durchzuführen, entschied man sich bei Süß für eine weitere Kombination von Stehr und zwar diesmal für die neue SBF 24/8 – angebaut an einen Fendt 939. In die Kombination Stehr-Fräse SBF 24/2 für Zugfahrzeuge bis 600 PS und aufgebauten 8,5 m³ Streubehälter ließ man bei Stehr all die Erfahrung einfließen, die man in der Vergangenheit als Pionier auf diesem Gebiet gesammelt hat. Das Volumen des Streubehälters ist so ausgelegt, dass er 1/3 des Volumens eines Silofahrzeuges fasst.

Kalk oder Zement sind als Bindemittel effektiv, jedoch auch sehr aggressiv. Dies macht Bodenstabilisierung in der Nähe von Wohngebieten, Straßenverkehr, parkenden Autos und Flugplätzen oftmals unmöglich. Dies gilt insbesondere bei windigem Wetter. Bei der Stehr- Erfindung wird das Bindemittel in einen geschlossenen Mischraum dosiert, über eine sich selbstreinigende Zellenradschleuse ausgestreut und in dem ebenfalls komplett geschlossenen Mischraum gemischt. Dies erfolgt nahezu komplett staubfrei. Ermöglicht wird das dadurch, weil der Rotor komplett aus dem geschlossenen Gehäuse in die Tiefe von 500mm verstellt werden kann. Diese Stehr-Erfindung, für die ein weltweites Patent angemeldet wurde, ist nach Unternehmensaussage einmalig auf dem Markt. Keine selbstfahrende oder Anbaufräse weltweit könne mit solch einem wirkungsvollen, innovativen System konkurrieren. Ein separates, kostenintensives Streufahrzeug werde nicht mehr benötigt. Die enorme Verschmutzung der Maschinen und der Umgebung entfalle. Mit einer aufgebauten Schneckenpumpe, die bis zu 60.000 l/h fördern kann, lässt sich Wasser oder Emulsionen direkt in den Mischraum einspritzen. Mit der Stehr-Fräse können Altasphaltbeläge in einem Übergang gefräst, gebrochen und gemischt werden. Und das ist durch das staubfreie System sogar innerorts möglich.

Als Option steht der von Stehr und dem Elektronik-Partner Procon entwickelte Bordcomputer zur Verfügung. Mit diesem lässt sich die Streumenge oder die Wasserzugabe exakt genau, flächen- und volumenmäßig einstellen. Die Streumengendosierung erfolgt über ein hydraulisch angetriebenes, sich selbstreinigendes Zellenrad aus einem speziellen PU-Kunststoff. Die Ausstreumenge lässt sich parallel zur Fahrgeschwindigkeit anpassen. Somit kann die Austragmenge pro m² eingegeben und dadurch genau dosiert aufgebracht werden. Als Zusatzoption steht ein Datenspeicher zur Verfügung der den Arbeitsablauf der letzten 20 Tage dokumentiert. Hier können der Auftrag, der Kunde, der Sollwert, die Ausbringmenge, die tatsächliche Menge, die gestreute Fläche, die Arbeitszeit, die Frästiefe, das Datum und Kommentare zeitgenau gespeichert und über eine Datentelemetrie auf den Betriebscomputer übertragen werden.

Die Streubreiten von 0,6, 1,2 oder 2,4 m werden ebenso wie sämtliche anderen Funktionen von der Kabine des Trägergerätes aus elektronisch gesteuert. Die Einstellungen werden optisch auf einem Bildschirm dargestellt. Auf dem Dach des Streuers ist ein Domdeckel angebracht. Durch diesen kann eine Befüllung direkt vom Silo, mit einer Förderschnecke, Big-Bags oder über eine Einblasvorrichtung erfolgen. Elektronische Sensoren geben ein Signal, um den Füllstand optisch und akustisch anzuzeigen.

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