Fuß- und Fahrwege anlegen

Mit der ZTV-Wegebau auf sicherer Seite

Aus einer Hand: Beim GaLaBau-System von Ceresit sind alle Komponenten exakt aufeinander abgestimmt. Das erhält die Funktionalität und Ästhetik von Pflasterdecken langjährig. Fotos: Ceresit Bautechnik

Düsseldorf (ABZ). – Bereits vor Jahrtausenden erstellten die Menschen befestigte Straßen und Plätze – in erster Linie, um ihre Waren schneller und sicherer transportieren zu können. Heute ist der Bestand von solch historischen Flächen Beleg für die extreme Dauerhaftigkeit von Bauweisen, die schon damals angewandt wurden.

Ob öffentliche Straßen und Plätze oder private Wege, Einfahrten und Terrassen: Die Wahl der Bauweise bestimmt, wie dauerhaft und funktional eine Fläche ist. Wichtigstes Kriterium bei der Planung von Fuß- und Fahrwegen ist daher jeweils deren gewünschte Nutzung und damit einhergehend die zu erwartende Belastung.

Gerade für den privaten Bereich hat sich in den letzten Jahren die gebundene Bauweise als Lösung etabliert. Sie war lange nicht durch Richtlinien erfasst und stellte eine ungeregelte Einzellösung dar, bis die Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau FLL mit der ZTV-Wegebau 2013 ein Regelwerk veröffentlichte, das neben der ungebundenen Bauweise auch technische Vorgaben für gebundene Pflasterdecken und Plattenbeläge macht und die DIN 18318 dadurch sinnvoll ergänzt.

Die ZTV-Wegebau, "Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen für den Bau von Wegen und Plätzen außerhalb von Flächen des Straßenverkehrs", bietet Garten- und Landschaftsbauern mehr Sicherheit bei ihren Arbeiten. Sie liefert zum Beispiel Antworten, wenn es um die zu verwendenden Baustoffe oder die Dicke des Oberbaus geht.

Die ZTV-Wegebau unternimmt eine Einteilung in drei unterschiedliche Nutzungsklassen: N1 beschreibt begehbare, aber nicht mit KFZ befahrbare Flächenbefestigungen wie Terrassen oder Gartenwege im Hausgarten. N2 umfasst befahrbare Flächen für Fahrzeuge mit bis zu 3,5 t – also Garagenzufahrten oder Pkw-Stellplätze. Die in N3 kategorisierten Flächen werden dagegen gelegentlich mit Fahrzeugen mit bis zu 20 t befahren. Es handelt sich z. B. um Feuerwehrzufahrten.

Unabhängig von der Nutzungsklasse, sollte der Aufbau einer jeden Fläche hinsichtlich deren Tragfähigkeit so bemessen sein, dass diese die zu erwartenden Verkehrslasten nach der ZTV-Wegebau aufnehmen kann. Ist bereits die bei der Planung definierte Beanspruchungsklasse N1, N2 oder N3 falsch, kann der Unterbau später absacken – und das führt auch zu Abrissen an den Fugenflanken.

Die ZTV-Wegebau beschreibt deshalb vier verschiedene Grundbauweisen, die je nach späterer Nutzungsklasse ihre Berechtigung haben. Für N1 ausreichend ist bereits die Mischbauweise, bei der Tragschicht und Bettung ungebunden und allein die Fugen gebunden sind. Werden Beanspruchungen der Klasse N2 erwartet, bietet sich eine Mischbauweise mit ungebundener Tragschicht, allerdings mit gebundener Bettung und gebundenen Fugen an. Am sichersten ist die vollgebundene Bauweise, die auch Belastungen der Klasse N3 standhält. Bei ihr sind alle Komponenten des Aufbaus gebunden. Eine komplett ungebundene Bauweise ergänzt die Grundbauweisen der ZTV-Wegebau, ist jedoch selten.

Die Basis ist stets der Unterbau. Eine gebundene, drainfähige Variante erweist sich zu allen Bauweisen kompatibel und ist daher auch gut für alle drei Nutzungsklassen der ZTV-Wegebau geeignet. Hierbei wird zunächst ein Drain-Bettungsmörtel mit sauberem und kaltem Wasser sorgfältig erdfeucht angemischt, bevor er auf einer Tragschicht aus Drainagebeton oder alternativ einer Splitt-/Kiesschüttung, die vorab mit einem wasserdurchlässigen Bindemittel verdichtet wurde, aufgebracht und abgezogen wird. Die richtige Konsistenz hat der Mörtel erreicht, wenn er beim Zusammendrücken als Kugel im Verbund bleibt.

Eine Haftbrücke lässt sich im Anschluss mit einer Kontaktschlämme erstellen. Platten oder Pflastersteine werden damit rückseitig eingestrichen oder unterseitig in die Schlämme eingetaucht. So können Garten- und Landschaftsbauer sie mit dem Hammer gleichmäßig in den Bettungsmörtel einschlagen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Zwischenräume nicht durch die Kontaktschlämme verstopft werden und drainfähig bleiben.

Ist der Unterbau hergestellt, stellt die Verfugung den letzten Schritt hin zu einem dauerhaft schönen und langlebigen Fuß- und Fahrweg dar. Ob Pflasterflächen aus Naturstein, Keramik oder Betonwerkstein: Im privaten Bereich gelten vor allem gebundene Fugen als modern, da sie weniger anfällig für Auswaschungen und Moosbefall sind. Zudem sind die Pflasterflächen damit auf Dauer stabiler.

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Ob ungebundene oder gebundene Bauweise: Mit dem GaLaBau-Sortiment vereinfacht Ceresit das Anlegen von Fuß- und Fahrwegen. Die Empfehlung der Henkel-Marke richtet sich jeweils nach der ZTV-Wegebau.

Ob die gebundenen Fugen drainfähig oder wasserundurchlässig sein sollen, hängt wiederum von der abzusehenden Nutzung nach der ZTV-Wegebau ab. Oft ist in diesem Zusammenhang mittlerweile ausschlaggebend, dass viele Gemeinden die Versiegelung von Pflasterflächen untersagen, um den natürlichen Wasserkreislauf nicht zu stören. Im Hausgarten erfreuen sich daher gebundene Fugen in drainfähiger Ausführung wachsender Beliebtheit.

Vor der Verfugung ist im Übrigen zu beachten, dass die ZTV-Wegebau für jede Bauweise und Nutzungsklasse Fugenbreiten vorgibt, die einzuhalten sind. Bei der ungebundenen Bauweise z. B. beträgt der Mindestabstand bei Nutzungskategorie N1 1 mm, bei N3 bereits 3 mm.

Im Zusammenspiel mit dem Unterbau gilt dann folgende Faustregel: Die Drainfähigkeit der Konstruktion muss von oben nach unten hin zunehmen, damit es nicht zu einer Stauung des eingedrungenen Wassers kommt. Die DIN 18130 ordnet die Wasserdurchlässigkeit in die drei Kategorien "sehr stark durchlässig", "durchlässig" und "sehr schwach durchlässig" ein. Profis berechnen den zuzuordnenden Wert nach der Formel "Wassermenge/Fläche x Zeit"; die Permeabilität, also die Wasserdurchlässigkeit eines Stoffes, wird mit dem Wert kf in Metern pro Sekunde angegeben.

Mit ihrem GaLaBau-System folgt die Ceresit Bautechnik der ZTV-Wegebau. Sie empfiehlt eine gebundene, drainfähige Variante, die zu allen Bauweisen kompatibel und daher auch für alle drei Nutzungsklassen geeignet ist.

Ihr Unterbau besteht aus:

  • CK 181 Drain-Bettungsmörtel FF
  • CK 182 Bindemittel für Drain-Bettungsmörtel
  • CK 190 Kontaktschlämme

Die drainfähige Verfugung ist möglich mit:

  • CK 415 Epoxi-Drainpflasterfuge HF
  • CK 420 PU-Drainpflasterfuge 1K
  • CK 430 Drainpflasterfuge 1K

Für die wasserundurchlässige Verfugung stehen zur Verfügung:

  • CK 510 Epoxi-Fuge "Pflasterfest"
  • CK 520 ZEM-Pflasterfuge 3-30.

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