Grundstein gelegt

Generalunternehmer startet Amtsbau

Esslingen (ABZ). – Der Bau des neuen Landratsamts-Gebäudes in den Esslinger Pulverwiesen geht zügig voran, wie der Generalunternehmer Züblin vor Kurzem bekannt gab. Bei der Grundsteinlegung haben Landrat Heinz Eininger sowie Vertreter des Bauunternehmens und der Stadt Esslingen eine Zeitkapsel mit zeitgeschichtlichen Dokumenten in den Grundstein eingelassen.
Baustellen
Landrat Heinz Eininger, Züblin-Vorstandsmitglied Stephan von der Heyde und Esslingens Erster Bürgermeister Ingo Rus (v. l.) legen die Zeitkapsel in den Grundstein. Foto: Landkreis Esslingen/Andrea Wangner

"Mit dem Neubau wird ein Meilenstein in der Neuordnung der Kreisverwaltung gesetzt, der Kreistag hat mit seinen Beschlüssen sehr weitsichtige Entscheidungen dafür getroffen", sagte Landrat Heinz Eininger bei der Feier zur Grundsteinlegung für das neue Landratsamt in den Pulverwiesen.

Nach einem Planungsprozess von knapp zwölf Jahren und der Abwägung aller entscheidungsrelevanten Fakten traf das Gremium laut Züblin zwei Grundsatzentscheidungen: Erstens ist das Landratsamt künftig – neben den bestehenden Außenstellen in Filderstadt, Nürtingen und Kirchheim – auf zwei Standorte aufgeteilt. Dazu wurde das ehemalige Kreiskrankenhaus in Plochingen saniert und mit dem Bau eines modernen und nachhaltigen Verwaltungsgebäudes zu einem Standort mit 500 Mitarbeitenden ergänzt.

Zweitens ist das Gebäude in den Pulverwiesen inzwischen abgerissen worden, an dessen Stelle entsteht ein nachhaltiger Verwaltungsneubau mit rund 675 Arbeitsplätzen.

"In der Gesamtbetrachtung war ein Neubau im Vergleich zum Erhalt, der Sanierung und Erweiterung des Bestandsgebäudes günstiger", erläutert Eininger die Kreistagsbeschlüsse. Mit den errechneten Baukosten in Höhe von 3990 Euro pro Quadratmeter Bruttogrundfläche liege der Neubau in den Pulverwiesen deutlich unter den Baukosten vergleichbarer Projekte.

"Wir verwirklichen ein äußerst wirtschaftliches Bauprojekt, das höchste Ansprüche an Ästhetik, Nachhaltigkeit und Qualität erfüllt." In der Zeitkapsel sind laut Eininger zeitgeschichtliche Dokumente verpackt, die Generationen in ferner Zukunft Aufschluss über die Beweggründe zum Bau, zum Gebäude selbst sowie auch zum gegenwärtigen gesellschaftlichen Leben geben.

Gut gefüllte Zeitkapsel

Neben den Beschlüssen des Kreistags, Plänen zum Bauprojekt, Informationen zur Bietergemeinschaft und Presseberichterstattungen sowie einer Tageszeitung sollen in der Zeitkapsel auch ein ausgemustertes Mobiltelefon des Landrats, aktuelle Münzen und eine Urkunde liegen. Darauf sind die derzeitigen Inhaber von Regierungsämtern in Bund und Land ebenso vermerkt wie auf kommunaler Ebene.

Zudem ist "nach alter Sitte festgehalten", wie viel derzeit ein Zentner Weizen kostet (12 Euro) sowie ein Hektoliter guter Esslinger Wein: 800 Euro.

"Der Neubau des Landratsamts Esslingen setzt Maßstäbe für kreislaufgerechtes Bauen. Als Ed. Züblin AG freuen wir uns, dieses tolle Pilotprojekt für den Landkreis Esslingen federführend planen und schlüsselfertig umsetzen zu können. Es bietet uns die Chance, unsere Kompetenz im ressourcenschonenden und nachhaltigen Bauen in vielen Facetten unter Beweis zu stellen", sagte Züblin-Vorstandsmitglied Stephan von Heyde. Für Züblin als Generalunternehmen ist der Neubau des Landratsamts Esslingen von morgen. Das gesamte Bauprojekt folgt einem Konzept zum zirkulären Bauen: Beim Rückbau des Bestandsgebäudes sind die gewonnenen Materialien systematisch getrennt und zu mehr als 90 Prozent zur Wiederverwertung in den Baukreislauf zurückgeführt worden.

Für den Neubau werden nun gezielt Recycling-Baustoffe wie ressourcenschonender Beton (R-Beton) eingesetzt; es wird einen materialökologischen Bauteil-Katalog und ein Rückbau-Konzept geben. Mit Photovoltaik-Anlage, Neckarwasser gespeister Wärmepumpe und Cradle-to-Cradle zertifizierten Bauteilen wird das neue Landratsamt den KfW-Effizienzhaus-Standard 40 und die Kriterien für ein Gold-Zertifikat der DGNB erfüllen. Auch die Errichtung des Gebäudes genügt hohen Nachhaltigkeitsansprüchen: Züblin hat von der DGNB bereits das Vorzertifikat Nachhaltige Baustelle erhalten. "Durch den gesamten Planungsprozess vom Wettbewerb bis zur Detailplanung standen die Menschen, die das Gebäude über viele Jahrzehnte nutzen werden, für uns im Mittelpunkt aller Überlegungen", sagte Reiner Hahn, der Geschäftsführer von BFK architekten. Durch die Wahl der liegenden Acht als Grundform mit einem zentralen Knotenpunkt bieten das Gebäude einen Ort, der Mitarbeitende und Besucher freundlich empfängt und auf kurzem Wege zum Ziel führt – sei es zum Termin in einem der Ämter, dem eigenen Arbeitsplatz, dem Sitzungssaal oder der Kantine. Dabei ist der Entwurf so flexibel geplant, dass er auch in Zukunft auf veränderte Anforderungen reagieren und langfristig zeitgemäße Arbeitsumgebungen bieten kann.

Neben den verbauten und recycelten Materialien ist dieser Aspekt essenziell für die Nachhaltigkeit des Gebäudes, das bereits jetzt schon im Landkreis und darüber hinaus Beachtung findet. "Wir sind stolz drauf, Teil dieses bedeutenden Projekts zu sein und freuen uns darüber, es mit der Grundsteinlegung nun Realität werden zu sehen", sagte Hahn.

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