Hangbrückenrüstung Schweizer Art

Elemente kontinuierlich angepasst

Gerüstbau
Mehr als schräg: Trotz Böschungsneigungen von teilweise über 100 % konnten die Schweizer Profis eine sichere Rüstung für die Sanierung der Adelbodener Hangbrücke zur Verfügung stellen. Foto: Burn & Künzi Gerüstbau

ADELBODEN/SCHLEGELI/SCHWEIZ (ABZ). - Seit Anfang der 70er-Jahre werden die beiden durch den Schmittengraben getrennten Dorfteile Adelboden und Schlegeli durch eine Hangbrücke – oder wie die Schweizer sagen: einen Lehnenviadukt – aus Stahlbeton miteinander verbunden, der sich vor und nach der Querung des Bachgrabens an die beidseits verlaufenden Hänge lehnt. Diese haben es in sich, denn mit Gefällen von teilweise über 100 % wird bereits die Suche nach standfestem Grund zum Abenteuer. So sind die Fundamente der Brückenpfeiler zwar metertief in den Hang getrieben, aber eine Rüstung kann sich diesen Luxus natürlich nicht leisten. Kein Wunder also, dass allein die Vorbereitungen für das Ansetzen des Gerüsts mit Pickel, Schaufel, Astschere und Motorsäge gute vier bis fünf Tage in Anspruch nahmen – und das für eine Länge von ca. 180 m. Doch diesen Ausflug in den Garten- und Landschaftsbau haben die Männer von der Burn & Künzi Gerüstbau AG aus dem Schweizer Ort Oey gut weggesteckt und konnten sich fortan wieder ihrem eigentlichen Metier zuwenden.

Das Bachbett selbst musste mittels einer 10 m langen Fachwerkkonstruktion überbrückt werden. Behelfsmäßig wurden 2x 8,00 m Überbrückungsträger mit Rohren verbunden und mit Klauenbelägen ausgelegt. Auf dieser Hilfskonstruktion konnten die Gerüstbauer stehen, ansetzen und das Fachwerk abstützen. Da die Hangbrücke auf die ganze Länge gesehen in einer fast 170° umfassenden Kurve verläuft, mussten die einzelnen Gerüst-Elemente immer wieder der Biegung angepasst werden. Verankert wurde mit Plastikdübeln, Ringschrauben und im unteren Teil zusätzlich mit langen Rohren. Im oberen Bereich wurde jeder zweite vertikale Ständer in der Bordüre verankert. Mittig und an der Basis wurde stirnseitig in die Betonkonsole verankert (ca. alle 6 bis 7 m).

In die Nischen zwischen den Betonkonsolen wurden zusätzlich Flächengerüste 2,50–4,00 m x 5,00 m gebaut. Diese "großen Konsolen" mussten individuell an die jeweilige Nische angepasst werden, da diese z. T. sehr unterschiedlich ausfielen. Auf der Höhe dieser Konsolen war das Gerüst auf der ganzen Länge begehbar, damit der Baumeister sein Material (vor allem Schalungselemente) von Nische zu Nische bewegen konnte. Die gesamte Montage dauerte trotz der umfangreichen Vorbereitungen nur zwei Wochen und wurde mit bis zu sechs Personen vorgenommen. Die Standfestigkeit und der Gesamtverbund der ca. 2000 m² eingesetzten Ringscaff-Materials von Scafom-rux kamen bei diesem Projekt besonders zum Tragen, und auch dem Anspruch von Burn & Künzi Gerüstbau, sichere und dabei optisch vorteilhafte Gerüste zu bauen, wurde das Material gerecht.

Die Einrüstung einer sanierungsbedürftigen Hangbrücke gehört sicherlich zu den herausfordernderen Jobs eines Gerüstbauunternehmens – zumal, wenn die Rahmenbedingungen in Sachen Brückenverlauf und Hangneigung als speziell einzustufen sind. Für Erwin Burn und Stephan Inniger von der Burn & Künzi Gerüstbau AG erwies sich diese kniffelige konstruktive Aufgabe jedoch als leicht lösbar.

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