Hauptverband der Deutschen Bauindustrie bemängelt Investitionsrückgang

Auftragseingang über ein Jahr im Minus

Berlin (ABZ). – "Dem Bau gehen so langsam die Aufträge aus. Der aktuelle Auftragsbestand wird von den Bauunternehmen noch sukzessive abgebaut, es kommt aber immer weniger nach", kommentiert der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB), Tim-Oliver Müller, die aktuellen Konjunkturindikatoren für das Bauhauptgewerbe.

Der Auftragseingang, woraus sich künftige Umsätze und Gewinne speisen, wies demnach im April abermals einen realen Rückgang aus – mittlerweile der 13. Monat in Folge. "Es ist somit kein Wunder, dass nun auch der Umsatz zweistellig im Minus ist", sagte Müller. Das Statistische Bundesamt hatte für das deutsche Bauhauptgewerbe für den Monat April 2023 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat einen Auftragsrückgang von real 10,3 Prozent ausgewiesen. Für den gesamten Zeitraum von Januar bis April ergibt sich mittlerweile ein realer Ordereinbruch von 16,9 Prozent. Sogar im Vergleich zum Vormonat wurde ein Auftragsrückgang von 1,3 Prozent ausgewiesen. Der Umsatz ist nominal zwar mit 2,7 Prozent noch leicht im Plus, aufgrund der nach wie vor stark gestiegenen Baumaterial- und somit Baupreisen aber um real 10,8 Prozent eingebrochen. Für die ersten vier Monate ergibt sich damit ein Umsatzminus von real 8,9 Prozent. "Nach wie vor leidet insbesondere der Wohnungsbau unter dem kostenbedingten "Investitionsstreik" der privaten und gewerblichen Investoren. Hier ist der Auftragseingang im April preisbereinigt um 29,8 Prozent eingebrochen. Für die ersten vier Monate ergibt sich ein Minus von 34,6 Prozent", erklärte Müller.

Bei einem Rückgang der Wohnungsbaugenehmigungen im gleichen Zeitraum von 27,3 Prozent sei das nicht verwunderlich. Die fehlenden Aufträge von heute seien die fehlenden Wohnungen von morgen. "Die schon jetzt zu beobachtende Knappheit wird sich somit noch deutlich verstärken", erläutert Müller die aktuelle Situation. Das nominale, aber auch reale Orderplus im April in den Sparten Wirtschaftstiefbau – hervorgerufen durch Großaufträge bei der Bahn – sowie Öffentlicher Hochbau hätte demnach den starken Einbruch im Wohnungsbau und die Rückgänge in den anderen Sparten nicht ausgleichen können. Für den gesamten Zeitraum Januar bis April wiesen sämtliche Bausparten ein reales Minus aus.

Müller: "Für die nahe Zukunft der Branche ist dies keine gute Entwicklung." Man könne es den Bauunternehmen somit nicht verdenken, dass sie ziemlich pessimistisch auf die kommenden sechs Monate schauen würden. Immerhin hätten im Rahmen des ifo Konjunkturtests im Mai 39 Prozent der Befragten angegeben, eine eher ungünstigere Entwicklung ihrer Geschäftslage zu erwarten, im Wohnungsbau wären es sogar 57 Prozent gewesen, so viele wie noch nie im Monat Mai.

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