Internationaler Hochhaus Preis

Fünf Projekte aus Europa und Asien im Rennen

Auszeichnung Hochhäuser
Mit dem Frankfurter Omniturm ist auch ein Gebäude in Deutschland unter den Finalisten. Foto: Nils Koenning

Frankfurt am Main (ABZ). – Alle zwei Jahre kürt die Stadt Frankfurt am Main gemeinsam mit dem Deutschen Architekturmuseum (DAM) und der DekaBank das weltbeste Hochhaus. Aufgrund der Covid-19-Pandemie wird die Veranstaltung in diesem Jahr im Internet übertragen. Jetzt stehen die Finalisten des diesjährigen Internationalen Hochhaus Preises (IHP) fest. Fünf Projekte aus Europa und Asien sind im Rennen. Auch ein Bauwerk aus Deutschland ist dabei.Der Internationale Hochhaus Preis (IHP) gilt als der weltweit wichtigste Architekturpreis für Hochhäuser. Er richtet sich an Architekten und Bauherren, deren Gebäude mindestens 100 Meter hoch sind und in den vergangenen zwei Jahren fertiggestellt wurden. Fünf Gebäude, drei aus Europa und zwei aus Asien, hat eine Jury jetzt aus 31 nominierten Hochhäusern aus 14 Ländern ausgewählt.Das Ergebnis ist die Shortlist mit fünf Finalisten, die laut Veranstalter stellvertretend für die enorme Bandbreite aller nominierten Gebäude stehen: Einer der ersten gemischt genutzten Türme Deutschlands (Omniturm), ein üppig bepflanzter Luxus-Wohnturm (EDEN), ein brutalistisch anmutendes Wohn-Hochhauspaar (Norra Tornen), ein Hochhaus als Motor für die städtebauliche Entwicklung eines Viertels (The Stratford) und ein Paradebeispiel parametrischen Entwerfens (Leeza SOHO).Mit dem Frankfurter Omniturm von BIG – Bjarke Ingels Group aus New York/Kopenhagen hat es das erste Hybridhochhaus in einem deutschen Stadtzentrum unter die Finalisten geschafft. Für Jury-Mitglied Ina Hartwig macht der Turm seinem Namen alle Ehre. Er vereint Gastronomie, Büros, Wohnungen und Geschäfte unter einem Dach. Damit ist der Omniturm im internationalen städtebaulichen Vergleich auf der Höhe der Zeit.

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Die Türme Norra Tornen sind die höchsten Wohngeb?ude in Stockholm. Foto: Anders Bobert/Courtesy of Oma

Erneut zählt ein Projekt aus Singapur zu den Finalisten. Muschelförmige Pflanzkübel machen EDEN von Heatherwick Studio aus London zum einprägsamen Beispiel für ein Wohnhochhaus. Mit seiner üppigen Bepflanzung zeigt es eindrucksvoll das Motto der Stadtentwicklung "City in a Garden". Als "Garten Eden" empfindet Jury-Mitglied Klaus Fäth das Begrünungskonzept, bei dem die Pflanzen durch zurückspringende Balkone und vorspringende Wandscheiben geschützt werden. Juryvorsitzende Annett-Maud Joppien sagte, von den bauchigen Muschelmotiven und grünen Dschungeln gehe eine große Anziehungskraft aus.Norra Tornen von Office for Metropolitan Architecture (OMA) aus Rotterdam steht in Stockholm. Dort bildet das Projekt eine Torsituation zum Stadtteil Hagastaden. Die höchsten Wohngebäude Stockholms kultivieren das Wohnen in der Höhe mit ausgeprägtem Außenbezug im Norden Europas. Jury-Mitglied Andreas Moser lobt die Eleganz, mit der die Türme aus der sie umgebenden niedrigeren Bebauung hervorwachsen und bewertet das Spannungsfeld zwischen der brutalistischen Erscheinung der Türme und ihrem Kontext positiv. Auch Jury-Mitglied Victor Stoltenburg sieht in der Ausgestaltung der Baukörper mit modularen kastenartigen Erkern und der Oberflächengestaltung mit rauen Betonelementen einen bemerkenswerten Akzent im Stadtbild.

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Das üppig bepflanzte Gebäude EDEN steht in Singapur. Fotos: Hufton + Crow

Mit einem weiteren Wohnprojekt ist das sonst für seine Höhenrekorde bekannte Büro Skidmore, Owings & Merill aus New York unter den Finalisten vertreten. The Stratford in London vereint Design-Hotel und Design-Wohnen unter einem Dach und setzt neue städtebauliche Akzente im Stadtteil gleichen Namens. Die markante Großform mit tiefen Einschnitten macht das Gebäude zum weithin sichtbaren Wahrzeichen. Die Räumlichkeit, die durch doppelte und einfache Raumhöhen im gesamten Gebäude geschaffen wird, seine begrünten und freitragenden öffentlichen Räume und die sorgfältige massive und transluzide Gestaltung der Hülle ergeben ein modernes Hochhaus, das L. Benjamín Romano inspiriert.Eine herausragende Tragwerksleistung ist das Leeza SOHO von Zaha Hadid Architects in Peking, dessen Glashülle eigentlich eine Doppelturmanlage verbirgt. Das mehr als 190 Meter hohe Atrium zwischen den Türmen ist das höchste der Welt, und seine geschwungenen Formen sind nur mit Hilfe des parametrischen Entwerfens möglich. Für Peter Cachola Schmal ist das Leeza SOHO die skulpturale Lösung eines Doppelhochhauses, das auf räumliche Überwältigung und Erlebnisse für Hunderte von Small Offices und Homeoffices setzt.

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The Stratford setzt in London städtebauliche Akzente.

Die Jury aus Architekten, Tragwerksplanern, Immobilienspezialisten und Architekturkritikern beurteilt die nominierten Projekte nach den Kriterien zukunftsweisende Gestaltung, Funktionalität, innovative Bautechnik, städtebauliche Einbindung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.Aufgrund der Covid-19-Pandemie und damit einhergehenden Reise- und Kontaktbeschränkungen war die Jurysitzung in diesem Jahr digital. Der Sieger des IHP 2018 Benjamin Romano beteiligte sich zugeschaltet aus Mexiko an der Jurysitzung. Unter dem Vorsitz von Anett-Maud Joppien wurde angeregt und kontrovers diskutiert, heißt es in einer Pressemitteilung. Dabei hätten die ökologischen und sozialen Qualitäten der Gebäude im Vordergrund gestanden. Auch der Aspekt der Widerstandsfähigkeit in Bezug auf die Struktur und den Lebenszyklus eines Bauwerks sei an vielen Wettbewerbsbeiträgen geprüft worden.

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Das Atrium von Leeza SOHO in Peking ist mehr als 190 Meter hoch.

Der IHP ist mit einem Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro und einer Statuette des international bekannten Künstlers Thomas Demand dotiert.Der Sieger wird am 29. Oktober in der Frankfurter Paulskirche ausgezeichnet. Die Veranstaltung wird in diesem Jahr wegen der Covid-19-Pandemie im Internet übertragen. Der Internationale Hochhaus Preis wurde 2003 von der Stadt Frankfurt, dem Deutschen Architekturmuseum und der DekaBank initiiert und 2004 zum ersten Mal vergeben. Seitdem wird er alle zwei Jahre kooperativ organisiert und finanziert. Somit findet in diesem Jahr die Preisverleihung in der Frankfurter Paulskirche zum neunten Mal statt.

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