Kosten bis 3,4 Milliarden Euro

S-Bahn-Tunnel und Flughafenanbindung wurden beschlossen

MÜNCHEN (dpa). - Nach jahrelangem Hin und Her soll München einen zweiten S-Bahn-Tunnel und eine schnellere Flughafenanbindung bekommen. Das Landeskabinett billigte jetzt einmütig ein entsprechendes Zukunftskonzept für den Bahnknoten München. "Das Konzept ist schlüssig, ist machbar und ohne tragfähige Alternative", sagte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) nach der Sitzung und sprach von einem "Jahrhundertprojekt". In einem nächsten Schritt soll nun die Finanzierung des Projekts mit Bund und Bahn geklärt werden.

Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) bezifferte die Gesamtkosten des Tunnels und der Flughafenanbindung mit 2,9 bis 3,4 Milliarden Euro. Seehofer räumte ein, die Finanzierungsverhandlungen würden nicht einfach. Von der Opposition kamen unterschiedliche Reaktionen. Zu dem Bahn-Konzept gehört ein Flughafen-Express zur Münchner Innenstadt über den so genannten Ostkorridor. Dadurch soll die Fahrzeit zwischen Flughafen und Innenstadt nahezu halbiert werden. Und auch im überregionalen Verkehr soll der Münchner Airport künftig schneller erreichbar sein. Seehofer sprach mit Blick auf das neue Konzept von der "einmaligen Chance", gleichzeitig die dringend notwendige bessere Flughafenanbindung, Verbesserungen im Münchner S-Bahn-Verkehr sowie eine bessere Anbindung Nordostbayerns, Schwabens und Südostbayerns an den Münchner Flughafen zu erreichen. Baubeginn für die zweite Stammstrecke soll bereits im kommenden Jahr sein.

"Die Zeit der Diskussionen, des Ringens um die beste Lösung, geht mit dem heutigen Tag zu Ende", sagte Seehofer. "Jetzt wird's Zeit." Das nun beschlossene Bahn-Konzept sei die "eindeutig beste Lösung".

Zeil sagte: "Wir haben heute die Weichen für den zukunftsfähigen Ausbau des Bahnknotens München für die nächsten 50 Jahre gestellt."

Seehofer und Zeil stellten klar, dass die Realisierung des Projekts nicht zu Lasten anderer Verkehrsprojekte im Freistaat gehen werde.

Eine bessere Anbindung des Flughafens sorgt in Bayern seit vielen Jahren für heftige Diskussionen. Lange Zeit war eine Verbindung mit der Magnetschwebebahn Transrapid vorgesehen gewesen. Diese Pläne wurden allerdings im Jahr 2008 wegen explodierender Kosten beerdigt.

Die Landtags-SPD begrüßte den Kabinettsbeschluss. "Schön, dass das Kabinett den Knoten durchschlagen hat", sagte der verkehrspolitische Sprecher Paul Wengert. Jetzt sei Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) gefordert, sein Gewicht unter Beweis zu stellen, indem er die Mitfinanzierung des Bundes sicherstelle und das zusätzliche Geld für den Bahnknoten München locker mache, betonte Wengert.

Die Grünen bezeichneten die Pläne dagegen als "unbezahlbares Wunschkonzert". "Was sich Seehofer und Zeil hier ausgedacht haben, ist ein Wunschkonzert zur Beglückung und Erbauung aller", kritisierte der verkehrspolitische Sprecher Martin Runge. Kritisch bewertete er unter anderem das Festhalten des Ministerrats an der zweiten Stammstrecke samt Tunnel. Die zweite Röhre durch die Münchner Innenstadt binde Geld, das dann für andere Verkehrsprojekte fehle.

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