Leicht zu lokalisieren

177.000 Gestelle mit zerbrechlicher Fracht jetzt noch besser im Blick

Grasbrunn (ABZ). – Für seine Mitglieder aus der Flachglasindustrie übernimmt Gestellpool laut eigener Aussage das komplette Management von Transportgestellen. Mithilfe der Sigfox-0G-Technologie hat das Unternehmen in Zukunft bis zu 177.000 Gestelle noch besser im Blick.
IoT Digitalisierung
Träger zerbrechlicher Fracht: Wo Glas transportiert werden muss, kommen spezielle Gestelle zum Einsatz. Gestellpool kümmert sich für seine 92 Mitglieder aus der Flachglas- und Fensterindustrie um das komplette Management ihrer Transport-Gestelle.

Vom Glashersteller zum Fensterbauer bis zur Baustelle: Wo Flachglas transportiert wird, kommen spezielle Gestelle zum Einsatz. Sie sorgen dafür, dass die zerbrechliche Fracht bei der Fahrt etwa auf dem Lkw gut gesichert ist. Bei Ankunft in den Betrieben oder auf der Baustelle ermöglichen sie ein schnelles Abladen und Transportieren mit Gabelstapler oder Kran; und vor Ort eine sichere Lagerung. Als starkes Netzwerk kümmert sich Gestellpool Europe für seine 92 Mitglieder aus der Flachglasindustrie um alles Organisatorische rund um Verwaltung und Handling der Transportgestelle. 177.000 Transportgestelle betreut das Unternehmen laut eigenen Angaben deutschlandweit. Um dieses Portfolio an Gestellen noch besser im Blick zu haben und seine Mitglieder in Zukunft noch besser um den Umlauf der Gestelle zu unterstützen, hat Gestellpool mit Heliot Europe eigener Aussage zufolge ein intelligentes System entwickelt: Ausgestattet mit Sigfox-0G-Technologie sollen sich die Gestelle in Zukunft bei der Abholung leichter über die Kundenplattform GESAweb lokalisieren, die Umlaufzeiten wesentlich verkürzen und so der Komfort für die Kunden erhöhen und die Kosten für die Gestelle reduzieren lassen. "Von Flachglasveredlern bis hin zu Fenster- und Türenbauer: Unsere Mitglieder decken alle Bereiche ab, wenn es um die Weiterverarbeitung von Glas geht", sagt Felix Spangenberg, Geschäftsführer bei Gestellpool Europe. "Bei Gestellpool kümmern wir uns um das komplette Management ihrer Transportgestelle, mit denen sie dann etwa Flachglas, Türen, Fenster oder Fassadenteile zu ihren Kunden transportieren: Wir liefern die Infrastruktur, damit unsere Mitglieder die Standorte ihrer Gestelle nachverfolgen können, übernehmen die Kommunikation mit deren Kunden und benachrichtigen die Mitglieder, wenn die Gestelle frei sind. So sorgen wir dafür, dass diese schnell wieder zur Verfügung stehen." Als Dienstleister lege Gestellpool Wert auf technologische Innovationen und setze sich stetig damit auseinander, wie das System für Mitglieder und deren Kunden noch benutzerfreundlicher und effizienter gestaltet werden kann. "Jedes von uns verwaltete Gestell ist digital erfasst. Bei Anlieferung an die Baustelle oder beim Kunden scannen die Mitarbeiter der Gestellpool-Mitglieder einfach den Barcode des Gestells. So lässt sich der Anlieferungsort für jedes Gestell auf der digitalen Plattform von Gestellpool GESAweb eindeutig einsehen."

Enorme Erleichterung

Wenn die Gestelle frei sind, sollen die Kunden der Mitglieder diese einfach mit wenigen Klicks über die Webseite oder die eigene Gestellpool Scanner App als "frei" melden können. Das Mitgliedsunternehmen erhalte die Benachrichtigung und kann seine Mitarbeiter zur Abholung schicken. Mit der Scanlösung hat Gestellpool die Gestelle bis zur Anlieferung bei den Kunden gut im Blick, versichert das Unternehmen. Eine enorme Erleichterung. Trotzdem hat das System seine Lücken. "Was nach Anlieferung mit den Gestellen passierte, konnten wir nicht nachvollziehen", sagt Spangenberg. "Häufig werden Transportgestelle auf Baustellen oder Werksgeländen bewegt oder zum finalen Bestimmungsort weitertransportiert. Wenn die Fahrer unserer Mitglieder dann zur Abholung vor Ort eintrafen, kam es häufig vor, dass sie die Gestelle nicht finden und mitnehmen konnten."

Um mehr Transparenz über die Transportgestelle für seine Mitglieder zu schaffen, sucht Gestellpool Europe eigener Aussage zufolge nach einer Lösung und wendet sich an den IoT-Anbieter Heliot. Das Unternehmen, das mittlerweile in vielen europäischen Ländern exklusiv das Sigfox-0G-Netz betreibt, berät Gestellpool. Gemeinsam mit den IoT-Experten erarbeitet Gestellpool ein Konzept. Die Idee: Die Transportgestelle werden mit intelligenten Funktrackern ausgestattet. Diese senden jedes Mal, wenn die Gestelle bewegt werden, über das Sigfox-0G-Netz ihre Standortdaten.

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IoT Digitalisierung

So lässt sich jedes Einzelne zu jeder Zeit lokalisieren und auffinden. "Eine Herausforderung war es, die Tracker so zu konfigurieren, dass diese die Bewegung der Gestelle gut abbilden und gleichzeitig möglichst wenig Wartungsbedarf haben", erinnert sich Martin Liboswar, Partner Manager bei Heliot. "Die Transportgestelle der Gestellpool-Mitglieder stehen manchmal über Wochen und Monate in Lagern oder auf Baustellen. Mit unserer Konfiguration geben die Sender nur dann ein Signal ab, wenn sie bewegt werden, beziehungsweise einen neuen Bestimmungsort erreichen. Mit der intelligenten Lösung, die wir gemeinsam mit Gestellpool gefunden haben, senden sie über fünf bis sechs Jahre zuverlässig ihr Signal. Danach lässt sich ressourcenschonend einfach eine neue Batterie einsetzen."

Vollkommene Integration

Eine weitere Anforderung von Gestellpool: Die Lösung soll komplett in die bestehende IT-Plattform des Gestell-Dienstleisters integriert werden. "Mit unserer GESAweb-Plattform haben wir eine volldigitalisierte Anlaufstelle für unsere Mitglieder und deren Kunden", sagt Spangenberg. "Unsere Mitglieder können hier den Status ihrer Gestelle einsehen und deren Kunden können wiederum mit wenigen Klicks beispielsweise Gestelle zur Abholung freimelden. Unsere neue Tracking-Lösung sollte natürlich komplett in das System eingebunden sein."

Die IoT-Cloud von Heliot, in der die Daten der Tracker zusammenfließen, biete dafür die idealen technischen Voraussetzungen. Mittels entsprechender Schnittstellen lasse es sich einfach in viele industrielle Lösungen integrieren. Damit kann Gestellpool eigenen Angaben zufolge seine GESA-Plattform mit vergleichsweise geringem technischem Aufwand um die Anwendung ergänzen. Mit dem Modul können Mitglieder direkt nach Montage des Trackers Daten wie Standort und Batteriestand einsehen.

Zudem gibt die Anwendung Alarm, wenn Dritte versuchen, den Tracker zu sabotieren. "Gerade auf Baustellen kommt es immer wieder vor, dass Transportgestelle gestohlen werden", sagt Spangenberg. "Mit integriertem Diebstahlschutz erhalten wir sofort eine Benachrichtigung, wenn jemand versucht, einen Tracker abzuschrauben. So können wir unsere Mitglieder oder deren Kunden schnell informieren."

Ein besonderer Vorteil bei der Anwendung soll die Sigfox-0G-Technologie sein. Sie arbeite in einem Frequenzbereich von 868 MHz. Die niederfrequenten Signale in diesen Funkbändern können mühelos größere Entfernungen von bis zu 50 km überbrücken und durchdringen auch dicke Stahlträger und Betonwände etwa in Industrie- und Lagerhallen oder abgelegeneren Gebieten. Im Außenbereich lassen sich Gestelle mit einer Genauigkeit von etwa 30 m tracken, im Innenbereich immerhin noch mit einer Genauigkeit von 80 m.

Damit erkenne das System falsche Freimeldeadressen automatisch und gebe den Mitarbeitern, die die Gestelle abholen, die genauen Positionsdaten. So können diese die richtigen Gestelle auch auf unübersichtlichen Baustellen wesentlich schneller finden und identifizieren. Erfolglose Abholungen lassen sich laut Unternehmen wesentlich reduzieren. Das Sigfox-0G-Netz stehe mittlerweile im DACH-Raum sowie vielen weiteren europäischen Ländern nahezu flächendeckend zur Verfügung, etwa auch in Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Kroatien sowie der Benelux-Union und den Baltischen Staaten.

"Gerade im Baugewerbe gehören Aufträge im europäischen Ausland zum Tagesgeschäft vieler Handwerks- betriebe", sagt Martin Liboswar. "Mit der guten Netzabdeckung lassen sich die Gestelle der Gestellpool-Mitglieder auch bei Lieferungen über die Grenzen einfach verfolgen. Dabei ist das 0G- Netz eine preiswerte Alternative zu teurer Breitbandkommunikation über das Mobilnetz."

Von der Idee über die Konzeption mit Heliot und der Inbetriebnahme des ersten Trackers benötigt Gestellpool rund ein Jahr. "Die kompetente Beratung von Heliot hat dazu beigetragen, dass wir so schnell zu einer Lösung gefunden haben, die unseren Mitgliedern einen Mehrwert bietet und das zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis", freut sich Spangenberg. "Unsere Mitglieder waren sofort begeistert. Und haben uns während der Testphase gute Erkenntnisse geliefert, um unser System weiter zu optimieren."

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