Leistungsstarker Raupenkran

Erste 200 Meter hohe Fackelanlage installiert

Terex Cranes Krane und Seilmaschinen
Saudi Aramco ist der erste Erdölkonzern, der an seinem Standort Yanbu im Königreich Saudi-Arabien eine den Umweltrichtlinien entsprechende Hochfackel mit einer Höhe von 200 m errichtet hat. Foto: Terex Cranes

YANBU/SAUDI-ARABIEN (ABZ). - Mit seinen großen Erdölvorkommen hat das Königreich Saudi-Arabien ganz spezielle Anforderungen an Anlagen für die Ölindustrie. Unternehmen, wie die in Dammam ansässige Gulf Haulage Heavy Lift (GHHL), die sich auf Sondertransporte und Schwerlasthübe spezialisiert haben, müssen jederzeit in der Lage sein, sich schnell auf anspruchsvolle Projekte einzustellen und die erforder-lichen Geräte zum Bau bzw. zur Sanierung von Ölraffinerien, die für Saudi-Arabien von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind, zur Verfügung stellen können.

Zudem werden die unternehmerischen Abläufe durch fortlaufende Änderungen der Umweltvorschriften verkompliziert, die Modifizierungen an den Konstruktionsvorgaben der Raffinerieanlagen erfordern.

Aus diesem Grund müssen Hebetechnik-Unternehmen über flexibel einsetzbare Ausrüstung verfügen, mit deren Hilfe sie sich auf die variablen Anforderungen einstellen können. So wurden bspw. im Rahmen des Umweltprogramms der saudischen Regierung erst kürzlich die Richtlinien für die Abmessungen von Hochfackeln geändert, durch die das während des Raffinationsprozesses entstehende Gas verbrannt wird.

Saudi Aramco ist der erste Erdölkonzern, der an seinem Standort Yanbu im Königreich Saudi-Arabien eine den Umweltrichtlinien entsprechende Hochfackel mit einer Höhe von 200 m errichtet hat. Mit den Schwerlasthüben für die zwischen 21 und 104 t schweren modularen Segmente wurde die Firma GHHL beauftragt. Angesichts des hohen Gewichts und der Abmessungen der Segmente in Verbindung mit den schwierigen Standortbedingungen kam man zu dem Ergebnis, dass nur ein Kran des Transportunternehmens in der Lage sein würde, das Projekt pünktlich und innerhalb des vorgegebenen Budgets abzuschließen: Der Terex CC 8800-1 Raupenkran.

Bereits Größe und Gewicht der Segmente machten das Projekt zu einer wahren Herausforderung. Darüber hinaus war das Zeitfenster, das den Teams zum Einbau der Segmente zur Verfügung stand, durch die besondere Lage der Raffinerie direkt am Roten Meer sehr eng.

"Täglich gegen 11.00 Uhr morgens wurden aus einer leichten Brise mit Windgeschwindigkeiten von 2 m/s Windböen von bis zu 16 m/s, die oft den gesamten Nachmittag und Abend anhielten", erklärt Sanjay Pachisia, General Manager von GHHL. Dies brachte erhebliche Probleme mit sich, da die zulässige Windgeschwindigkeit für das Heben der Segmente je nach Abschnitt zwischen 4,1 m/s und 7,1 m/s lag.

Das Projekt ließ zudem nur einen geringen Bodendruck von 12 t /m² für den Aufbau der Auslegerkonfiguration des Krans sowie für das Heben der Fackelsegmente zu. "Der CC 8800-1 verfügt über Raupenbreiten von 2 m sowie über eine Spurbreite von 10,5 m, wodurch das Gewicht auf eine große Fläche verteilt wird. So wird das Heben derart schwerer Lasten überhaupt erst möglich", berichtet Christian Kassner, Senior Sales Manager bei Terex Cranes. Die große Spurbreite sowie der Einsatz einer hochbelastbaren, 5 m langen, 2,8 m breiten und 36 cm dicken Stahlmatte half den Mitarbeitern von GHHL die Bodendruckvorgaben zu erfüllen. Eine gezielte Planung der Krankonfigurationen mit dem Ziel der präzisen Positionierung der Fackelsegmente war für dieses Projekt unabdingbar. "Der Schwerpunkt der einzelnen Segmente lag aufgrund der Steigleitungen weder in der Mitte der Fackelkonstruktion, noch wurde das jeweilige Segment zentral montiert", sagt Pachisia. Sobald die Standortanforderungen sowie Größe und Gewicht der Hochfackelsegmente bekannt waren, begann das Team von GHHL mit der Zusammenstellung und der logistischen Vorbereitung der Komponenten des CC8800-1 für die etwa 1400 km lange Reise von Dammam nach Yanbu. "Für den Transport des Raupenkrans benötigten wir sieben Schwerlastanhänger, zwölf Tieflader und 25 Flachbettauflieger mit einer Ladefläche von 12 m Länge", erklärt Pachisia.

Als Serienprodukt entwickelt, wird der Terex CC 8800-1 Raupenkran mit einer Tragfähigkeit von 1600 t in einem standardisierten Produktionsprozess gefertigt – einfacher Transport, Aufbau und Wartung werden schon bei der Konzeption berücksichtigt.

"Die einzelnen Komponenten sind nicht breiter als 3,5 m und wiegen zumeist weniger als 40 t", fügt Kassner hinzu. "Durch die Serienfertigung bietet Terex maßgebliche Vorteile gegenüber unseren Mitbewerbern, deren Kran-Sonderkonstruktionen nur die Anforderungen spezieller Marktsegmente berücksichtigen."

Am Zielort begann das fünfköpfige Montageteam von GHHL unverzüglich mit dem Aufbau des Krans. Für den ersten Hub, bei dem das dritte Fackelsegment auf eine Höhe von 100,3 m gebracht wurde, wurde der CC 8800-1 mit einem Hauptausleger von 108 m Länge und Superlift ausgestattet, um das 104 t schwere Segment in die richtige Position zu heben.

Für die beiden weiteren Hubvorgänge, bei denen das vierte Segment von 62 t sowie das 28 t schwere fünfte Segment positioniert wurden, änderte das Team die Konfiguration des CC 8800-1 lediglich durch Hinzufügen eines wippbaren Hilfsauslegers. "Wir haben den Kranaufbau sorgfältig im Voraus geplant, sodass lediglich der wippbare Hilfsausleger hinzugefügt, nicht aber die gesamte Länge des Hauptauslegers geändert werden musste", so Pachisia. "Auf diese Weise konnten wir die für Umbaumaßnahmen erforderliche Zeit erheblich verringern." Hydraulisch verbolzte Verbindungen zwischen den Auslegersegmenten vereinfachten den Umbau erheblich.

Die letzten drei Hübe für die Segmente sechs bis acht erforderten eine letzte Konfigurationsänderung. Zusätzlich zum Hauptausleger setzte das Team nun einen 108 m langen wippbaren Hilfsausleger ein, sodass die Gesamtlänge 216 m betrug — damit war die maximale Auslegerlänge erreicht.

Eine Runnerwinde sorgte für die erforderliche Höhe und Kontrollmöglichkeit zum Positionieren dieser Segmente. Insgesamt benötigte GHHL für die sechs aufwändigen Hübe der Hochfackelsegmente im Rahmen des Yanbu Aramco Sinpec Refinery-Projekts nur 11 Arbeitstage. Gleich nach Projektabschluss wurde der CC 8800-1 abgebaut und innerhalb von zehn Tagen zurück an den GHHL-Standort in Dammam transportiert.

"Terex und der CC 8800-1 Raupenkran haben uns im Rahmen dieses und anderer Projekte erstklassige Dienste geleistet", sagt Pachisia. "Wir bedanken uns für die ausgezeichnete Betreuung durch Terex sowie für die technische Unterstützung rund um die Uhr, die es uns ermöglicht, auch schwierige Projekte, wie den Bau der Hochfackelanlage in Yanbu, erfolgreich abzuschließen."

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