Magdeburg

City-Tunnel wird erneut teurer

Magdeburg (dpa). – Der neue City-Tunnel am Magdeburger Hauptbahnhof wird noch einmal deutlich teurer. Die Stadt Magdeburg erhöhte die Gesamtkosten für den Bau um knapp ein Drittel auf 139 Mio. Euro. Zuletzt seien knapp 104 Mio. Euro eingeplant gewesen, teilte die Stadt kürzlich mit. Die Verwaltung sprach von "unvorhergesehenen Kostensteigerungen". Der Politiker Olaf Meister, der für die Grünen im Stadtrat und im Landtag sitzt, sah hingegen "die schlimmsten Erwartungen" erfüllt. Das Geld fehle der Stadt an anderer Stelle, erklärte Meister - stellte die Sinnhaftigkeit des ganzen Vorhabens in Frage und kritisierte die Informationspolitik der Verwaltung. Der City-Tunnel soll das Nadelöhr an der stark befahrenen Ernst-Reuter-Allee beseitigen. Autos rollen künftig unterirdisch und damit getrennt von Tram, Radverkehr und Fußgängern. Derzeit sorgt er für eine der größten Baustellen in der Stadt.

Bis Ende 2018 ist die Straße komplett gesperrt, und der Verkehr wird umgeleitet. Hauptgrund für den nochmaligen Anstieg seien Planungsmängel bei den Bohrpfählen, erklärte die Stadt. Die Pfeiler waren zu schwach dimensioniert, es musste umgeplant werden. Auch zusätzliche Sicherungen für anliegende Gebäude, Nachforderungen des Bauunternehmens, weitere Fluchtwege und steigende Honorare für Ingenieure und Rechtsanwälte seien für das Plus verantwortlich. Der Bund der Steuerzahler spricht von einem krassen Beispiel von Steuerverschwendung, wie die "Mitteldeutsche Zeitung" berichtet. "Vieles ist nicht nachvollziehbar. Es fehlt an professioneller Kontrolle", kritisierte demnach Ralf Seibicke, Vorstandsmitglied beim Bund der Steuerzahler Sachsen-Anhalt. Die Kosten für das umstrittene Projekt waren mehrmals gestiegen. Bei der ursprünglichen Planung waren 40 Mio. Euro veranschlagt worden. Im Jahr 2014 ging Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) schon von 90 Mio. Euro aus. Erst im August hatte der Stadtrat mehrere Millionen nachgeschossen.

Am 7. Dezember muss er über die erneuten Steigerungen abstimmen. Die Stadt trägt die Kosten nicht allein. Gut 40 % übernimmt die Deutsche Bahn, hinzu kommen Landesmittel. Grünen-Politiker Meister forderte eine regelmäßigere Information aller Beteiligten über aktuelle Kosten-Entwicklungen. Derzeit müsse der Stadtrat die Erhöhungen "abnicken" statt sie kontrollieren zu können. Besonders ärgerlich sei, dass der Tunnel kaum verkehrstechnische Vorteile bringen werde, so Meister. Und das obwohl die Stadt über Jahre seine Landespauschalen für den Straßenbau in diesem Projekt "versenke". Das sei keine zusätzliche Förderung, sondern fehle bei anderen Projekten. "Die Straßen, Rad- und Fußwege der Stadt müssen wir trotzdem instand halten", so Meister.

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