Maschinell erstellte Stuckornamente

Stukkateurmeister erhielt Bundesinnovationspreis

Auszeichnung Modulares Bauen
Durch die Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium Iris Gleicke wurde von der Herberg für die Forschung und Entwicklung in Kombination mit der Markteinführung von Stuckornamenten aus Wasser und Gips als herausragende innovatorische Leistung für das Handwerk mit dem Bundespreis Innovation 2014, einer Goldmedaille und einem Preisgeld ausgezeichnet. Das Foto zeigt (v. l.): Hans Peter Wollseifer, ZDH-Präsident, Ilse Aigner, Staatsministerin für Wirtschaft, Axel und Susanne von der Herberg sowie Heinrich Traublinger Präsident des Bayerischen Handwerkstages. Foto: privat

HELBRONN/MÜNCHEN (ABZ). - Auf dem Weg einen bundesweiten, postleitzahlgestützten Vertrieb für maschinell erstellte Stuckornamente aufzubauen ist die AH Stuck GmbH auf der Internationalen Handwerksmesse in München „ein gutes Stück vorangekommen“.„Neue Ziele erreicht man nicht auf ökologischen Trampelpfaden, oftmals ist ein Umweg in unwegsamen Gelände erforderlich“, so der Heilbronner Stuckateurmeister Axel von der Herberg.

Überzeugt von der Qualität und dem Kundennutzen seiner Produkte, „verschenkte“ der Betriebswirt des Handwerks für alle 100 Postleitzahlbereiche in Deutschland, jeweils eine Modulbox mit 500 lfd. M. Stuckleisten. Dieses Angebot richtete sich an kooperationsbereite Fachbetriebe aus Handwerk und Handel.

Wohngesunde, naturbelassene Stuckleisten mit der Ausstrahlung des Originals rückte von der Herberg ins Zentrum seiner kreativen Schaffenskraft.

Zahllose Nächte wurde in der Manufaktur getüftelt und anschließend im Labor geprüft. Gemäß der Firmenphilosophie werden zur ökologischen und ressourcenschonenden Herstellung ausschließlich Wasser und Gips verwendet.

Ästhetisch schön und baubiologisch unbedenklich, für Allergiker- und Asthmatiker bestens geeignet.

Ein Produkt sei gut, wenn bei gleichem Kundennutzen nichts mehr reduziert werden könne. Perfekt werde es, so der schwäbische Tüftler, wenn die Grundstoffe biologisch rein, unbegrenzt vorhanden und nachhaltig gewonnen würden. Ein dezenter Hinweis auf Zierleisten aus Polystyrol und deren Grundstoff Erdöl.

"Marketing und Vertrieb sind für Handwerker häufig eine Baustelle", und diese Visionen konnte ich alleine nicht umsetzen, so der bundesweite Pionier. Akribisch sichtete von der Herberg staatliche Förderprogramme und wissenschaftliche Kooperationsmöglichkeiten, um aus Ideen Produkte zu entwickeln.

Die Zusammenarbeit mit der DHBW, einem Lehrstuhl für Handel und Marketing und einer Fakultät für Maschinen- und Anlagenbau, wurden vom Handwerker mit der Zielvorgabe "Qualitätsstandards auf Manufakturniveau" angeschoben. Mit seiner Geschäftsidee und Leidenschaft beeindruckte er die Leiterin der Dualen Hochschule, Heilbronn, Professor Dr. Nicole Graf. Sein Konzept, Stuck als natürliche Alternative zu Produkten aus Styropor im bundesdeutschen Präsenzhandel zu positionieren, verknüpft die ursprüng-lichen Wurzeln des Stuckateurhandwerks mit aktueller Nachhaltigkeit.

So wurde unter Federführung von Prof. Dr. Thomas Schmidt eine fundierte Forschungsarbeit mit Vorzeigecharakter zur Vermarktung erstellt. Dabei analysieren die Professoren Graf und Schmidt Marktpotenziale, Kunden- und Marktsegmente für dekorative Baustoffe aus Gips.

Die wissenschaftliche Ausarbeitung umfasst die Analyse der Wettbewerber, deren Produkte, eine Strategie zur Markteinführung sowie ein detailliertes, mehrgleisiges Vertriebskonzept

„Theorie und Praxis ergänzten sich vorbildlich“, so Prof. Schmidt in seiner Abschlusserklärung.

Für das „neue“ Naturprodukt sieht er fantastische Perspektiven, zum Vorteil für Kunden, denn vom Wettbewerb grenzt es sich durch weitreichende Alleinstellungsmerkmale ab. Die „Zwei-Hand-Leiste“ mit einer maximalen Abmessung von 120 cm für einfachen Transport und zügige Ein-Mann-Montage.

Die Stuckornamente sind massiv und volumenstabil, nicht brennbar, wohngesund aus Wasser und Gips, für Asthmatiker und Allergiker geeignet und bei gesteigertem Kundennutzen etwa 20 % teurer als Plastik-produkte aus Erdöl. Heim- und Handwerker sind nach Aussage des Erfinders von den wertsteigernden Produkteigenschaften überzeugt und schätzen die exakten Ansichtsoberflächen. Zur Abrundung der ökologischen Produktpalette wird an einem mineralischen Klebemörtel ohne chemische Zusätze geforscht.

Der kreative Ansatz und die wissenschaftliche Ausarbeitung wird durch Innovationsgutscheine des Stuttgarter Finanzministeriums finanziert. Seine eingereichten Patent- und Gebrauchsmusteranträge bezuschusst das Bundeswirtschaftsministerium mit der KMU-Patentaktion für Kleine und Mittlere Unternehmen. Für die zielgerichtete GmbH-Gründung wurde der Betriebswirt und Träger der Artur-Fischer-Erfindermedaille im Februar mit dem Sparkassen-Handwerkspreis ausgezeichnet. Angetrieben von seiner besonderen Idee, die Renaissance mit Stuck, dem Original aus Wasser und Gips, in bester Qualität zu günstigsten Preisen einzuläuten, wurde der Grenzgänger zwischen manueller und mechanischer Herstellung, Aussteller auf der Internationalen Handwerksmesse in München.

Auf der vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Sonderschau Innovation Gewinnt präsentierte von der Herberg vor zahlreichen Wirtschaftsdelegationen und Besuchern aus dem In- und Ausland hochpräzise Stuckornamente.

Durch die Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium Iris Gleicke wurde von der Herberg für die Forschung und Entwicklung in Kombination mit der Markteinführung von Stuckornamenten aus Wasser und Gips als herausragende innovatorische Leistung für das Handwerk mit dem Bundespreis Innovation 2014, einer Goldmedaille und einem Preisgeld in Höhe von 5000 Euro ausgezeichnet. Die stellvertretene Bayerische Ministerpräsidentin und Ministerin für Wirtschaft Ilse Aigner empfing den schwäbischen Handwerksmeister neben den Repräsentanten und Vertretern des deutschen Handwerks im stuckverzierten Kaisersaal der Münchener Residenz.

In einer ersten Stellungnahme zeigte sich der Heilbronner Stuckateurmeister tief beeindruckt und sehr erfreut über den "Oskar des Handwerks", gibt aber zu bedenken, "diese Aufgabe ist ein Marathonlauf, zurzeit bin ich bei Kilometer 5 und erste kleine Hügel sind überwunden".

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