Mensch – Maschine – Digitalisierung

Datenerfassung lässt sich noch optimieren

von:

Martina Monsees

Topcon Bau digital
Herausforderungen bei der Weiterentwicklung bestehender Infrastruktur sind mit Topcon-Lösungen beherrschbar – davon sind Andreas Strunk (Geschäftsführer Topcon Positioning GmbH, l.), Axel de Leve (Deputy Director & Sales Manager GeoPositioning D-A-CH, M.) und Olaf Droste (für die Baumaschinensteuerung im Bereich D-A-CH verantwortlich, r.) überzeugt. Foto: Monsees

Berlin. – Die Topcon Positioning Group widmete sich auf der diesjährigen Intergeo-Messe in Berlin ihrem Motto "The Intersection of Infrastructure and Technology" und stellte am Messestand aktuelle sowie künftige Anforderungen des Infrastruktursektors vor. Bei einem Round-Table-Gespräch wurden Möglichkeiten der Produktivitätssteigerung mit modernsten Lösungen des Technologiepartners ausgelotet. Die Nachfrage nach neuen Infrastrukturlösungen steigt, doch stehen nach Informationen der Topcon Deutschland Positioning GmbH oft zu wenig Mittel zur Finanzierung der benötigten Maßnahmen für den Bestandserhalt sowie die Planung und den Bau neuer Infrastruktur zur Verfügung. Daher wäre es hilfreich, wenn globale Lösungen für die Praxis die Produktivität steigern und gleichzeitig den Ressourcenverbrauch senken.

Andreas Strunk, Geschäftsführer der Topcon Deutschland Positioning GmbH, zeigte sich beim Round-Table-Gespräch überzeugt davon, dass dies nur durch das Einbinden smarter Technologien in den Bauablauf auf sinnvolle Weise erreicht werden kann. Das hierzulande in Hamburg und Willich ansässige Unternehmen hatte anlässlich der Intergeo Vorträge vorbereitet, die sich um die Inspektion und die Bauüberwachung mithilfe von unbemannten Luftfahrzeugen (Unmanned Air Vehicles bzw. UAVs), die Massendatenerfassung sowie teamübergreifende BIM-Lösungen für Gebäude, Infrastruktur und durchdachte Stadtmodelle drehen.

Am Topcon-Stand konnten sich Messebesucher z. B. über die "Elite Survey Suite", das Deformationsüberwachungssystem Topcon Delta Solution, eine neue Version der Datenerfassungssoftware für die Lösung "SmoothRide" zur Fahrbahnerneuerung und einen neuen Internetdienst zur Integration in die Auswertesoftware Magnet Collage für Massendaten informieren. Experten des Teams demonstrierten vor Ort, wie sich die neuen Arbeitsabläufe praktisch umsetzen lassen und wie ein integrierter Ansatz an Hard- und Software die Effizienz in der Projektausführung steigert. Mit diesen Hilfen lassen sich nach Topcon-Angaben Optimierungen bei der Erfassung, Verwaltung und Freigabe von Daten herbeiführen.

Digitalisierte Bauprozesse und Infrastrukturprojekte würden nach und nach zum Standard, an dem künftig kein Planer, kein Bauunternehmer und kein Auftragnehmer vorbei komme. Daher sollten Unternehmen einen erfahrenen Technologiepartner wählen, um für die digitale Zukunft der Arbeitswelt gerüstet zu sein, gab Axel de Leve, Deputy Director & Sales Manager GeoPositioning D-A-CH bei Topcon, gegenüber den Round-Table-Teilnehmern aus Bau- und Geodäsie-Fachredaktionen zu bedenken. Topcon sei 1932 als "Tokyo OPtikal COmpany Nippon" mit den Schwerpunkten Positionsbestimmung für das Vermessungswesen (Positioning) und Augenheilkunde (Eye Care) gegründet worden – somit gebe es den Hersteller geodätischer Messinstrumente bereits 85 Jahre. Nachdem sich zwischen dem japanischen und europäischen Markt Schnittmengen aufgetan hätten, sei 2015 die Topcon Deutschland Positioning GmbH hinzu gekommen, um den Vertrieb, die Vermarktung und den Kundendienst der Produkte im deutschen sowie teilweise deutschsprachigen Markt sichern zu können. Die Firma möchte auch die Baubranche bedienen und versteht sich als Begleiter von Baumaschinenherstellern, unterstrich Olaf Droste, der für die Baumaschinensteuerung im Bereich D-A-CH bei Topcon verantwortlich zeichnet, innerhalb der Round-Table-Runde. Auf die Fra-ge, aus welchen Segmenten der Bauwirtschaft Kunden von Topcon überwiegend stammen oder welche Bereiche künftig erreicht werden sollen, bekundeten die Topcon-Ansprechpartner grundsätzliches Interesse. Datenliberalität sei heutzutage allerdings ein Muss – sonst könne nicht geschaut werden, was konkret gebraucht wird und wo Schnittstellen mit Softwarefirmen gebildet werden müssen, um Technologien zu verflechten. Wenn alle Prozesse hard- und softwaretechnisch digital eingebunden sind und am Bau Beteiligte vor Baubeginn den exakten Materialverbrauch kennen würden, könnten Bauunternehmen garantieren, dass es keine unnötigen Nacharbeiten geben wird. So seien anfangs zwar Investments notwendig, doch hätten Bauunternehmen auch sofort etwas davon.

Hinsichtlich des Stichworts "Autonomes Fahren" gebe es zwei Aspekte zu beachten: Technisch habe Topcon innerhalb eines Forschungsprojekts bereits vor einem Jahr zeigen können, dass eine Wal-ze mit intelligenter Verdichtungsmessung sowie Regelung die Asphaltschicht im genau richtigen Maß verdichtet, aber rechtlich sei es noch nicht zulässig. Tests müssten weiter unterfüttern, welch großes Potenzial eine digitale gesteuerte und vernetzte Baustelle bietet. Komme etwa das "SmoothRide"-Verfahren bei einer Straßenbaumaßnahme zum Einsatz, werde zunächst per Überfahrt mit dem Scanner RD-M1 der Ist-Zustand erfasst. Daraufhin werden Daten in die Software Magnet Office Resurfacing übernommen, wo diese zu Punktwolken und in ein Modell der Fahrbahn umgewandelt werden. Die RDMC-Maschinensteuerung könne den Fräsvorgang mit diesen Daten exakt ausführen. Durch die Technologie können die eingesetzten Fräsen mit variabler Tiefe immer auf das richtige Sollmaß pro Durchlauf abtragen. Beim anschließenden Einbau der Tragschicht würden ebenfalls mit "SmoothRide"-Technologie ausgestattete Fertiger auch immer nur in der notwendig vorgegebenen Stär-ke asphaltieren. So lasse sich nach dem Abwalzen eine ebene Asphaltoberfläche in der erforderlichen Schichtstärke erzielen und schnell sowie ressourceneffizient arbeiten.

Digitalisierung und der Weg zu Building Information Modeling (BIM) und Baustelle 4.0 seien bereits Gegenwart. Bei nachträglichen Ausstattungen von Baumaschinen mit steuerungsrelevanten Systemen bräuchten sich Kunden ebenfalls nicht sorgen: Modular aufgebaute Systeme könnten aus- sowie auch in neue Maschinen eingebaut werden. Mit Marktbegleitern halte die Telematik-Diskussion noch an, doch sollen perspektivisch einheitliche Datenaustauschformate entwickelt werden.

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