Modellerstellung als BIM-Turbo für Bauunternehmen

Den BIM-Prozess voranbringen

Nürnberg (ABZ). – Mit der Dienstleistung "Modeling as a Service" unterstützen BRZ und BIB sowohl bauausführende Unternehmen und Schlüsselfertigbauer als auch Planer dabei, den BIM-Prozess voranzubringen. Der Fokus liegt auf der passgenauen Erstellung von 3D-Bauwerksmodellen für BIM-Anwendungsfälle, die insbesondere mittelständischen Bauunternehmen und Planungsbüros den einfachen Einstieg in und die erfolgreiche Projektarbeit mit der Methode BIM ermöglichen.
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Nicht auf ein Modell warten, sondern gleich durchstarten: Serviceleistung Modellerstellung beschleunigt den BIM-Prozess in den Baubetrieben. Abb.: BRZ

Ressourcenmangel sowie Versuche, BIM-Kompetenzen zusätzlich zum Tagesgeschäft aufzubauen, bremsen BIM an vielen Stellen entlang der Wertschöpfungskette Bau. Selbst dort, wo schon erste BIM-Prozesse etabliert werden, stünden insbesondere mittelständische Baubetriebe und Planungsbüros oft vor immensen Herausforderungen, erläutert Adrian Peritore, Leiter des gemeinsamen BIM-Hochbau-Teams von BRZ und BIB. "BIM wird branchenweit als das Thema Nummer 1 erkannt, allerdings bestehen in Sachen Verfügbarkeit und Qualität der benötigten Modelle große Defizite, vor allem für Bauunternehmen." Nach Einschätzung des BIM-Experten sind gute 3D-Modelle jedoch elementare Voraussetzung für nahezu alle BIM-Anwendungsfälle.

Die Serviceleistung der Modellerstellung sowie die beratende Begleitung bei der Implementierung beschleunige die Entfaltung der BIM-Power in den Betrieben, ist sich Peritore sicher. "Bauunternehmen und Planungsbüros gewinnen dadurch einen Zeit- und auch Wettbewerbsvorsprung". Letzteres nicht zuletzt deshalb, weil laut Peritore, immer mehr Bauherren den Einsatz von BIM einfordern. "Bauunternehmer und Planer wenden sich an uns, weil von ihnen die Arbeit im Modell oft schon in der Angebotsphase erwartet wird. Auf Basis langjähriger Erfahrung in der Modellerstellung, in modellbasierter Kostenplanung sowie in der laufenden Weiterentwicklung der eigenen Softwarelösung BIM4You, können wir hier bereits bei der Gewinnung der Aufträge unterstützen. Wir erstellen die Modelle im weitverbreiteten IFC-Standard auf Grundlage der bestehenden 2D-Planung. Das bedeutet, dass die Modelle in allen geeigneten Open-BIM-Softwarelösungen, beispielsweise BIM4You, genutzt werden können."

So werde die erfolgreiche BIM-basierte Projektdurchführung sichergestellt – ganz im Sinne eines durchgängigen BIM-Prozesses. "Dabei muss zum Beispiel ein Bauunternehmer nicht auf Modelle des Planers oder Auftraggebers warten, sondern kann BIM intern bereits als Methodik implementieren." Weitere Vorteile lägen, so Peritore, in der Natur der Outsourcing-Leistung an sich, denn die Unternehmen könnten sofort im Modell arbeiten, ohne eigenes CAD-Know-how aufbauen zu müssen, CAD-Software zu beschaffen oder wertvolle Fachkräfte zu blockieren. "Betriebswirtschaftliche Faktoren wie sofort absetzbare, transparente und planbare Kosten sind weitere nicht zu vernachlässigende Vorteile."

Die BIM-Spezialisten aus Nürnberg und Offenburg sehen zwei Herangehensweisen: Aus traditionellen 2D-Plänen auf Papier, als PDF oder Konstruktionsdaten im DWG-Format werden 3D-Modelle aufgebaut und dann entsprechend der anvisierten BIM-Anwendungsfälle mit Informationen ergänzt. Existiert bereits ein 3D-Modell, wird dieses einem Modellcheck unterzogen und gegebenenfalls BIM-fähig gemacht.

Es kommt dabei auf die Qualität an. Sehr häufig findet man zwar 3D-Modelle, allerdings haben diese eine unzureichende Qualität für BIM-Anwendungsfälle. Laut Peritore werde oft so modelliert, "dass ein 2D-Plan aus dem Modell abgeleitet werden kann. Informationsgehalt, Differenzierbarkeit und Qualität der Attribute werden dabei meistens vernachlässigt". BRZ und BIB übernehmen hier die Überarbeitung und stellen durch standardisierte Modellierungsrichtlinien die erforderliche Qualität der Informationen sicher.

"Oft sind bereits CAD-Modelle vorhanden. Wir erleben immer wieder, dass den ursprünglichen Modellerstellern gar nicht bewusst ist, wie hilfreich ihre Vorarbeit mit Blick auf den BIM-Prozess und den gemeinsamen Projekterfolg ist", führt Peritore aus. Sein Rat insbesondere an Aufragnehmer in der Bauausführung: "Fragen Sie bei Auftraggebern nach, ob nicht doch schon ein 3D-Modell existiert. Das ermöglicht einen fliegenden Start ins BIM-Projekt und spart Zeit und Nerven."

Es muss nicht immer das allumfassende BIM sein. Die Vorteile des modellbasierten Arbeitens sind bereits in Teilprozessen spürbar. So stehen beispielsweise in der modellbasierten Mengenermittlung die Mengen für alle Bauphasen von der Kalkulation bis hin zur Abrechnung zur Verfügung. Die Visualisierung im Modell minimiert Risiken, beispielsweise bei Kollisionen. Weitere Vorteile liefern Kosten- und Bauzeitencontrolling im Modell.

"Besonders für bauausführende Unternehmen interessant ist die Arbeit im Modell mit Blick auf Mengenermittlung, Bauzeitenplanung, LV-Bearbeitung und nicht zuletzt die transparente Kalkulation bis auf EKT-Ebene", erläutert Peritore. BRZ und BIB erstellen das Rohbaumodell mit Wänden, Decken, Stützen und allen konstruktiv relevanten Bauteilen. Schlanke Modelle mit allen Rohbaudetails und zusätzlichen Informationen zu Ausbau und Bemusterung, beispielsweise Fenster, Türen und Sanitärobjekte und Raumstempel, stellen gerade für Unternehmen aus dem Schlüsselfertigbau eine deutliche Optimierung in den Bereichen LV-Erstellung oder auch im Management von Kundenwünschen dar.

Bevor ein Unternehmen aus Bauausführung oder Planung zur echten BIM-Company werde, seien viel Kraft, Zeit und Fleiß erforderlich. Denn hier gelte es, alle Prozesse der internen und externen Zusammenarbeit durchgehend nach der BIM-Methodik auszurichten. Eine Herkulesaufgabe. Adrian Peritore: "Doch wie heißt es so schön: Wer nicht anfängt, wird 75 nicht fertig. Ich bin davon überzeugt, dass ein Einstieg auf Ebene der Bauprojekte ideal ist. Denn anhand einer niedrigen Einstiegsschwelle, durch klar umrissene BIM-Anwendungsfälle und das Outsourcing der Modellerstellung, lassen sich schnell und ressourcenschonend messbare Erfolge in der Projektarbeit erzielen. Das stärkt Akzeptanz und Vertrauen. Und auch die Lust, immer weiter BIM-Kompetenz aufzubauen."

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