#netzwerk-stahl

Online-Handelsplattform soll Stahlgeschäft verändern

Bau digital
Jeder Händler kann auf einer großen Deutschlandkarte für jede Produktgruppe dreistellige Postleitzahlgebiete, sogenannte "Produktgebiete" aktivieren. Grafik: #netzwerk-stahl.de

OELDE (ABZ). - Auf der Plattform #netzwerk-stahl.de dreht sich alles um das Thema Stahl. Stahl-Halbzeuge von Profilstahl über Rundrohre und Bleche bis hin zu Draht können gesucht, angefragt oder angeboten werden - nicht allein vor Ort, sondern bundesweit. #netzwerk-stahl.de ist die moderne Verlinkung des Stahlverbrauchers mit dem Handel.

Mit #netzwerk-stahl.de hält nun auch in die traditionell geprägte Stahlbranche eine Idee Einzug, die in anderen Bereichen – vom Auto bis zum Buch – längst ihren Siegeszug angetreten hat. "Unser Portal ist so etwas wie mobile.de, nur eben für den Stahlhandel und dessen Kunden", erläutert Ralf Niemeier, der Initiator und Kopf hinter #netzwerk-stahl.de, die Grundidee. "Heute suchen Sie ein Auto auch nicht mehr allein bei den beiden Autohäusern in Ihrem Wohnort. Denn über das Internet steht Ihnen das gesamte Angebot zwischen Flensburg und Passau offen. Mehr noch: Der Händler, der heute nicht auf den bekannten Fahrzeugportalen zu finden ist, findet praktisch nicht mehr statt."

Ralf Niemeier, geschäftsführender Gesellschafter der Montanstahl GmbH in Oelde, ist seit 1985 in der Branche tätig und kennt sie genau. Nach seinem Geschmack werden Geschäfte immer noch viel zu häufig wie in den 80er- und 90er-Jahren per Fax abgewickelt. "Wenn ich Recht habe, dann ist unsere Plattform noch nicht mal eine Weisheit, sondern eine längst überfällige, ja geradezu naheliegende Idee", ist sich Niemeier sicher. Befragungen zu Beginn des Projekts hätten gezeigt, dass der Handel durchaus auf der Suche nach neuen Ideen für das stagnierende Geschäft sei.

Als digitale Handelsplattform bietet #netzwerk-stahl.de Funktionalitäten, die jeder herkömmlichen Such- und Angebotsabfrage per Fax oder selbst E-Mail haushoch überlegen sind. Leicht verständliche Eingabemasken mit systematisch operierenden und logischen Abfragefolgen, greifen auf komplexe Datenbanken zu. Der Verbraucher kann bereits nach kurzer Zeit präzise und fehlerfreie Anfragen im Portal einstellen und allen Händlern sichtbar machen, die Interesse an der Lieferung exakt dieser Produkte in exakt diesem Gebiet haben. Der sogenannte Konfigurator ist übersichtlich gestaltet, denn alle Eingaben erfolgen auf einer Seite. Der Stahlverbraucher definiert dabei schrittweise alle logisch eingrenzenden Kriterien wie z. B. Produktgattung, Produkt, Geometrie, Größe, Güte, Zuschnitt, Länge, Stückzahl etc. Dabei können einem Projekt praktisch beliebig viele und unterschiedliche Positionen aller Produktgattungen hinzugefügt werden. Zu den Grundangaben zählen auch wichtige Informationen wie z. B. abweichende Lieferadressen, der Projektstatus (Voranfrage oder fixer Termin), Konditionen des Transports und sogar Zahlungsbedingungen wie auch erforderliche Zertifizierungen eines anbietenden Händlers.

Bei der Produktsuche ist es bereits heute möglich, erläuternde Zeichnungen hochzuladen, um Produkte individuell zu spezifizieren und Zuschnittwünsche anzugeben. "Ab der Version 2.0 wird es voraussichtlich ein Modul für das Hochladen ganzer Materialtabellen oder Auszüge direkt aus Excel oder CAD-Programmen geben. Der Suchende erhält dann Angebote in einem einheitlichen Format, die er elektronisch auswerten kann", äußert Ralf Niemeier über die weitere Entwicklung von #netzwerk-stahl.de.

Die vielfältigen Funktionalitäten des Portals bieten Verbrauchern wie Händlern zahlreiche neue Nutzungsmöglichkeiten. Stahlverbraucher können die Plattform vollkommen kostenfrei nutzen; lediglich künftig buchbare "Komfortmodule" sind kostenpflichtig. Rund um die Uhr, also 24 Std. am Tag, können Verbraucher Anfragen auf die bereits genannte Art und Weise einstellen und an entsprechende Händler senden. Deren Angebote werden, entweder automatisiert oder durch einen autorisierten Sachbearbeiter, erstellt und dem Suchenden nach Preisen sortiert aufgelistet, so dass volle Vergleichbarkeit und Preistransparenz besteht.

Für den Handel, für den #netzwerk-stahl.de primär entwickelt wurde, sind die vielfältigen Möglichkeiten zwar nicht kostenlos, dafür aber mit zahlreichen interessanten Vorteilen verbunden. Jeder Händler kann auf einer großen Deutschlandkarte für jede Produktgruppe dreistellige Postleitzahlgebiete, sogenannte "Produktgebiete" aktivieren. Für diese Gebiete wurde anhand vieler Kriterien, bspw. der Zahl der Stahlverbraucher, eine Wertigkeit ermittelt, durch die sich der Preis der Buchung definiert.

Mit jedem aktivierten Gebiet addiert sich ein Betrag zur Gesamtsumme, die dann die monatliche Gebühr bestimmt. Die Gebiete müssen dabei weder zusammenhängend noch für die Produktgruppen identisch sein. Weitere Filter ermöglichen die genauere Spezifikation und Kosteneinschränkung. Die Händler können damit ab sofort Gebiete erschließen, in denen sie bislang nicht aktiv waren; entweder für all ihre Produkte oder auch nur für ausgewählte Spezifikationen, Mengen, Güten, etc. Jeder Händler erhält (sofern er nicht vom Verbraucher ausgeschlossen wurde) grundsätzlich alle Anfragen, die zu seinen Angeboten passen. Diese Angebote können sogar von verschiedenen Sachbearbeitern eines Unternehmens erstellt und komplettiert werden – von einem oder von mehreren Standorten aus. Für viele Produktgruppen ist im Portal ein Preisvorkalkulationssystem hinterlegt D. h., definiert ein Händler beim Einstellen eines Produktes in den Onlineangebotsbestand einen Staffelpreis, ist dieser bei Verbraucheranfrage zum gleichen Produkt bereits im Angebot vordefiniert und muss nur bestätigt oder angepasst werden. Neben gängigen Lagerprodukten hat der Händler im Onlineangebotsbestand die Möglichkeit, Restmengen oder Ladenhüter in größerem Umfang bundesweit anzubieten.

"Wir bringen passende Käufer und Verkäufer zusammen", erläutert Niemeier die Funktionsweise seines Portals, "treten aber nicht als Zwischenhändler auf, sondern stellen lediglich die Plattform mit den entsprechenden technischen Rahmenbedingungen zur Verfügung".

Neben den Basisfunktionen bietet das Portal zusätzlich eine Vielzahl von Service-Tools. Verarbeiter können sich in eine Branchenübersicht eintragen und ihre Leistungen dort anbieten, aktuelle Legierungszuschläge können eingesehen und Coil- , Rohr- oder CSV-Rechner genutzt werden.

Jeder teilnehmende Stahlhändler wird vor der Freischaltung eines Zugangs mehrfach überprüft; die Anmeldung kann daher mitunter einige Tage in Anspruch nehmen. Jede Freigabe erfolgt durch zwei Mitarbeiter von #netzwerk-stahl.de. Bei der Anmeldung sind überdies nur personengebundene E-Mail-Adressen zulässig; Adressen wie info@stahl-mueller.de werden nicht akzeptiert.

Der Firmensitz des Händlers muss zwingend in Deutschland liegen, was im Zweifel auch durch Nachweise belegt werden muss.

Bei den Verbrauchern ist die Prüfung vereinfacht, da sie auch mit weniger Zugriffsrechten ausgestattet sind. Privatpersonen oder fremde Gewerbe haben keine Möglichkeit, einen Verbraucher- oder gar Händlerstatuts zu erlangen. Sie können nur Anfragen erstellen, die auch nur den Händlern angezeigt werden, die das möchten.

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